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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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begriffen, Adam. Das und noch vieles mehr. Zum Beispiel die Tatsache, dass Nick schwach, eitel und leicht zu manipulieren ist … Dass er mich geheiratet hat, obwohl er mich nicht liebte, und mich selbst in diesem Punkt belog. Ich weiß, dass Venice und er mich zum Gegenstand öffentlicher Neugier und allgemeinen Spotts gemacht haben. Ich bin jemand, der lieber die Haushälterin spielt, als eine Ehefrau – eine Frau – zu sein. Oh ja, ich habe diesen Klatsch gehört, Adam. Aber es macht mir nichts mehr aus. Ebenso wie Nick mir gleichgültig geworden ist.“
    „Soll das heißen, du liebst ihn nicht mehr?“
    Es war unübersehbar, dass Adam ihr nicht glaubte. Unübersehbar und demütigend.
    „Meinst du, das könnte ich noch? Irgendeine Frau in meiner Lage könnte es? Glaubst du, ich hätte so wenig Selbstachtung? Ich habe Nick nie geliebt.“
    Es war eine ungeheure Erleichterung, die Worte auszusprechen. Endlich konnte Fern das Etikett abstreifen, zu empfindlich und zu verschüchtert zu sein, um der Wahrheit über ihre Ehe ins Auge zu schauen.
    Adam starrte sie an, als sähe er sie zum ersten Mal. „Das ist nicht dein Ernst, Fern.“
    Seine Stimme klang heiser, ja barsch. Zorn und Ablehnung waren darin zu erkennen. Fern straffte sich unwillkürlich, als er plötzlich ihre Oberarme packte. „Das ist nicht dein Ernst“, wiederholte er scharf.
    Fern ließ sich nicht einschüchtern. Was ging es Adam an, ob sie je etwas für Nick empfunden hatte? Nicht mehr lange, und sie würde aus dem Leben beider Männer verschwunden sein. Sie hatte keinen Grund mehr, die Täuschung länger aufrechtzuerhalten.
    Stolz hob sie den Kopf, stemmte sich zurück und sah Adam an. „Es ist mir ernst. Ich habe Nick nie geliebt. Weder vor noch während unserer Ehe – niemals.“
    Während sie sprach, verlor ihre Stimme alles Trotzige und wurde ausdruckslos. Plötzlich konnte Fern Adam nicht mehr ins Gesicht sehen.
    „Ich habe Nick geheiratet, weil er es wollte. Weil er sagte, dass er mich brauchte – dass er mich liebte. Aus demselben Grund bin ich mit ihm verheiratet geblieben. Und weil ich es für meine Pflicht hielt, nicht zuletzt gegenüber meinen Eltern und meiner Erziehung. Ich hatte wohl vergessen oder nie gewusst, dass ich zuerst an mich hätte denken sollen. Dann wäre Nick und mir eine Menge Kummer erspart geblieben. Wenn du es genau wissen willst“, fuhr sie fort, bevor sie den Mut dazu verlor: „Ich hatte Nick bereits gesagt, dass ich mich von ihm trennen würde, bevor er mich wegen Venice verließ. Natürlich wirst du mir das nicht glauben“, fügte sie erschöpft hinzu. „Weshalb solltest du? Wir wissen beide, dass du im tiefsten Herzen lieber annehmen würdest, dass ich Nick geliebt hätte.“
    Schweigend machte sie sich von Adam los. Sie war unendlich erschöpft. Nicht nur von dem, was sie gerade hinter sich hatte, sondern auch von den Spannungen und dem Druck der letzten Wochen.
    „Ja, du hast recht. Das würde ich lieber“, stimmte Adam ihr mit schwerer Stimme zu.
    Fern hatte es natürlich die ganze Zeil gewusst. Aber es ausgesprochen zu hören, tat stärker weh, als sie vermutet hatte. Sie hatte angenommen, dass sie inzwischen gegen diesen Schmerz immun wäre – längst darüber hinweg. Doch jetzt merkte sie, dass sie sich geirrt hatte. Unwillkürlich stöhnte sie auf. Der Laut drang durch die Stille und erfüllte die Diele mit einer solchen Spannung, dass sie kaum noch Luft bekam.
    Sie trat einen Schritt zurück auf die Schwelle ihres Wohnzimmers und hielt sich taumelnd am Türrahmen fest.

    Sie erstarrte, weil Adam nach ihr griff. Er hielt sie viel zu fest und viel zu nahe an seinem Körper. Ihr Herz begann wie wild zu rasen, und sie schloss die Augen, um sein Gesicht nicht sehen zu müssen.
    Fern roch den erschreckend vertrauten Moschusduft seiner Haut und wagte kaum zu atmen, weil sie wusste, welche Wirkung dies auf sie haben würde.
    „Lass mich los!“, forderte sie Adam fieberhaft auf.
    Zu ihrer Verwunderung erfüllte er ihre Bitte nicht. Stattdessen antwortete er mit belegter Stimme: „Nein … Ich habe dich schon zweimal aus meinen Armen gelassen und zugesehen, wie du weggegangen und zu Nick zurückgekehrt bist, Fern. Zum dritten Mal passiert mir das nicht.“
    Fern öffnete die Augen und sah Adam an. Sie bemerkte den Ausdruck in seinem Gesicht und begann zu zittern. Leise wollte sie seinen Namen sagen. Doch Adam nahm ihr Gesicht zwischen beide Hände, senkte den Kopf und strich mit den Lippen

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