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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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alles, was er sah, automatisch auf die Helmvisiere der anderen. »Glaubst du noch immer, dass sie dich nur gefangen nehmen wollen?«
    Patrick ignorierte seine Frage. »Seid ihr schon in Sicherheit?«, fragte er.
    »Beinahe«, antwortete Luger. Die Night Stalkers waren inzwischen zum zweiten Sammelpunkt unterwegs – einer Gruppe von aufgelassenen Bohrtürmen fast fünfzig Kilometer südwestlich von Marsá Matrũh –, weil starke ägyptische Truppenverbände westlich des Stützpunkts und entlang der Küste im Einsatz waren, um die Grenze nach Libyen abzuriegeln. Sie hatten zwei Halbkettenfahrzeuge gestohlen, die ihnen die Flucht durch die Wüste erleichterten. »Die nächste Einheit ist ungefähr fünf Kilometer hinter uns. Wir rechnen jeden Augenblick damit, dass Hubschrauber kommen und Jagd auf uns machen. Tauchen sie auf, bitten wir Headbanger Two, sie abzuschießen.«
    »Headbanger Two ist einsatzbereit«, bestätigte der Aircraft Commander des zweiten fliegenden Schlachtschiffs EB-52 Megafortress. Die zweite Megafortress war von der DC-10 von Sky Masters Inc. betankt worden, hatte dann aber nach Südlibyen ausweichen müssen, weil sie von Jägern der U.S. Navy, die auf einem Flugzeugträger im Mittelmeer stationiert waren, verfolgt wurde. Die DC-10 war in Iraklion auf Kreta gelandet, wo die Besatzung von US- und NATO-Stellen zu ihrer ungeplanten Landung und dem Zweck ihres Einsatzes befragt wurde. Für die EB-52 Megafortress wurde es deshalb sehr knapp.
    »Wir können nur noch ungefähr eine Stunde bleiben, bevor wir zurückfliegen müssen.«
    »Verstanden«, sagte Patrick. »Wirklich Pech, dass die Feds ausgerechnet jetzt hinter uns her sind.«
    »Patrick, du musst schleunigst verschwinden«, drängte Hal Briggs. »Sieh zu, dass du durch den Fluchttunnel rauskommst. Wir schicken dir die Megafortress, damit sie deinen Rückzug deckt.«
    »Ich will’s noch mal mit Ouda versuchen«, sagte Patrick.
    »Von dem bekommst du keine Antwort. Sieh zu, dass du abhaust, bevor sie das Gebäude stürmen.«
    »Ich will’s trotzdem versuchen«, antwortete Patrick. Dies war seine einzige Chance, ein Feuergefecht zu vermeiden – eine hauchdünne Chance. »Vizemarschall Ouda, hier ist Castor. Können Sie mich hören?«, fragte er auf der Verbindungsfrequenz. Außerhalb des eingezäunten Bereichs setzten sich mehrere Panzer in Bewegung. Sie erzeugten so viel Auspuffqualm, dass Patrick sein Helmvisier auf Infrarotdarstellung umschaltete, um sie weiter beobachten zu können. »Mehrere Ihrer Panzer rollen auf den Zaun um unser Gebäude zu. Sie scheinen uns angreifen zu wollen.
    Teilen Sie mir Ihre Absichten mit. Können Sie mich hören?« Keine Antwort – aber er hatte eigentlich auch keine erwartet. Im nächsten Augenblick ertönte in seinem Helm ein Alarmsignal – Strahlenalarm! Patrick suchte rasch die nähere Umgebung ab. Nirgends etwas zu sehen. Aber der Alarm ertönte nochmals.
    »Vizemarschall Ouda, hier ist Castor. Bitte dringend melden! Wir messen erhöhte Strahlungswerte in der Umgebung. Sie steigen rasch an ... erreichen nahezu tödliche Werte. Haben Sie verstanden?«
    Keine Antwort, aber die Panzer kamen näher. »Dave, ich haue ab«, sagte Patrick auf der Einsatzfrequenz. Er trabte durch den Fluchttunnel, entschärfte die Sprengfalle am Ausgang und machte sie anschließend wieder scharf.
    Patrick setzte eben zum Sprung an, als der erste ägyptische Panzer den dreieinhalb Meter hohen Sicherheitszaun um das Gebäude durchbrach. Dicht hinter ihm folgten zwei Dutzend Infanteristen, von denen einige mit Panzerfäusten bewaffnet waren. Patrick sah mehrere Panzer in seine Richtung abdrehen – sie hatten ihn entdeckt! Er hob die elektromagnetische Rail Gun, entsicherte sie, zielte damit auf den vordersten Panzer ...
    ...und musste feststellen, dass seine Rail Gun nicht funktionierte. Sie war geladen, aber ihre elektronischen Anzeigen waren ausgefallen. Sein elektronisches Helmvisier – auch ausgefallen. Seine elektronischen Selbstverteidigungswaffen – ebenfalls defekt. Er führte einen raschen Selbsttest aller Anzugfunktionen durch und stellte fest, dass alle ausgefallen waren. Sogar die Schubdüsen in seinen Stiefeln funktionierten nicht mehr. Die Stromversorgung des Ganzkörperpanzers war nicht unterbrochen, aber alle Funktionen waren in Reset-Stellung, als hätten sie sich abgeschaltet, um eine Überhitzung oder Überlastung zu vermeiden. Vermutlich würde alles irgendwann wieder funktionieren, aber er wusste

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