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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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sollten. Nun, Fern würde darüber wegkommen, es blieb ihr gar nichts anderes übrig.
    Venice öffnete die Haustür genau in dem Augenblick, als Nicks Wut ihren Höhepunkt erreicht hatte und er wieder gehen wollte.
    Nick war zunächst misstrauisch gewesen, als er Venice kennenlernte. Misstrauisch und gleichzeitig fasziniert. Er kannte ihren Ruf und wusste von ihrer Ehe mit einem wesentlich älteren, sehr reichen Mann. Er hatte von ihrem hemmungslosen Vergnügen an dem Reichtum gehört, den der Verstorbene ihr hinterlassen hatte, und auch von ihrer Freude an der eigenen Sexualität.
    Er hatte gewusst, wie gefährlich es für ihn werden konnte, sich mit dieser Frau einzulassen. Doch am Ende hatte die betörende Mischung aus Erregung, Gefahr und Eifersucht, die sie in ihm weckte, die Oberhand gewonnen.
    Diese sexuelle Beziehung, die er nicht unter Kontrolle hatte, die er weder beherrschte noch manipulieren konnte, war eine ganz neue Erfahrung. Obwohl der Selbsterhaltungstrieb ihn warnte, hatte er sich zu stark von Venice blenden lassen und zu viel von jener Droge aus Sex und Sympathie genossen, mit der sie ihn fütterte, um noch umkehren zu können.
    Venice war klug genug, um zu wissen, wann sie sich zurückhalten musste, damit er glaubte, er wäre ihr überlegen. Genau im richtigen Augenblick beugte sie sich seiner männlichen Übermacht, besänftigte seinen Stolz und brachte seine warnende innere Stimme zum Verstummen.
    Ferns unerwartetes Aufbegehren war zu einem ausgesprochen schlechten Zeitpunkt gekommen. Sein Steuerberater hatte ihn darauf aufmerksam gemacht, dass er schwere geschäftliche Verluste erleiden würde, wenn er nicht aufpasste. Venice war immer noch nicht auf einen seiner zahlreichen Vorschläge eingegangen, die er ihr für die Anlage ihrer geerbten Millionen gemacht hatte. Dabei hatte er fest mit der Provision dafür gerechnet.
    Im Bett war sie absolut willfährig. Nachdem sie miteinander geschlafen hatten, stimmte sie seinen Ratschlägen stets zu. Doch später, wenn er sie vertraglich darauf festlegen wollte, hielt sie ihn immer wieder hin.
    Was sollte dieser dumme Trick mit der Krawatte? Jetzt begriff er, was Fern mit ihrer Bemerkung auf dem Zettel gemeint hatte. Venice musste gewusst haben, dass selbst eine so naive Frau wie Fern zwei und zwei zusammenzählen konnte. Und anschließend bei ihm zu Hause anzurufen und Fern zu sagen, dass sie ihn sprechen müsse …
    Nick merkte, dass er immer wütender wurde. Er konnte es sich nicht leisten, Venice jetzt zu verärgern, denn er brauchte sie dringend geschäftlich. Außerdem wollte er seinen Platz in ihrem Bett nicht verlieren. Sie war eine aufregende Geliebte, wenn auch manchmal etwas zu anspruchsvoll für seinen Geschmack – zu unweiblich und aggressiv in ihrem Verlangen, ihr die höchste Lust zu bereiten.
    Es tat seinem Selbstbewusstsein nicht gut, wenn sie andeutete, dass ihr seine Leistungen im Bett nicht reichten. Doch wenn er behutsam versuchte, ihr die Schuld für den ausbleibenden Orgasmus in die Schuhe zu schieben, lachte sie ihn im Gegensatz zu Fern oder seinen früheren Geliebten einfach aus und beschrieb ihm erschreckend plastisch, woran es ihm fehlte und wie er diesen Mangel ausgleichen könnte.
    Wenn er ehrlich war, musste Nick zugeben, dass ihn solche Demütigungen sogar innerlich anspornten. Jedes Mal, wenn Venice sich über seine Leistung beklagte, war er geradezu versessen darauf, ihr zu beweisen, dass sie sich irrte. Er musste es ihr unbedingt zeigen und sie von seinem Können, seiner Meisterschaft und seiner Überlegenheit überzeugen.
    Erst viel später, wenn er erschöpft und schweißgebadet mit von der Anstrengung noch zitternden Muskeln neben ihr lag und die beinahe wahnwitzige Leidenschaft verflogen war, wurde ihm bewusst, dass er meilenweit davon entfernt war, die Kontrolle über Venice zu haben und ihr Meister zu sein. Im Gegenteil, Venice war die Überlegene. Sie manipulierte und benutzte ihn.
    Aber diese Erkenntnis hielt nie lange an.
    Venice war eine Frau, und wie alle Frauen war sie schwach und verwundbar und leicht mit Sex zu beherrschen.
    Ich brauche sie zurzeit in meinem Leben, ermahnte Nick sich, während Venice ihn einließ. Er musste sie bei Laune halten und deshalb etwas nachgiebiger sein.
    Doch wenn es um seine Ehe ging …
    Stirnrunzelnd ließ Nick sich ins Wohnzimmer führen. Natürlich konnte er Venice nicht sagen, weshalb ihm seine Ehe so wichtig war, weshalb Fern ihn auf keinen Fall wegen Adam verlassen

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