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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Flüge von U-2-Aufklärern und bordgestützten Aufklärungsdrohnen ergänzt.«
    »Sie haben ›normalerweise‹ gesagt«, stellte Thorn fest. »Heißt das, dass das gegenwärtige politische Klima in Ägypten uns nicht gestattet, dort Stützpunkte zu benutzen oder den ägyptischen Luftraum zu durchfliegen?«
    »Ja, Sir«, sagte Außenminister Kercheval. »Ägypten hat die Überflugrechte für US-Militärflugzeuge vorläufig aufgehoben. Das ägyptische Außenministerium hat mitgeteilt, wegen der bevorstehenden Wahlen und der im Augenblick unklaren Situation in Nordafrika seien Überflüge und Landungen von Militärmaschinen generell untersagt. Nur Linienflüge und Flüge im Rahmen humanitärer Hilfsprogramme sind noch gestattet.«
    »Wann ist das verfügt worden?«, fragte Vizepräsident Busick.
    »Erst letzte Nacht«, antwortete Kercheval.
    »Kurz nachdem mitgeteilt worden war, dass die libyschen Gefangenen nach Ägypten abgeschoben werden würden. Das Außenministerium behauptet, dadurch solle verhindert werden, dass versehentlich eines unserer Flugzeuge abgeschossen wird.«
    »Bockmist«, knurrte Busick.
    »Dahinter steckt die Muslim-Bruderschaft. Chalid al-Khan wollte gewählt werden und Ägypten auf die Linie der Bruderschaft bringen, deshalb hat er uns die Überflugrechte entziehen lassen. Aber genützt hat’s ihm trotzdem nichts.«
    »Ägypten ist ein wichtiger Freund der Vereinigten Staaten, eine gemäßigte arabische Nation und einer der mächtigsten Staaten Afrikas«, stellte Robert Goff nachdrücklich fest.
    »Und aus vielen Gründen, die ich hier nicht alle aufzählen kann, gehört es zu den geopolitisch und strategisch wichtigsten Staaten der Welt. Was sich auf Ägypten auswirkt, wirkt sich irgendwann auch auf Europa und Nordamerika aus. Ich halte es für unerlässlich, Ägypten mit allen verfügbaren Mitteln zu verteidigen.«
    »Ganz meine Meinung, Mr. President«, bestätigte Kercheval. »Offen gesagt, Sir, war der libysche Überfall – so schrecklich er wegen der hohen Verluste und des Einsatzes von Kernwaffen war -in Bezug auf das Kräftegleichgewicht in Nordafrika relativ unbedeutend. Wir haben noch immer eine Chance, die Libyer daran zu hindern, in Ägypten einzufallen oder den Konflikt auszuweiten.«
    »Ich stimme mit den Ministern Goff und Kercheval überein, Sir«, sagte General Venti. »Der libysche Angriff hat die Situation in Nordafrika nicht destabilisiert ... noch nicht. Wir müssen uns dort engagieren, damit die ganze Welt weiß, dass wir weitere Überfälle dieser Art nicht dulden werden.«
    Vizepräsident Busick wartete auf eine Reaktion des Präsidenten; als sie ausblieb, wandte er sich ihm zu und sagte halblaut: » Ich fürchte, ich bin in diesem Punkt derselben Meinung wie Ihre Berater, Thomas. Ich weiß, dass Ihnen so etwas widerstrebt, aber ich möchte Libyen energisch zurechtweisen. Wollen Sie darauf verzichten, Zuwayy in den Hintern zu treten, weil er Kernwaffen eingesetzt hat, sollten Sie zumindest die Sechste Flotte vor seiner Haustür aufmarschieren lassen, um unser Missfallen zu demonstrieren.« Er machte eine Pause, dann fügte er hinzu: »Und ich weiß, dass Sie an eine zweite Amtszeit denken. Dies wäre eine gute Gelegenheit, einmal militärisch Muskeln zu zeigen. Libyen ist kein ernst zu nehmender Gegner. Käme es zu Kampfhandlungen, wären sie schnell vorbei.«
    Präsident Thorn nickte, um zu zeigen, dass er die Auffassung des Politveteranen Busick verstand, und sah dann fragend zu CIA-Direktor Morgan hinüber. »Ich habe das Gefühl, dass Sie etwas haben, das meine Entscheidung beeinflussen könnte, Doug«, sagte er.
    Morgan schlug einen weiteren Ordner auf. »Das stimmt leider, Sir«, begann er seufzend. »Ich glaube, dass unsere Freunde, die Night Stalkers, in diesen libysch-ägyptischen Konflikt verwickelt sind.«
    »Verdammt noch mal!« Busick schlug mit der Faust auf den Tisch. »Wann kriegen diese Kerle den längst verdienten Tritt in den Hintern?«
    »Ich denke, den haben sie schon bekommen, Sir«, antwortete Morgan. »Ich habe schon über den ungeklärten Überfall auf einen libyschen Raketenstützpunkt berichtet, auf dem vermutlich A-und C-Waffen stationiert waren. Wir haben ursprünglich die Israelis und dann die Ägypter verdächtigt – nachweisen können wir den Angriff allerdings niemandem. Ich habe auch darüber berichtet, dass die Libyer nach dem Überfall mehrere Schiffe im Mittelmeer angegriffen haben, offenbar als Vergeltungsmaßnahme oder um die

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