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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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sämtliche Daten übermittelt, und ich habe sie nochmals angefordert und erhalten. Auch Blytheville hat die Fehlfunktion und den Empfang bestätigt.« Wie der Flugschreiber eines Verkehrsflugzeugs speicherten die Lenkwaffen ständig die Umgebungs-, Triebwerks-, System-, Fluglage- und Computerdaten der letzten halben Stunde und übermittelten sie via Satellit ans Trägerflugzeug und die Zentrale von Sky Masters Inc. in Blytheville, Arkansas. Diese Übertragungen erfolgten in regelmäßigen Abständen, kurz vor Erreichen des Zielgebiets … und bei jeder auftretenden Panne.
    Jon Masters streckte eine Hand nach einem roten Plastikdeckel aus, klappte ihn hoch, steckte seinen Schlüssel ins Schloss, drehte ihn nach rechts und betätigte dann einen Schalter. Zwanzig Kilometer von ihm entfernt detonierte die zweite Lenkwaffe. »Achtzehn Millionen futsch«, knurrte er missmutig. Für experimentelle Lenkwaffen gab es keine Versicherung – vor allem nicht, wenn sie illegal eingesetzt wurden. »Was ist mit Grant One?«
    »Funktioniert tadellos, auf Kurs, alle Systeme im grünen Bereich.«
    Jon nickte. Nun, sagte er sich bedauernd, deshalb starten wir auch von den besten Systemen immer zwei gleichzeitig – und er hatte die besten Systeme. Das hätte er jedem bereitwillig erklärt.
    Grant One (Jon Masters benannte seine Lenkwaffen immer nach US-Präsidenten) setzte ihren Flug fort, blieb mit Batterieantrieb im Sinkflug aus zwölftausend Metern und steuerte nach Osten. Als die Batterie einige Minuten nach dem Abwurf halb leer war, zündete sie automatisch ihr Strahltriebwerk, blieb aber im antriebslosen Gleitflug, bis sie in fünfzehnhundert Metern über den Ebenen Westrusslands angelangt war. Das Triebwerk begann zu arbeiten, als Grant One in den Horizontalflug überging und dem Trägerflugzeug ihre Betriebsdaten meldete. Jon antwortete darauf mit dem endgültigen Einsatzbefehl.
    Die Lenkwaffe beschleunigte auf vierhundertachtzig Knoten und ging auf dreihundert Meter über Grund hinunter, als sie nördlich an Moskau vorbeiflog, um nicht von militärischen oder zivilen Luftraumüberwachungsradaren, von denen die russische Hauptstadt umgeben war, erfasst zu werden. Alle zwölf Sekunden kalibrierte sie ihr Trägheitsnavigationssystem mit einer Positionsbestimmung über GPS-Satelliten, aber da sie sich erst seit einer Dreiviertelstunde im Tiefflug befand, lag ihr Navigationsfehler bei unter fünf Metern.
    Vierzig Kilometer nordöstlich von Moskau steuerte sie nach Süden, ging auf hundertfünfzig Meter über Grund hinunter und beschleunigte auf fünfhundertvierzig Knoten, als sie den Flakstellungen in der Umgebung des Luftwaffenstützpunkts Shukowski näher kam. Ihr einprogrammierter Kurs führte an bekannten Hindernissen wie hohen Gebäuden oder Sendemasten vorbei, aber die Lenkwaffe aktivierte jetzt ihr im Millimeterbereich arbeitendes winziges Radar, das sie vor unerwartet auftauchenden Hindernissen warnen würde. Dieses Radar war empfindlich genug, um den hohen Blei- und Schwefelgehalt des aus manchen Fabrikkaminen aufsteigenden Rauchs zu entdecken, und ließ Grant One davor ausweichen, als seien die Rauchsäulen feste Hindernisse.
    Siebzig Sekunden vor dem Ziel schaltete die Lenkwaffe ihre Infrarotkameras ein und übermittelte die Bilder an Jon Masters an Bord des Trägerflugzeugs. Die Aufnahmen zeigten den Stützpunkt in Rot-, Rosa-, Purpur- und Orangetönen und waren kontrastreich genug, um einzelne Gebäude erkennen zu lassen. Ein weißes Rechteck bezeichnete den Hangar, den der Bordcomputer für das beabsichtigte Ziel hielt. Aus fünfzehn Kilometern Entfernung war schwer zu beurteilen, ob dies das richtige Gebäude war, aber in weniger als einer Minute würde er mehr wissen.
    Der Computer lag daneben, aber nicht allzu sehr. In die Navigation hatte sich ein Fehler von einigen Dutzend Metern eingeschlichen, und das weiße Rechteck lag auf einem benachbarten Hangar. Jon gab die nötigen Korrekturen ein, fixierte das Bild im Computerspeicher, benutzte dann einen Trackball, um ein Fadenkreuz über den Zielpunkt im rückwärtigen Drittel des Dachfirsts zu schieben, und befahl der Lenkwaffe, genau diesen Punkt zu treffen. Zuletzt überzeugte er sich davon, dass der Endanflug als ein PUP – Pull Up, Push Over – programmiert war, was bedeutete, dass die Lenkwaffe in den letzten Sekunden vor dem Einschlag steil hochziehen und fast senkrecht aufs Ziel stürzen würde. Mehrere Feuerleitradare in der Umgebung des Stützpunkts hatten

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