Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
sind wir gemeinsam verantwortlich. Sie geht uns beide an.“
    „Ich habe dir nichts davon gesagt, weil ich dich nicht damit belasten wollte“, wiederholte Zoe. Doch Bens Blick bewies ihr, dass sie ihn nicht überzeugt hatte. „Ich habe es dir nicht gesagt, weil ich dich liebe“, beharrte sie eigensinnig.
    „Ich liebe dich ebenfalls, Zoe. Vielleicht meinst du, dass meine Liebe nicht so stark ist wie deine. Oder du fürchtest, dass ich nicht stark genug sein könnte, um die Last des Lebens zu tragen. Mir war nicht klar, dass du mich für einen Schwächling hältst, den man vor der kalten Wirklichkeit schützen muss.“ Verbittert verzog er den Mund. „Hast du es sonst jemandem erzählt? Deiner Mutter?“
    Zoe schüttelte den Kopf.
    „Sie wird ganz schön überrascht sein, wenn sie erfährt, dass sie in einem halben Jahr Großmutter wird. Meine übrigens auch.“
    Zoe warf ihm einen argwöhnischen Blick zu. Ben stand auf und beugte sich über sie.
    „Ich kann nicht behaupten, dass ich mir ein Kind gewünscht habe, Zoe … Was das betrifft, will ich dir gar nichts vormachen. Aber nachdem du jetzt schwanger bist …“ Hilflos zuckte er die Schultern. „Es ist passiert, und wir sind beide schuld daran. An meinen Gefühlen für dich ändert sich dadurch nichts … Ich wünschte nur …“ Er sah sie finster an. „Ich wünschte nur, du hättest mir genügend vertraut, um es mir zu sagen … Du wärst sicher gewesen, dass ich dir jede erforderliche Unterstützung geben werde, ganz gleich, was ich von dieser Schwangerschaft halte.“
    Er richtete sich auf, und Zoe erkannte, wie tief sie Ben gekränkt hatte. Ein heftiger Schmerz durchzuckte ihre Brust. Hatte sie ihrer Beziehung eher geschadet als genützt, weil sie ihn unbedingt vor dieser Belastung hatte schützen wollen?

    „Ich weiß, dass eine Schwangerschaft nicht immer einfach oder bequem ist, Zoe. Aber …“
    Zoe sah auf, und die vorwurfsvolle Miene ihrer Mutter verschwand. „Was ist los? Ist dir nicht gut?“, fragte Heather besorgt.
    „Es ist alles in Ordnung, Mum“, versicherte Zoe ihr. Sie war müde und erschöpft, und sie kannte den Grund. Es lag nicht so sehr an dem wachsenden Baby in ihrem Bauch, sondern an den Schuldgefühlen, die sie quälten.
    Seit Ben von ihrer Schwangerschaft wusste, hatte er nichts gesagt oder getan, was darauf schließen ließ, dass er verärgert oder wütend über ihren Zustand war. Doch statt beruhigt zu sein, stellte Zoe fest, dass ihre Ängste und Befürchtungen noch zunahmen.
    Ben konnte noch so oft behaupten, dass er sie liebte. Dass er ursprünglich kein Kind gewollt hätte, jetzt aber die volle Verantwortung für die Schwangerschaft übernähme. Oberflächlich mochte er sich damit abgefunden haben. Aber was dachte er wirklich? Wie sah es in seinem Innern aus?
    Was würde geschehen, wenn das Baby auf der Welt war? Würde er es zurückweisen und ihm seine Liebe versagen? Würde er auch sie zurückweisen?
    „Ben und du scheint in letzter Zeit nicht viel gemeinsam zu machen“, stellte die Mutter ruhig fest.
    Zoe sah sie an, und eine kleine Falte bildete sich auf ihrer Stirn.
    „Ich möchte mich zwar nicht einmischen, Darling. Aber du musst aufpassen, dass du Ben nicht ausschließt. Ich weiß, wie leicht man sich als Schwangere nur noch mit sich selber beschäftigt und alles um sich herum vergisst. Wahrscheinlich schützt die Natur auf diese Weise das wachsende Leben. Du tust es gewiss nicht absichtlich. Aber du schiebst Ben ein bisschen beiseite.“
    Verärgert stand Zoe auf. „Meine Güte, Mutter, hör auf, an mir herumzumeckern. Als Nächstes wirst du mir vorhalten, dass ich Ben dankbar sein sollte, dass er mir überhaupt beisteht. Wir …“
    „Ich hatte nicht vor, so etwas zu sagen“, wehrte die Mutter ab. „Ich weiß, wie selbstständig du bist. Aber Selbstständigkeit kann zur Zurückweisung werden, Zoe. Beschäftige dich nicht derart mit dem Baby, dass Ben den Eindruck bekommt, du wolltest oder brauchtest ihn nicht mehr.“
    Heather stand ebenfalls auf. „Ich muss jetzt gehen. Ich habe mich für acht Uhr mit deinem Vater in Covent Garden verabredet. Er will mich zum Essen ausführen, um den Beginn meines Lehrgangs zu feiern.“ Sie lächelte kläglich. „Dein armer Vater. Ich bin nicht sicher, was ihm schwerer fällt: die Vorstellung, demnächst eine berufstätige Ehefrau zu haben, oder der Gedanke, Großvater zu werden. Was ist übrigens aus eurem Plan mit dem Hotel geworden? Du hast es schon lange nicht

Weitere Kostenlose Bücher