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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Ausrüstung für elektronische Schutzmaßnahmen wie Radarwarner, Störsender und Köder, um die Besatzung vor feindlichem Flakfeuer zu schützen.
    Natürlich konnte Weston niemals seine Familie fragen, ob er den Auftrag übernehmen sollte oder nicht. Vor allem seine Frau lebte in seliger Unwissenheit, was den Job ihres Mannes betraf. Die ISA setzte ihre Leute das ganze Jahr über weltweit ein, und die Familien erfuhren nie irgendwelche Einzelheiten. Jede Zelle kam turnusgemäß an die Reihe, ihre Angehörigen verschwanden über Nacht und kamen irgendwann – nach Tagen, Wochen oder Monaten – wieder nach Hause. Die Ehepartner verfolgten die Fernsehnachrichten und spekulierten darüber, ob ihr Mann oder ihre Frau bei der Lösung dieser oder jener Krise eingesetzt wurden, aber sie wussten es nie genau. Die einzigen Hinweise darauf, dass sie vielleicht Schreckliches durchgemacht hatten, waren der starre Blick in die Ferne und die häufige Geistesabwesenheit beim Abendessen.
    Manchmal kamen sie nicht zurück. Statt des freudigen Wiedersehens mit geliebten Menschen gab es Beileidsbezeugungen, Tränen und eine dreieckig zusammengefaltete Nationalflagge. Hatte die Familie Glück, bekam sie den Leichnam zur Bestattung. Aber selbst dann gab es keine Erklärungen. Es gab nie Erklärungen.
    Ohne sich deswegen zu genieren, war Weston von einer weiteren Tatsache überzeugt: Die ISA verstand es, für jeden Job den richtigen Mann zu finden. John Weston, ehemaliger ROTC-Kadett und Schulschachmeister aus Springfield, Illinois, war im Grunde eher ein Langweiler, der gern Bücher las und daheim bei den Kindern blieb, aber er besaß ein unbestreitbares Talent: Er konnte einen Kampfzonentransporter MV22E Pave Hammer tanzen lassen.
    Im Augenblick schien es allerdings so, als könnte alle Tanzerei der Welt sie nicht aus diesem Schlamassel befreien. »Wie sieht’s aus, Flex?«, fragte Weston.
    »Beschissen, Boss«, antwortete Master Sergeant Ed »Flex« Fratierie, der Erste Lademeister. Der hünenhafte Bodybuilder und Veteran zahlreicher Special-Ops-Einsätze stand an der linken Kabinentür der MV22, war dort mit eingehaktem Gurtzeug gesichert und trug eine Nachtsichtbrille. »Der Zinnsoldat ist nirgends zu sehen. Aber ich sehe weitere schwere Militärfahrzeuge auf der Straße anrollen. Geschätzte Ankunftszeit fünf Minuten.«
    »Zinnsoldat, Hammer, wir kriegen Besuch«, funkte Weston. »Noch vier Minuten. Beeilt euch lieber.«
    »Unsere Leute kommen aus Osten und Südost zurück, Crew«, funkte Fratierie auf der abhörsicheren Einsatzfrequenz, während er Briggs und Wohl durch seine Nachtsichtbrille beobachtete. »Identität bestätigt.«
    »Sicherung aufstellen!«, befahl Weston. Fratierie schickte drei Kommandosoldaten hinaus, damit sie das Schwenkrotor-Flugzeug MV22 Pave Hammer während der Beladung sicherten. »Haltet euch bereit …«
    »Schweres Feuer aus Westen!«, rief einer der Lademeister. »Von einem der anrollenden Militärfahrzeuge. Entfernung vier Kilometer!«
    »Aces kommt in zwanzig Sekunden heiß rein«, meldete Deverill. »Können Sie ihn erledigen, Zinnsoldat?«
    »Positiv«, antwortete Chris Wohl. »Aber ich brauche Entfernung und Richtung zum Ziel, Sir.«
    Hal Briggs blieb stehen, blickte nach Westen und suchte ihre Umgebung mit seinen Helmsensoren ab. Dann zeigte er die Straße entlang. »Drei Komma vier Kilometer, Stan«, funkte er. »Groß, ziemlich schnell – könnte ein gepanzerter Mannschaftstransportwagen sein.«
    »Das war endlich mal richtig, Sir«, sagte Wohl. Er hob seine große Waffe, die an eine Kombination aus einem Maschinengewehr M60 und einer Strahlenpistole erinnerte, zielte durch das große elektronische Multispektralvisier und betätigte den Abzug. Mit einem lauten Summen, das wie ein kurzes Husten klang, zischte ein Hypergeschwindigkeitsprojektil von der Größe einer Zigarre, das fünfmal schneller als eine Gewehrkugel war, aus der Mündung der Waffe. Dabei gab es keinen spürbaren Rückstoß, denn die gleichen elektromagnetischen Impulse, die das Projektil beschleunigten, dämpften auch den gewaltigen Rückstoß.
    Genau dreitausendsiebzehn Meter entfernt durchschlug das Hypergeschwindigkeitsprojektil aus Uran die eineinhalb Zentimeter starke Stirnpanzerung des Führungsfahrzeugs, eines russischen Radpanzers BTR27, der die Straße entlanggerast kam, wurde auch von dem 600-PS-Dieselmotor und dem Treibstofftank kaum verlangsamt, trat wieder aus, bohrte sich in den Motorraum eines Streifenwagens,

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