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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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städtischen oder staatlichen Baubehörde, den Polizeichef, an Inspektoren, Baukontrolleure, Steuerprüfer oder den Standortkommandeur. In Bulgarien hielt dagegen jeder die Hand auf. Der jeweilige Boss sollte nur einen Teil des Schmiergelds behalten – nicht mehr als zwanzig bis dreißig Prozent – und den Rest dafür verwenden, seine wichtigsten Untergebenen, seine unmittelbaren Vorgesetzten und weitere einflussreiche Personen bei Laune zu halten. Schmiergelder waren dafür da, mit anderen geteilt zu werden – nur so konnten Gaunerei und Korruption blühen und gedeihen. Aber manche Bosse vergaßen, dass sie teilen mussten, und bildeten sich ein, als Bosse seien sie zu mächtig, um Strafmaßnahmen fürchten zu müssen.
    Solange alle Beteiligten die Regeln verstanden und sich an sie hielten, war Kasakow stets gern bereit, Schmiergelder zu zahlen, um ein Projekt voranzubringen. Und er hatte Spaß daran, Lektionen im richtigen Umgang mit Schmiergeldern zu erteilen.
    »Er soll seinen Papierkram hier lassen, dann füllen wir die Formulare aus und reichen sie bei seinem Vorgesetzten ein«, wies Kasakow den Dolmetscher an. In Gedanken hatte er den Offizier bereits abgeschrieben.
    »Er sagt, dass er Befehl hat, unsere Genehmigungen zu kontrollieren. Legen wir sie nicht vor, ruft er seine Männer und lässt uns verhaften und die gesamte Baustellenausrüstung beschlagnahmen.«
    Kasakow, der allmählich Kopfschmerzen bekam, schloss die Augen. »Verdammt noch mal …« Er machte eine lange Pause, in der er mit fest zusammengekniffenen Augen am Zeichentisch lehnte, dann fragte er: »Wie viele Männer hat er bei sich?«
    »Ungefähr fünfzig, Towarischtsch. Alle schwer bewaffnet.«
    Zu viele für meinen Sicherheitsdienst, dachte Kasakow – und nahm sich vor, dieses Personal erheblich aufzustocken. »Also gut«, sagte er seufzend. »Er soll sich mit seinen Leuten beim Bauleiter in Container siebzehn melden. Ich telefoniere mit Lechenow und weise ihn an, Hauptmann Metodiew seinen ›Papierkram‹ auszuhändigen. Und jetzt fort mit ihm!«
    Als der bulgarische Offizier sich entfernte, trat einer von Kasakows Assistenten an ihn heran und sagte halblaut: »Container siebzehn steht …«
    »Ich weiß.« Er beobachtete, wie der Hauptmann seine Männer sammeln ließ und mit ihnen auf der unbefestigten Straße in den Wald hinaufmarschierte. Zehn bis zwölf Soldaten mit Sturmgewehren blieben zurück – offenbar mit dem Auftrag, den Bürocontainer bis zur Rückkehr ihres Vorgesetzten zu bewachen. »Plebejer«, sagte Kasakow verächtlich. »An die Arbeit, Leute!« Aber bevor sie weitermachen konnten, klingelte das Satellitentelefon seines Assistenten. Kasakow meldete sich selbst, denn diese Rufnummer kannte nur eine Hand voll Leute. »Schto?«
    »Sie wissen es«, sagte eine Stimme. »Die Amerikaner, der Präsident, alle wissen es.«
    »Hören Sie auf, in Rätseln zu sprechen«, verlangte Kasakow. Er hatte die Stimme des Anrufers sofort erkannt: Sie gehörte Generaloberst Walerij Tichonowitsch Schurbenko, dem Generalstabschef der Streitkräfte der Russischen Föderation, der zugleich sein inoffizieller Verbindungsmann zum Kreml war. Er machte seinen Assistenten ein Zeichen, die Ingenieure hinauszuschicken. Sobald sie den Container verlassen hatten, sagte Kasakow: »Diese Verbindung ist abhörsicher, General. Reden Sie also Klartext.«
    »Metjor war verwanzt«, sagte Schurbenko knapp. »Die Amerikaner haben letzte Nacht eine Agentin rausgeholt, die Gespräche innerhalb der Montagehalle aufgenommen hat.«
    Kasakow war wie vor den Kopf geschlagen und ließ sich auf einen Stuhl sinken. »Woher wissen Sie das?«
    »Weil der amerikanische Präsident es Senkow erzählt hat«, antwortete Schurbenko ungläubig. »Thorn hat ihm gegenüber zugegeben, dass sie eine Spionin bei Metjor hatten, dass er ein Spezialteam entsandt hat, um sie aus Russland rausholen zu lassen, und dass sie – das werden Sie nicht glauben – zum Schutz dieses Unternehmens ein Stealth-Flugzeug, einen überschallschnellen Stealth-Bomber eingesetzt haben!«
    »Was?«, fragte Kasakow scharf. »Die Amerikaner haben einen Stealth-Bomber nach Russland entsandt? Letzte Nacht? «
    »Nicht bloß einen, sondern gleich zwei Stealth-Bomber!«, sagte Schurbenko. »Einer davon wurde kurz vor der ukrainischen Grenze abgeschossen. Zum Schutz des Teams, das die Bomberbesatzung rausgeholt hat, haben die Amerikaner offenbar einen zweiten Bomber entsandt. Und der USPräsident hat Senkow

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