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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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nächsten Tagen noch öfter stellen, wenn sie allein war. Das kam allerdings selten vor, und wenn doch, dauerte es nicht lange.
    Wenn sie keine Besprechungen hatte, bestand André darauf, Eleanor die Umgebung von Arles zu zeigen.
    Normalerweise wäre er nicht ihr Typ gewesen. André war zu selbstgefällig, und er flirtete zu viel. Dass sie so empfänglich für seine Komplimente war, machte ihr die Kluft zwischen Marcus und sich noch mehr bewusst.
    Natürlich besteht keine Gefahr, dass ich André ernst nehme, sagte Eleanor sich, nachdem er sie am späten Nachmittag vor ihrem Hotel abgesetzt hatte, ohne sie zu einem gemeinsamen Abend überreden zu können. Es tat einfach gut, solch eine Aufmerksamkeit zu bekommen, begehrenswert und erwünscht zu sein und sich ganz als Frau zu fühlen.
    Eleanor spürte beinahe körperlich, wie der Druck von ihr wich. Ihr Selbstvertrauen und ihre Selbstachtung waren erheblich gewachsen angesichts der betörenden Mischung aus Andrés beinahe unverschämten sexuellen Komplimenten und Pierre Colberts Versicherung, ihr einen großen Teil seiner Übersetzungsaufträge zu überlassen.
    Sowohl persönlich als auch beruflich gestärkt, von der Sonne des Mittelmeers gewärmt und ohne die zermürbenden häuslichen Probleme fühlte Eleanor sich nicht nur anders, sie war auch ein anderer Mensch.
    Heute wollte sie mit Monsieur Colbert zu Abend essen und die letzten Einzelheiten des Vertrags besprechen. Morgen früh würde sie wieder nach Hause fliegen.
    Plötzlich stutzte Eleanor, denn sie bemerkte ihr Zögern und die Nervosität, die sie bei diesem Gedanken befiel.
    Seit ihrer Ankunft in Marseille hatte sie zweimal mit Marcus telefoniert, und beide Male war er ziemlich kurz angebunden und kühl gewesen.
    Natürlich wollte sie zu ihm und ihren Söhnen zurück. Auch zu Vanessa?
    Eleanor sah in den Spiegel. Es war erstaunlich, welche Veränderungen der Gedanke an London und an die Probleme, die sie dort erwarteten, bei ihr bewirkte. Sie bemerkte die schärferen Linien, die sie älter machten, und sah, dass sich ihre Mundwinkel hinabzogen.
    Dabei sollte sie eigentlich froh sein, dass sie schon zu Marcus zurückkonnte, und nicht … Nicht was? Nicht beinahe einen Widerwillen davor zu haben?
    Schuldbewusst wandte Eleanor sich vom Spiegel ab und eilte ins Bad, um sich für das Zusammentreffen mit Pierre Colbert fertig zu machen.

    In London starrte Marcus blicklos auf den geöffneten Aktenordner auf seinem Schreibtisch. Die Luft in seinem Arbeitszimmer war abgestanden und stickig. Während er aufstand, um das Fenster zu öffnen, hörte er, wie die Haustür geöffnet wurde und eine warme Stimme fröhlich rief: „Hallo, Marcus, wir sind zurück.“
    Kurz darauf betraten Vanessa, Sasha und Sondra das Arbeitszimmer.
    Sondras langes gepflegtes Haar fiel locker um ihre Schultern und forderte einen Mann beinahe auf, es zu berühren. Der Duft ihrer Haut, ihr lächelnder Mund und vor allem die Einladung in ihren wissenden Augen ermutigten ihn, drängten ihn …
    Marcus wandte sich ab und konzentrierte sich auf Eleanors Foto auf seinem Schreibtisch. Sie hatte recht gehabt mit ihren Zweifeln, ob er allein mit Vanessa und Sasha zurechtkäme.
    Wäre Sondra nicht zufällig mit einigen Unterlagen vorbeigekommen, die er gebraucht hatte …
    Er verzog das Gesicht und erinnerte sich an die Szene, in die die junge Amerikanerin hineingeplatzt war. Vanessa hatte ihm gerade trotzig erklärt, dass sie alt genug wäre, um selber über ihr Leben zu bestimmen.
    „Aus deiner Sicht vielleicht“, hatte Marcus der Tochter ungerührt erklärt. „Aber nicht in den Augen des Gesetzes. Ich meine es ernst, Vanessa. Du bist nicht alt genug, um allein in solche Nachtklubs zu gehen.“
    „Ich will doch gar nicht allein hin“, hatte Vanessa hitzig erwidert. „Sasha kommt mit.“
    „Nein!“, hatte Marcus gesagt, und seine harte Stimme hatte noch nachgehallt, als Sondra das Haus betrat.
    „Es tut mir wirklich leid, dass Sie den Streit mitbekommen haben“, entschuldigte Marcus sich und führte die Amerikanerin dann umgehend in sein Arbeitszimmer.
    „Das macht nichts“, erklärte Sondra strahlend. „So etwas habe ich selber hinter mir. Ich hatte ebenfalls einige harte Auseinandersetzungen mit meinem Vater, bevor ich einsah, dass er mir nicht den Spaß verderben wollte, sondern aufrichtig besorgt um mich war.“ Sie dachte einen Moment nach.
    „Natürlich fällt einem solch eine Erkenntnis schwerer, wenn der Vater nicht immer anwesend

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