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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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auf.«
    »Verstanden«, antwortete Briggs. Er hatte mit Fratierie den Platz getauscht, saß jetzt seitlich auf dem zerschossenen Kopilotensitz und suchte den Himmel durchs rechte Cockpitfenster mit seinen Anzugsensoren ab. »Wir erwarten euch.«
    »Klar bei Köder und Abwehrmaßnahmen, Dev.« Er schluckte trocken, während er gespannt die LADAR-Anzeige beobachtete. Als die Entfernung nur noch weniger als drei Meilen betrug, sagte Annie: »Okay, Dev, jetzt müssen wir’s riskieren.«
    »Von mir aus kann’s losgehen«, bestätigte er. »Täuschkörper eingezogen, Störsender und Abwehrmaßnahmen in Bereitschaft. Fertig.« Ihre Radarwarner zeigten ihnen weiter Flakstellungen und Radarstationen, aber kein auf sie gerichtetes Zielsuchradar. »Ich muss dir ehrlich sagen, Heels, dass ich mich hier oben nackt fühle.«
    »Ich mich auch«, gab Annie zu.
    »Das kommt nur daher, dass ich dich mit Blicken ausziehe.«
    »Ha-ha!«, sagte sie ironisch – aber Dev hatte so aufrichtig geklungen, dass sie wieder lächeln musste.
    Annie ging mit der Fahrt auf zweihundertfünfzig Knoten zurück, stellte die Tragflächen auf maximale Spreizung und fuhr Klappen und Vorflügel in Anflugstellung aus. Hundertsechzig Knoten. Noch immer etwas zu schnell, deshalb fuhr Annie die Klappen eine Stufe weiter aus. Daraufhin nahm die Vampire automatisch ihre Landefluglage mit hochgerecktem Bug ein. Es war ziemlich seltsam, mit diesem steilen Anstellwinkel neben einer anderen Maschine herzufliegen, die sich im Horizontalflug befand.
    Das LADAR zeigte ihnen die MV22 erstaunlich detailliert – auch das stillgelegte Triebwerk, das ihre Sensoren blau-kalt darstellten, und die Beschädigungen durch Flakbeschuss. »Heiliger Scheiß!«, rief Annie aus. »Die hat’s schwer erwischt! Das rechte Triebwerk steht, aber der Propeller ist nicht in Segelstellung. Die ganze rechte Seite ist durchlöchert.«
    »Die Sicht scheint hier weniger als eine halbe Meile zu betragen«, sagte Deverill. »Wenn wir ihnen wirklich helfen wollen, müssen wir auf Sichtweite rankommen.« Im nächsten Augenblick schlug der Radarwarner Alarm. »Russische Flak, vermutlich ein ZSU23/4, elf Uhr, Entfernung ungefähr zehn Meilen. Wir fliegen genau in seinen Wirkungsbereich ein. Du musst Trash Man innerhalb von zwei Minuten zum Abdrehen bringen, sonst sind wir beide Schweizer Käse.«
    »Verdammt«, murmelte Annie. Sie senkte den Bug und unterflog rasch die MV22, um sich zwischen sie und den Fla-Panzer zu setzen. So hatte Deverill die andere Maschine rechts neben sich und konnte versuchen, sich mit ihrer Besatzung zu verständigen, während Annie den Bomber flog. Sie nahm noch etwas mehr Leistung weg und setzte sich mit dem fliegenden Schlachtschiff EB1C neben das beschädigte Turboprop-Flugzeug. Bei diesem Formationsflug musste sie quer durchs Cockpit aus Devs Fenstern sehen, aber dank des virtuellen 3-D-Bilds, das in Orange- und Gelbtönen vor ihren Augen stand, konnte sie praktisch durch Dev hindurchsehen und trotz Nacht und Wolken genau beobachten, wie sie dem Kampfzonentransporter MV22 allmählich näher rückte.
    »Wohin seid ihr abgehauen, Leute?«, fragte Briggs.
    »Wir sind jetzt links von Ihnen, Hammer«, sagte Annie. »Vor uns liegt eine Flakstellung. Trash Man, Sie müssen verdammt rasch auf Sichtweite herankommen.«
    »Verstanden, Heels«, bestätigte Weston. Im Gegensatz zur Besatzung der EB1C sah er vor den Cockpitfenstern nur dunkle Nacht, in der gelegentlich Flakfeuer aufblitzte.
    Duane kramte in der Kartentasche im Fach neben seinem Sitz herum und zog eine Stablampe heraus. »Sonderangebot aus dem K-Mart«, sagte er grinsend. »Hoffentlich habe ich daran gedacht, die verdammten Batterien zu wechseln.« Die Lampe funktionierte, und er richtete ihren bleistiftdünnen Halogenstrahl aus dem Seitenfenster.
    Normalerweise war dieser Lichtstrahl so hell, dass er damit selbst bei einer nächtlichen Vorflugkontrolle die dunkelsten und höchsten Fahrwerksschächte des Bombers EB1C inspizieren konnte, aber heute reichte er kaum bis zu den Flügelenden der Vampire. »Auf den Tragflächen scheint sich Eis anzusetzen«, sagte Deverill. »Die Schicht ist schon ungefähr einen Zentimeter dick.« Er sah kurz nach links, um sich zu vergewissern, dass die thermische Enteisung mit warmen Triebwerksabgasen in Betrieb war. Unter normalen Umständen wären sie nicht lange unter diesen Bedingungen geflogen – der Bomber B1 setzte sehr leicht Eis an und reagierte schon auf dünne Schichten

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