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Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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riesigen Schwall freigesetzt. Stig stieß einen gurgelnden Schrei aus, denn er wurde unter dem Tisch geradezu überschwemmt. Auch die Rohre und Verbindungsstücke waren heruntergefallen und lagen nun in der ganzen Küche verstreut.
    Hal sah entsetzt zu, wie seine wunderbare Erfindung, die er liebevoll über einige Abende hinweg ausgetüftelt hatte, in nur wenigen Sekunden in sämtliche Einzelteile zerbrach. Die Küche war ein Durcheinander von Fassdauben, Eisenreifen, Rohrteilen und Wasser. In der Wand klaffte ein Loch, wo der Putz herausgerissen worden war, und dahinter sah man die Stützbalken.
    Einer der Eisenringe drehte sich wie ein Kreisel auf dem Boden. Das rhythmische, scheppernde Geräusch war das Einzige, was in diesem Moment in der Küche zu hören war.
    Auf der anderen Seite des Tisches tauchte Stigs verblüfftes Gesicht auf. Sein blondes Haar klebte klatschnass am Kopf und sein Hemd war völlig durchnässt.
    »Ich glaube, die Dauben haben sich jetzt endgültig gesetzt«, sagte Thorn.
    Und das war genau der Augenblick, in dem Karina vom Markt nach Hause kam.

    »Du solltest ihn nicht auch noch ermutigen, Thorn«, sagte Karina, während sie Teig für einen Brotlaib knetete.
    Thorn kniete auf dem Boden, um frisch gehacktes Feuerholz neben den Ofen zu stapeln. Er schüttelte den Kopf und lächelte.
    »Ich kann nicht anders«, sagte er. »Er ist so begeistert von seinen Ideen und steckt so viel Energie hinein.«
    »Zu viel«, sagte Karina ernst. »Er fängt nächste Woche mit der Bruderschaft an. Er kann es sich nicht erlauben, sich mit solchem Unsinn abzulenken.«
    Mit ihrer mehligen Hand deutete sie in die Küche. Der einzige Hinweis auf das Durcheinander des Vortages war der frische Mauerputz oberhalb des Tisches.
    Hal hatte den gestrigen Nachmittag damit verbracht, die Küche aufzuwischen, das Wasser mit einer flachen Holzkelle, die an einem Besenstiel angebracht war, nach draußen zu schaufeln, die einzelnen Holzdauben aufzusammeln und wegzubringen und das Loch in der Mauer zu kitten. Sobald der neue Putz richtig getrocknet wäre, würde Hal die Wand neu streichen.
    »Dazu wird er dann keine Zeit und Energie mehr haben«, versicherte ihr Thorn. »Die Vorbereitung auf die Bruderschaftswettkämpfe wird ihn den ganzen Tag in Atem halten.«
    »Und das ist auch gut so«, murmelte Karina halblaut.
    Thorn richtete sich aus seiner kauernden Haltung auf. Er stemmte die Hand in den Rücken und stöhnte leise.
    »Ich werde langsam zu alt für so was«, sagte er. Da Karina weiter den Teigklumpen mit ihren Fäusten und dem Handballen bearbeitete, fügte er in besänftigendem Ton hinzu: »Er hat es nur getan, um dir das Leben leichter zu machen, weißt du. Er wollte dich damit überraschen.«
    »Na, das ist ihm jedenfalls gelungen«, sagte Karina und legte den gut durchgekneteten Teig in eine Schüssel und bedeckte ihn mit einem Leinentuch. »Ich frage mich nur, wie die Zerstörung meiner Küche mir das Leben leichter machen sollte.«
    Sie schüttete neues Mehl auf den Tisch und formte es zu einem Haufen, in dessen Mitte sie eine Vertiefung für einen weiteren Laib Brot drückte.
    »Die Idee war gut«, wandte Thorn ein. »Leider ist eine Kleinigkeit schiefgegangen.«
    Karina hörte auf zu arbeiten und sah ihn an. »Das sagt er in so einem Fall immer.«
    »Sie gehen aber nicht immer schief«, widersprach Thorn. »Manche sind erstaunlich gut. Die Heizung, die er sich für deine Gaststube ausgedacht hat, war ziemlich raffiniert.«
    Karina nickte zögernd. »Das stimmt wohl. Ich neige eben dazu, mir eher die Katastrophen zu merken – besonders, wenn sie in der Überflutung meiner Küche enden.«
    Sie goss eine Mischung aus Wasser und Milch in die Vertiefung, drückte die Seiten hinein und verknetete alles zum Teig.
    »Er ist ein guter Junge«, sagte Thorn. »Er hat gestern alles wieder in Ordnung gebracht. Und er hat den ganzen Abend in der Gaststube gearbeitet, um es wiedergutzumachen. Er hat das Herz am rechten Fleck und ist ohne Arg.«
    Mit einem Stoßseufzer begann sie zu kneten. »Ich weiß, Thorn. Ich mache mir einfach Sorgen um ihn. Wo ist er heute Vormittag, weißt du das?«
    Thorn öffnete die Herdtür und legte ein paar Stücke Holz nach. Karina würde einen heißen Ofen für das Brot brauchen, das wusste er.
    »Wenn ich mich nicht täusche, wollte er mit Stig zur Bärenklauenbucht gehen, um am Schiff zu arbeiten.«
    Karina seufzte wieder. »Das Schiff. Dieses vermaledeite Schiff. Dort verbringt er seit

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