Broughton House - Haus der Sehnsucht
überwältigte sie zutiefst.
Das ist also jenes geheimnisvolle, berauschende, beinahe ehrfürchtige Gefühl, einen Menschen aufrichtig zu lieben und von ihm geliebt zu werden, überlegte Fern benommen. Ekstatisch schrie sie auf und klammerte sich an ihn. Zeit und Raum spielten keine Rolle mehr, während sie sich von dem unerträglichen Strudel der Lust davonreißen ließ.
Später, als sie etwas ruhiger geworden war, errötete sie ein wenig bei der Erkenntnis, dass sie sich Adam nicht nur körperlich, sondern auch seelisch absolut überlassen hatte.
Hatte sie wirklich gerufen, sie könnte jeden Moment sterben, weil das Gefühl, Adam in sich zu spüren, so wunderbar war? Hatten seine Liebkosungen, seine Hitze und sein Geruch sie derart erregt, dass sie seinen Namen am liebsten in alle Welt hinausgeschrien hätte?
Hatte sie ihr drängendes Verlangen, in seinen Rhythmus einzufallen, tatsächlich nicht mehr kontrollieren können und die Nägel tief in die glatte Haut seines Rückens gekrallt?
Fern blickte an Adams Körper hinab und bemerkte die Male, die sie auf seinen Pobacken hinterlassen hatte.
Adam zog sie wieder an sich und strich ihr das feuchte Haar aus dem Gesicht. Er küsste sie zärtlich und sah sie besorgt an. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er. „Ich habe dir doch nicht wehgetan?“
Fern schüttelte den Kopf. Sie legte die Fingerspitze auf seinen Mund, zog seine Lippen nach und streifte auch die letzte Befangenheit ab. „Nein, ich wollte es so. Ich brauchte es so. Es war so befreiend – so notwendig.“
Adams und ihre Leidenschaft und die Art und Weise, wie er sie in Besitz genommen hatte und sie sich ihm hatte hingeben können, fegten die Erinnerungen an Nicks armselige Liebkosungen oder das, was er dafür gehalten hatte, davon. Sie hatten keinen Platz mehr in ihrem Leben und konnten sie nicht mehr quälen.
„Ich liebe dich, Fern“, sagte Adam aus vollem Herzen. „Sobald es rechtlich möglich ist, sollten wir heiraten. Ich möchte dein Ehemann, dein Liebhaber, dein Freund und der Vater deiner Kinder sein. Ich möchte all das mit dir teilen, was wir schon vor Jahren hätten teilen können, wenn ich nicht solch ein Dummkopf gewesen wäre und Nick nicht …“
„Pst“, Fern schüttelte den Kopf. „Das spielt jetzt keine Rolle mehr. Ich bin genauso schuld daran. Cressy musste mir erst die Augen öffnen … Oh Adam, ich wage immer noch nicht zu glauben, was passiert ist.“
„Du kannst es ruhig glauben“, versicherte er ihr und fügte heiser hinzu: „Eines ist sicher: Nachdem ich dich endlich habe, werde ich dich nie wieder gehen lassen.“
„Nick wird das nicht gefallen“, meinte Fern und zitterte ein wenig. Wusste Adam, wie stark ihn sein Stiefbruder verabscheute?
„Er möchte dich vernichten, Adam. All dieses Getue um Broughton House …“
„Broughton House ist durch mich nicht gefährdet“, antwortete Adam. „Das angebliche Konsortium, das alles abreißen und das Gelände in einen Einkaufspark verwandeln möchte, besteht nur in Nicks Fantasie.“
„Ich wünschte, jemand würde das Gebäude kaufen und in ein richtiges Wohnhaus zurückverwandeln. So wie es früher gewesen sein muss.“
„Es ist viel zu groß für die meisten Familien von heute“, meinte Adam lächelnd. „Obwohl …“
„Obwohl was?“, fragte Fern. Sie setzte sich halb auf und sah ihm in die Augen, denn sie hatte den nachdenklichen Ton in seiner Stimme bemerkt.
„Mir ist gerade etwas eingefallen“, antwortete er.
Er betrachtete ihren nackten Körper, ihre vollen, vor Schweiß glänzenden Brüste, die sanfte Rundung ihres Bauches und die feuchten einladenden Locken.
„Hm … Wenn ich es genau bedenke, bringst du mich sogar auf mehr als einen Gedanken“, erklärte er aufreizend.
Fern lachte leise. Sie fühlte sich so wohl bei Adam, als wären sie schon jahrelang intim zusammen. Andererseits erregte er sie so rasch, als wäre sie noch ein junges Mädchen und hätte sich gerade erst leidenschaftlich in ihn verliebt.
„Erzähl mir erst von Broughton House“, forderte sie Adam auf. Zwischen den Küssen tat er ihr den Gefallen. „Du meinst, die Stadt sollte es kaufen und in ein Jugendgefängnis verwandeln?“
„Nicht ganz. Ich dachte eher an eine Zwischenstufe, wo die jungen Straftäter Zeit und Gelegenheit bekommen, ihrem Leben einen anderen Sinn zu geben.“
„Das ist eine großartige Idee“, sagte Fern überzeugt und schmiegte sich zufrieden in seine Arme. „Aber es wird nicht einfach
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