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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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gefunden und hielt es beim Hereinkommen an Brust und Gesicht gedrückt. »Hallo, mein Großer«, begrüßte Patrick ihn lächelnd.
    »Wo ist Mami?«, fragte Bradley mit von dem Tuch gedämpfter Stimme.
    »Mami ist nicht da, Brad«, antwortete Patrick, der plötzlich einen Kloß im Hals hatte. Er fragte sich, wo sein Glas Grand Marnier stehen mochte. »Wir suchen sie bald, weißt du das nicht mehr?«
    »Ich will meine Mami«, sagte Bradley mit tränenerstickter Stimme.
    »Ich weiß, mein Großer. Keine Sorge, alles kommt wieder in Ordnung.« Patrick stand auf, um ihn in den Arm zu nehmen, aber Bradley lief in sein Zimmer zurück und knallte die Tür zu.
    Als Patrick ihm folgte, fand er den Kleinen mitten auf dem Teppich zusammengerollt.
    Er hob ihn auf und hielt ihn an sich gedrückt. Bradley weinte nicht; er biss in sein Tuch und starrte fast ohne zu blinzeln geradeaus. Patrick ging mit ihm ins Wohnzimmer und wiegte ihn in den Armen, bis er zum Glück wieder einschlief. Dann trug er ihn ins Schlafzimmer und legte ihn auf Wendys Seite des Doppelbetts unter die Decke.
    Patrick blieb bei ihm, um abzuwarten, ob Bradley bald wieder aufwachen würde, aber seine gleichmäßigen Atemzüge zeigten ihm, dass er vermutlich die ganze Nacht durchschlafen würde. Also zog er den Kleinen behutsam aus und deckte ihn wieder zu. Normalerweise ließ er Bradley nicht in seinem Bett schlafen -»Große Jungen schlafen in ihrem eigenen Bett«, erklärte er seinem Sohn oft –, aber heute Nacht kam es nicht in Frage, dass er anderswo schlief.
    Normalerweise trank er nichts, wenn er Bradley zu versorgen hatte, aber diesmal schenkte er sich ein weiteres Glas Grand Marnier ein und ging damit auf den Balkon hinaus. Die letzten Tage waren die Hölle gewesen. Drehte Bradley durch, würde er ebenfalls durchdrehen – so einfach war das. »Muck, wir sind nach oben unterwegs«, meldete Hal Briggs sich über den subkutanen Minisender. »Hast du Lust auf etwas Gesellschaft?«
    »Klar.« Zwei Minuten später kamen Hal Briggs, Chris Wohl und David Luger herein. Als sie sich ins Wohnzimmer setzten, wusste Patrick, dass sie etwas mit ihm besprechen wollten, und ging nicht wieder auf den Balkon hinaus.
    »Du trinkst wieder diese süßliche Zeug, Muck?«, fragte Hal.
    Patrick gab keine Antwort. In der Hausbar fand Hal etwas, das ihm besser zusagte; David und Luger tranken keinen Alkohol.
    »Wie geht’s dir, Mann?« Wieder keine Antwort.
    Im nächsten Augenblick hörten sie Bradley im Schlafzimmer weinen. Patrick schoss sofort hoch, aber Chris Wohl bedeutete ihm mit einer Handbewegung, er solle sich wieder setzen, und ging hinüber, um nach dem Kleinen zu sehen. Sie konnten beobachten, wie er Bradley in die Küche trug, ihm ein Glas Milch gab und anfing, ihm einen überbackenen Schinken-KäseToast – Bradleys Leibgericht – zu machen. Briggs und Luger blieben mit Patrick im Wohnzimmer.
    »Unser Rambo hat echt ein Herz für Kinder«, stellte Hal Briggs fest.
    »Präsident Martindale hat versucht, dich anzurufen«, sagte David Luger zu Patrick.
    »Ja, ich weiß.«
    »Er macht sich Sorgen um dich.«
    »Unsinn. Er will bloß wissen, wann wir wieder einsatzbereit sind.«
    Dem konnte Luger nicht widersprechen. »Vermutlich hast du Recht – aber ich mache mir Sorgen um dich«, sagte er. »Und ich will wissen, wann wir wieder losziehen, um Wendy zu suchen.«
    »Sobald mein Sohn aufhört, sich in den Schlaf zu weinen«, erklärte Patrick ihm verbittert. Auch darauf wusste Luger keine Antwort.
    »Hast du die Nachrichten verfolgt?«
    »Nein.«
    »In Ägypten ist Susan Bailey Salaam zur Präsidentin gewählt worden«, berichtete Briggs. »Irgendwie hat sie’s geschafft, dass auch die Libyer, Sudanesen, Syrer, Libanesen, Iraner, Iraker, Jordanier und Saudis sie wie einen Rockstar bejubeln.« »Freut mich für sie.«
    »Es gibt sogar Pläne für eine Neuauflage der Vereinigten Arabischen Republik«, fügte Luger hinzu. »Unter General Nasser hatten Ägypten und Syrien sich 1958 für drei Jahre zur VAR zusammengeschlossen. Jetzt ist die Rede davon, dass es Susan Salaam gelingen könnte, die gesamte arabische Welt zu vereinigen.«
    Das interessierte Patrick doch etwas.
    »Aha! Ich wette, dass Martindale anruft, weil Central African Petroleum Partners ihn angerufen hat ...
    »Genau – um zu erfahren, ob wir weiter für sie arbeiten wollen«, bestätigte Briggs.
    »Was geht dort drüben vor?«
    »Die neue Präsidentin hat als erste Amtshandlung Libyen als Partner in das

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