Brown, Dale - Feuerflug
so geht’s!«, rief Jon atemlos aus, während er ihre Berechnungen überflog. »Das ist die Lösung! Damit kann ich in die Maschinenbauabteilung gehen und gleich die Fusionskammern in Auftrag geben! Vor uns liegt eine Menge Arbeit – die zweite Versuchsmaschine umbauen, mit der Erprobung des Lasers beginnen, die ...« Zu Jons Verblüffung ließ die Kleine ihn stehen und war plötzlich zum Ausgang unterwegs. »Kelsey? Ist irgendwas nicht in Ordnung? Wo willst du hin?«
»Auf die Toilette«, sagte sie unbefangen. »Bei der Konstruktion kann ich Ihnen helfen, wenn ich fertig bin.«
»Nun«, bemerkte Helen lächelnd, »das bekommst du sicher nicht jeden Tag von einer genialen Ingenieurin zu hören.«
In diesem Augenblick piepste Jons abhörsicheres Handy. Er kontrollierte die angezeigte Nummer des Anrufers, lächelte breit und tippte den Entschlüsslungscode ein. »Patrick!«, sagte er erfreut. »Bist du’s?«
»Hallo, Jon«, sagte Patrick McLanahan. Cheryl Duffield beobachtete ihn interessiert, weil sie den Namen des Mannes gehört hatte, den sie bei Sky Masters Inc. unbedingt kennen lernen wollte.
»Wie geht’s dir? Weißt du schon irgendwas von Wendy?«
»Leider noch nicht«, antwortete Patrick. »Kannst du offen reden?«
»Ich bin mit unseren neuen Partnern zusammen«, antwortete Jon.
»Dann ruf mich an, wenn du allein bist.«
»Das kann ich nicht, Patrick«, sagte Jon. »Sie sind jetzt gleichberechtigte Partner – sie müssen erfahren, was wir tun. Sie besitzen die notwendige Sicherheitseinstufung. Mir bleibt keine andere Wahl.«
Patrick machte eine längere Pause, dann sagte er: »Also gut, Jon. Wir wollen mehr Druck machen. Ich brauche ein paar Geräte, um einen Einsatz zu fliegen.«
»Die bekommst du«, bestätigte Jon. »Sag mir nur, wo, wann und wie viele.«
»Was ist mit deinen neuen Partnern?«
»Ich habe gesagt, dass ich sie informieren muss – ich habe nicht gesagt, dass sie mitentscheiden dürfen«, antwortete Jon. »Mach dir deswegen keine Sorgen. Du bekommst alles, was du brauchst, wenn es hilft, Wendy zurückzuholen.«
»Es hilft, sie zurückzuholen – oder die zu bestrafen, die sie entführt haben«, sagte Patrick. »Ich gebe dir die Aufstellung in ein paar Minuten durch. Alles muss binnen sechzehn Stunden startbereit sein.«
»Seit das mit Wendy passiert ist, stehen die Teams in Bereitschaft«, versicherte Jon ihm. »Alles wird pünktlich fertig. Könnte dein ... Wohltäter uns in der Vorbereitungsphase die Feds vom Hals halten, hätten wir’s natürlich einfacher.«
»Sie setzen euch wohl ziemlich zu?«
»Seit wir den neuen Partnerschaftsvertrag abgeschlossen haben, sitzen wir erst recht in der Scheiße ...« Jon sah verlegen zu den Duffields hinüber – Kelsey war inzwischen zurückgekommen –, und zuckte entschuldigend mit den Schultern. Cheryl Duffield sah wütend genug aus, um ihm eine Gardinenpredigt zu halten; Kelsey kicherte nur. »Ja, wir stehen echt im Blickpunkt – von allen Seiten.«
»Unser Wohltäter müsste euch die Feds vom Hals halten können«, sagte Patrick. »Lasst euch nicht einschüchtern, okay?«
»Wir tun alles, was nötig ist, um Wendy zurückzuholen. Pass gut auf dich auf, Patrick. Wir drücken dir die Daumen.«
»Danke, Jon.«
»Viel Erfolg, Patrick«, sagte Jon. »Wir stehen bereit. Verlass dich darauf.« Er klappte sein Handy zu.
»War das General McLanahan?«, fragte Cheryl Duffield. Jon nickte, während er das Handy wieder aufklappte und eine Nummer eintippte. »Wo ist er? Was braucht er?«
»Das erzähle ich Ihnen alles auf der Rückfahrt«, wehrte Jon ab. Am Telefon sagte er: »Richard? Passen Sie auf, wir bekommen ... Die haben Sie bereits? Gut. Irgendwelche Probleme? ... Ausgezeichnet. Wir machen uns jetzt auf die Rückreise. Ich bin in ungefähr vier Stunden wieder da.« Er klappte das Handy zu und rief dann noch die Besatzung des Firmenflugzeugs und den Fahrer des Suburban an, der sie zum Flughafen Tonopah bringen würde.
»Kelsey? Wo ist Kelsey?«, fragte Cheryl. Ihre vor Sorge schrille Stimme alarmierte alle – vor allem die Sicherheitsbeamtin Sandy ...
...weil sie erst in diesem Augenblick bemerkte, dass Sasha nicht mehr neben ihr saß. »Sasha!«, rief sie laut. »Aspetta! Fermi!«
Sekunden später entdeckten sie die beiden, die sich gegenübersaßen, wobei Kelsey mit dem Rücken an einem der Riesenreifen des Hauptfahrwerks der AL-52 Dragon lehnte. »Kelsey!«, kreischte Cheryl Duffield. »Mach, dass du von diesem Hund
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