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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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näher. Dann flammte ein Suchscheinwerfer auf, der sie praktisch sofort erfasste.
    Schluss der Vorstellung, dachte Weston. Keine Schleudersitze, nicht genug Fallschirme für alle an Bord. Ihre einzige Chance war eine Notlandung, aber wenn eine dieser Flak sich auf sie einschoss, würde von der MV22 nicht mehr genug für eine Landung übrig bleiben. Weston dachte an seine Familie, dachte an den Trauergottesdienst, an dem seine Kinder würden teilnehmen müssen, dachte an …
    Im nächsten Augenblick sah er mehrere grelle Lichtblitze, die nacheinander aufleuchteten und das Cockpit wie einzeln gezündete Blitzlichtbirnen erhellten. So ist’s also, dachte Weston, wenn man einen Flak-Volltreffer abkriegt? So ist’s also, wenn man stirbt …
    »Verdammt!«, murmelte Major Duane »Dev« Deverill, Mission Commander im Cockpit der EB1C Megafortress IL »Das war der hundertprozentig falsche Turn. Dafür gibt’s nur zwei mögliche Erklärungen: Trash Man hat die Orientierung verloren, oder er ist einfach dämlich.«
    Etwa zwanzig Meilen östlich des Luftwaffenstützpunkts Shukowski kreisten Deverill und Hauptmann Annie Dewey, die Flugzeugkommandantin, mit ihrem Bomber über dem alptraumhaften Geschehen. Sie hatten das gesamte Drama in sicherer Höhe oberhalb der Schussweite der russischen Flak verfolgen können, weil das LADAR der Megafortress ihnen ein dreidimensionales Bild des An- und Abflugs der MV22 geliefert hatte. Gleichzeitig hatte das LADAR die im Anmarsch befindlichen russischen Kräfte abgebildet und als Ziele dargestellt.
    »Fliegt die Pave Hammer noch?«, fragte Annie. »Jep«, sagte Duane. »Die Longhorn ist gerade noch rechtzeitig gekommen. Wieder ein Sieg für die Bomber.« Als sie sahen, dass die MV22 in Richtung Shukowski abdriftete, hatte Deverill eine Lenkwaffe AGM89D Longhorn abgeworfen, die eine Flakstellung, die eben das Feuer auf sie eröffnen wollte, mit einem Volltreffer zerstört hatte. Die Abwurflenkwaffe Longhorn, eine Weiterentwicklung der altbewährten AGM89 Maverick, war mit einem InfrarotSuchkopf und einem im Millimeterbereich arbeitenden Radar ausgerüstet, das Fahrzeuge bis hinunter zur Größe eines Personenwagens orten und ansteuern konnte. Sie hatte fünfzig Kilometer Reichweite und war groß genug, um einen Kampfpanzer zu zerstören oder eineinhalb Meter Stahlbeton zu durchschlagen. Außer einem Revolvermagazin mit acht dieser Lenkwaffen in der mittleren Bombenkammer und einem Zusatztank in der hinteren trug die Vampire auch ein Revolvermagazin mit acht Jagdraketen in der vorderen Bombenkammer.
    »Gib ihnen ’ne Chance, Dev«, sagte Annie. »Sie sind beim Start in Flakfeuer geraten, glaube ich. Vielleicht ist ihre Maschine schwer beschädigt.«
    Duane schnaubte, stimmte ihr aber aus Höflichkeit zu. »Du hast Recht, Heels. Mir wär ’s zuwider, sie einfach für dämlich halten zu müssen.«
    Annie sah zu Deverill hinüber und musterte ihn prüfend. Wie, fragte sie sich, kann ein so verdammt gut aussehender Kerl bloß so verdammt unempfindlich sein?
    Trotz seiner oft frechen, arroganten, überheblichen Art fühlte Annie sich fast gegen ihren Willen zu ihm hingezogen. Wäre Dev nicht so beliebt und hoch qualifiziert gewesen, hätte er das größte Arschloch auf dem Stützpunkt sein können. Aber er beherrschte sein Metier wirklich und hatte entscheidend zu den bisherigen Erfolgen der 111. Bomberstaffel »Aces High« beigetragen.
    »Er hat Probleme, glaube ich«, sagte Annie, nachdem sie die MV22 auf dem großen MFD des Mission Commanders beobachtet hatte. »Wir müssen ihm helfen.«
    »Du weißt, dass wir das nicht dürfen«, wehrte Deverill ab. »Offiziell sind wir überhaupt nicht hier. Wir sind Gespenster.«
    »Gespenster, die ein Land, mit dem wir uns nicht im Krieg befinden, mit Marschflugkörpern angegriffen haben«, stellte Annie fest.
    »Hey, Heels, damit rennst du bei mir offene Türen ein«, versicherte Duane ihr. »Ich wäre der Letzte, der nicht liebend gern eingreifen würde, um unsere Jungs dort unten rauszuhauen. Aber wir haben den Auftrag, nicht tiefer als fünfzehntausend Fuß zu gehen und unter keinen Umständen zu riskieren, unsere Position zu verraten. Würde jemals bekannt, dass wir losgeschickt worden sind, um Begleitschutz für eine MV22 zu fliegen, die eine amerikanische Spionin aus Russland rausholen soll, wäre die ganze Welt sauer auf Amerika. Lenkwaffen aus großer Höhe, ja. Aber wenn wir Pech haben und von der russischen Flak runtergeholt werden, haben wir

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