Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
ihren eigenen Problemen beschäftigt, war und nicht erkannte, was in ihm vorging? Er war kein Kind mehr, und Eleanor war nicht seine Mutter. Sie war nicht verantwortlich für seine Gefühle und wie er darauf reagierte. Das war allein seine Sache.
    Marcus betrachtete Vanessa einen Moment, bevor er das Haus verließ. Ihr Körper hatte sich in letzter Zeit verändert. Seine Tochter entwickelte sich langsam von einem Kind zu einer Frau.
    Julia und er hatten keine Kinder haben wollen – sie nicht wegen ihrer Karriere als Schauspielerin und er nicht wegen seiner zwiespältigen Gefühle über die eigene Kindheit und deren Probleme, die er bis heute nicht gelöst hatte. Doch nachdem Vanessa auf der Welt war, war er entschlossen gewesen, ihr ein so guter Vater wie möglich zu sein.
    Allerdings war er in ihrer Gegenwart nie ganz unbefangen und hatte nicht jenen engen Kontakt zu ihr gefunden, um die er andere Väter heiß beneidete.
    Jetzt, wo er sah, wie Vanessa sich gegenüber Eleanor benahm, und er merkte, dass sie seine zweite Frau absichtlich ärgerte, demütigte und kränkte, überlegte Marcus, wie weit er selber daran schuld war.
    Er wusste, dass die meisten Kinder unglücklich über die Scheidung ihrer Eltern waren und schlecht mit dieser Tatsache fertig wurden. Der Umgang mit Teenagern war schon für leibliche Eltern schwierig, und es gab unzählige Geschichten über die böse Stiefmutter. Trotzdem hatte Marcus ein schlechtes Gewissen, wenn er sah, wie Eleanor sich bemühte, eine bessere Beziehung zu Vanessa herzustellen. Auch dass er leichter mit ihren Söhnen fertig wurde als mit der eigenen Tochter, war nicht gerade eine Beruhigung. Er liebte Vanessa durchaus. Aber manchmal ärgerte er sich furchtbar über die Probleme, die das Mädchen zwischen Eleanor und ihm heraufbeschwor – und dass Eleanor es zuließ.
    Mit Sondra schien Vanessa dagegen keine Schwierigkeiten zu haben.

    Eleanor machte sich sorgfältig für das Abendessen mit Pierre Colbert zurecht. Sie zog ein Wickelkleid aus Seidenjersey von Donna Karan an, das sie schon mehrere Jahre besaß. Es gehörte immer noch zu ihrer Lieblingsgarderobe. Die warme Farbe passte gut zu ihrer Haut, und der elegante Schnitt unterstrich ihren schlanken weiblichen Körper. In solch einem Kleid fühlte eine Frau sich wohl, ohne herausfordernd zu wirken. Und es schmeichelte dem Selbstbewusstsein eines Mannes, dessen Begleiterin es trug, weil es ihm verriet, dass sie sich für ihn schön gemacht hatte.
    Eleanor wollte zwar nicht im erotischen Sinn für Monsieur Colbert hübsch aussehen. Aber sie würde sich mit ihm in der Öffentlichkeit zeigen und hatte längst bemerkt, dass ihm die Meinung der anderen sehr wichtig war. Sein Haus, eine kleine, ausgesprochen elegante Villa in der begehrtesten Lage des Ortes, war der Beweis dafür.
    Auch seine Frau, die Eleanor bei ihrem ersten Besuch in diesem Haus kennengelernt hatte, passte zu dem Bild. Sie war eine kleine dunkelhaarige Pariserin und hatte ein Kleid getragen, das zweifellos von einem der bekanntesten Modedesigner des Landes stammte. Jade hätte ihr bestimmt sagen können, von wem. Die Villa, hatte Madame Colbert erzählt, wäre von einem berühmten Architekten entworfen worden, und die Ausstattung hätten sie bei einem italienischen Innendekorateur bestellt.
    Sosehr Eleanor alles bewunderte, ihr gefiel die kühle Eleganz der Villa längst nicht so sehr wie die alten Häuser mit ihren sonnengebleichten Stuckaturen und den offenen Türen, die in einen ruhigen abgeschiedenen Innenhof mit Geranien in Terrakottatöpfen führten, während die geschlossenen Fensterläden die Räume kühl hielten.
    Sie war begeistert von der Stadt Arles und ihrer Umgebung. Doch die Provence war eine Landschaft für Liebende und nichts für eine alleinreisende Geschäftsfrau.
    Sie hätte viel lieber in einem kleinen Hotel mitten im Ort übernachtet als in diesem luxuriösen, aber etwas unpersönlichen Haus, das Monsieur Colbert für sie ausgewählt hatte.
    Eleanor schalt sich heftig, weil sie so undankbar war, und überprüfte ihr Make-up und ihr Haar. Wie André beiläufig bemerkt hatte, war dies das teuerste Hotel der Gegend.
    „Mein Onkel muss sehr viel von Ihnen halten“, hatte er gemeint und sie genau beobachtet. „Ich begreife langsam, weshalb. Eine schöne, intelligente Frau hat etwas ungeheuer Herausforderndes.“
    Auch ein hochintelligenter, gut aussehender Mann hat etwas Herausforderndes, gab Eleanor kläglich zu. Hätte André nur gut

Weitere Kostenlose Bücher