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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Start angerichtet hat«, sagte der Chefmechaniker. »Der nächste Start könnte die in Verbundbauweise hergestellte Tragfläche erheblich beschädigen – die Folge wären langwierige, komplizierte Reparaturen. Käme es um die Mündungen herum zu strukturellen Schäden, müssten wir den gesamten Innenflügel auswechseln, was Wochen, wenn nicht sogar Monate dauern könnte.«
    »Um wie viel Prozent verändern Außenlasten unseren Radarquerschnitt?«, erkundigte Stoica sich.
    »Ja nje znaju« , antwortete Jegorow. »Ich tippe auf zehn bis fünfzehn Prozent – bei Luft-Boden-Lenkwaffen sogar mehr. Aber wenn die Stealth-Eigenschaften einmal wichtiger sind als Lenkwaffen, können wir die Außenlasten jederzeit abwerfen; wir werden praktisch unsichtbar und haben für Notfälle noch immer die Jagdraketen in den Flügelbehältern.«
    »Die bei Ihrem Flug nicht benutzten R60-Behälter sind einsatzbereit«, meldete der Wartungschef. »Die Schäden in den anderen Zylindern müssen wir erst beseitigen, bevor wir sie mit neuen Lenkwaffen beladen können. Die Abdeckungen sind einwandfrei beweglich, aber wir müssen erst feststellen, ob’s innere Schäden gegeben hat.«
    »Damit fangen Sie am besten gleich an«, riet Stoica ihm. »Ich weiß nicht, was der Boss mit uns vorhat, aber ich möchte wieder flugbereit sein, sobald …«
    In diesem Augenblick kam einer der Planungsoffiziere herangerannt. »Hey, habt ihr das schon gehört, Jungs? Bei der Luftverteidigung entlang der russisch-ukrainischen Grenze herrscht Alarmstufe eins. Die russische Luftwaffe hat Dutzende von Maschinen starten lassen. Das klingt, als sei dort ein Krieg ausgebrochen!«
    Sie hasteten alle zur Operationsabteilung hinüber, die dank Generaloberst Schurbenko mehrere UHF-, HF- und Satellitenkanäle des russischen Militärs empfangen konnte. Tatsächlich schien dort Krieg zu herrschen. Mehrere russische Flugzeuge sowie Fla- und Radarstellungen waren bereits vernichtet. Bei der Luftverteidigung im gesamten Militärbezirk Südwest herrschte Alarmstufe eins.
    » Wy schutitje! « rief Jegorow aus. »Da würde ich gern mitmischen! Wir würden allen zeigen, was ein richtiges Kampfflugzeug kann!«
    Stoica zuckte mit den Schultern, dann nickte er dem Wartungschef zu. »Also los! Hängen Sie Lenkwaffen unter die Tragflächen, geben Sie uns eine volle Ladung mit. Wir wollen sehen, was dann passiert.«
    »Sind Sie übergeschnappt?«
    »Wir müssen testen, wo unsere Entdeckungsschwelle mit Abwurflenkwaffen an den Aufhängepunkten liegt«, sagte Stoica. »Es ist noch lange genug Nacht – wir können vor Tagesanbruch wieder über den Karpaten sein. Los jetzt!«
    Alle dachten das Gleiche – was wird Pawel Gregorjewitsch Kasakow sagen, wenn wir seinen Stealth-Jagdbomber ohne seine Erlaubnis eingesetzt haben –, aber alle wollten mitmachen, wenn Ion Stoica den Einsatzbefehl erteilte. War er bereit, die Verantwortung dafür zu tragen, hatte die anderen nichts zu befürchten.
    Die Wartungsmannschaft hatte die Aufhängepunkte unter den Tragflächen bereits für die Aufnahme von Waffen vorbereitet; jetzt brauchte sie die Waffen nur noch aus dem Munitionsdepot zu holen – mehrere Stahlbetonbehälter, die eine Transportmaschine gebracht hatte – und in den Hangar zu schaffen. Stoica suchte die Lenkwaffen selbst aus: an jedem Aufhängepunkt zwei Jagdraketen R60 mit Infrarotsuchkopf und darunter eine Abwurflenkwaffe R27 zur Radaransteuerung. Die von Metjor Aerospace entwickelte R27 war dafür bestimmt, Frühwarn- und Elektronikstörflugzeuge aus großen Entfernungen anzugreifen; sie konnte feindliche Funk-, Radar- und ECM-Signale ansteuern, aber auch über das Zielsuchradar der Mt179 gesteuert werden.
    Obwohl die Tjeny mit ihren weit gespannten, negativ gepfeilten Tragflächen die Waffen an den Aufhängepunkten förmlich zu verschlucken schien, störten die angehängten Lenkwaffen ganz offensichtlich die glatten, eleganten Linien des Stealth-Flugzeugs. »Unsere Stealth-Eigenschaften werden bestimmt leiden«, sagte Stoica. »Aber wir müssen feststellen, wie sehr sie beeinträchtigt sind. Können wir in den Luftraum um Belgorod eindringen und dort unentdeckt kreisen, wissen wir, dass wir ein gutes System haben.«
    »Und vielleicht können wir einen ukrainischen oder türkischen Jäger abschießen«, schlug Jegorow vor. Er wedelte mit einem Stück Papier. »Hier sind die neuesten Kurse und Positionen aller nicht identifizierten Maschinen. In zwanzig Minuten können wir dort sein!«
An

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