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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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hinausschießen, bis sie eins wurden mit den Kräften des Universums.
    Später hätte sie nicht sagen können, wer von ihnen den ersten Schritt getan hatte. Sie wusste nicht, ob sie Adam mit eigener Hand zu ihrem Körper gefühlt hatte oder ob er von sich aus schmerzlich langsam in sie eingedrungen war.
    Seltsamerweise war der körperliche Höhepunkt, der eigentliche Moment der höchsten Ekstase längst nicht so überwältigend gewesen wie das Gefühl, beschützt, geschätzt und geliebt zu werden, das sie anschließend empfand.
    Erst als sie glücklich und zufrieden in seinen Armen lag und Adam zärtlich die Tränen wegküsste, die sie nach der sexuellen Entspannung geweint hatte, war ihr bewusst geworden, was sie getan hatte. Welch eine schwere Last sie Adam aufgebürdet hatte.
    Adam liebte sie nicht, sie hatte ihm nur leidgetan. Er war ein einfühlsamer, fürsorglicher Mann, der ewig Schuldgefühle haben würde, wenn er die Wahrheit erfuhr und entdeckte, was sie für ihn empfand.
    Sie würde es nicht ertragen, wenn er sich anschließend behutsam von ihr entfernte; wenn es ihm wehtat, dass er sie verletzen musste, er aber zu aufrichtig war, um zu lügen und Gefühle vorzutäuschen, die er nicht besaß.
    „Was ist los?“, hörte Fern ihn fragen, weil ihr Körper sich plötzlich straffte.
    Sie musste es Adam sagen, solange sie noch die Kraft dazu hatte.
    Entschlossen machte sie sich los und wandte den Kopf ab, damit er ihr Gesicht nicht sehen konnte. „Du hattest recht. Wir hätten das nicht tun dürfen“, erklärte sie tonlos. „Schließlich bin ich Nicks Frau und …“
    „Und du liebst ihn“, fügte er ruhig hinzu.
    Glaubte Adam wirklich, dass sie Nick liebte, oder versuchte er nur, taktvoll zu sein und sie nicht zu verletzen oder zu demütigen, indem er sie wissen ließ, dass er ihre wahren Gefühle durchschaut hatte?
    Sie spürte seine Hand auf ihrer Schulter, und er schob ihr Haar zurück. Während sie miteinander schliefen, hatte Adam ihr zugeflüstert, wie sehr er ihr Haar liebte und wie gern er es um seinen Körper wickeln würde, um …
    „Du darfst dir keine Vorwürfe“, sagte er jetzt. „Wir wissen beide, dass es nichts zu bedeuten hat. Es war einfach – ein Ventil für dich, um deinen Schmerz loszuwerden, eine Reaktion auf die Art und Weise, wie Nick dich gekränkt hat.“
    Nein, hatte sie protestieren wollen … Nein, du irrst dich gewaltig … Dies hat nichts mit Nick zu tun. Überhaupt nichts.
    „Du darf dich jetzt nicht schuldig fühlen“, fuhr Adam fort.
    „Wie sollte ich mich nicht schuldig fühlen?“, antwortete Fern und zitterte am ganzen Körper. Entsetzen und Verzweiflung vertrieben ihr Hochgefühl.
    „Du hast keinen Grund, ein schlechtes Gewissen zu haben“, erklärte Adam bestimmt. „Es ist nichts passiert, Fern, absolut nichts.“
    Endlich drehte sie sich wieder zu ihm, und der Schmerz war ihren Augen deutlich anzusehen. Was wollte Adam damit sagen? Dass er wünschte, es wäre nie passiert? Dass er gern so tun würde, als wäre nichts geschehen?
    Sie war diejenige gewesen, die gedrängt, gefleht, gebeten und gebettelt hatte. Adam hatte versucht, das Ganze noch aufzuhalten.
    „Du bist Nicks Frau, und du liebst ihn.“
    „Ja“, antwortete sie finster, und ihre Augen brannten von der Anstrengung, die Tränen zu unterdrücken. Sie durfte jetzt auf keinen Fall weinen.
    Mit zitternden Händen begann sie, sich anzuziehen. Plötzlich wurde sie sich ihrer Nacktheit bewusst und schämte sich entsetzlich.
    Behutsam schob Adam ihre ungeschickten Finger beiseite und half ihr so fürsorglich und geduldig beim Anziehen, dass Fern erneut die Tränen kamen.
    „Nicht weinen, Fern“, sagte er und trocknete ihre Tränen. „Geh zu Nick zurück, und vergiss, was geschehen ist.“
    In diesem Moment hatte das Telefon geläutet, und sie war schluchzend aus dem Haus gestürzt.

    Müde hob Fern den Kopf. Der Himmel vor Cressys Fenster wurde langsam hell. Ihr Körper fühlte sich ganz steif an, und ihre Muskeln schmerzten. Plötzlich kam sie sich furchtbar alt und erschöpft vor. Kläglich betrachtete sie den grauen Morgen.
    Was hatte sie noch zu erwarten? Welchen Sinn hatte ihr Leben jetzt? Sie hatte versucht, eine gute Ehe zu führen und die Erwartungen zu erfüllen, die ihre Eltern in sie gesetzt hatten. Sie hatte sich größte Mühe gegeben, Nick zu lieben und bis letzte Nacht geglaubt, dass er es ehrlich meinte, wenn er behauptete, dass er sie liebte, sie brauchte und die Ehe mit ihr

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