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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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In einem einziehbaren Bugbehälter trug die Mt179 einen leistungsfähigen Infrarotsensor, eine Fernsehkamera mit Restlichtverstärker und einen Laser-Illuminator zur Zielmarkierung.
    Sobald Kasakows Männer die Geschütze auf Selbstfahrlafetten in die angebliche Feuerstellung gefahren und sich in Sicherheit gebracht hatten, begann der Angriff. Zwei Abwurflenkwaffen, die aus fünfundzwanzig Kilometern Entfernung die albanischen Beobachtungsposten zerstörten, ein Zwei-Minuten-Turn, zwei weitere Abwurflenkwaffen gegen die Geschütze, um alles Beweismaterial zu vernichten – und schon war das Täuschungsmanöver komplett. Auf den Geschützen und in der Nähe der Grenzposten hatten Kasakows Leute Infrarotsender aufgestellt, damit Jegorow die Ziele leichter aus maximaler Entfernung finden und angreifen konnte.
    » Eto letschi tschem dwa paltza abassat. War einfacher, als auf zwei Finger zu pissen«, sagte Ion Stoica, als die ersten Funkmeldungen über die rasch an Intensität zunehmenden Grenzgefechte zwischen Albanien und Makedonien eingingen. »Aber ist dir auch klar, dass dieser Angriff eigentlich nicht hätte funktionieren dürfen? So wenig wie unser erster Start vom Shukowski und unser Angriff auf Kukës.«
    »Wir haben Glück gehabt«, stimmte Jegorow ihm zu. »Hier spielt reiner Verfolgungswahn mit. Außerdem wollten die beiden Nachbarn schon seit fast zehn Jahren aufeinander losgehen. Wir haben nur den Anstoß dazu gegeben.«
    »Wir tragen also zur natürlichen Ordnung und der Förderung des politischen und kulturellen Austauschs zwischen benachbarten Balkanstaaten bei, was?«, fragte Stoica lachend. »Das gefällt mir! Wir sind Menschenfreunde, die sich bemühen, die Welt zu verbessern, indem sie dafür sorgen, dass die natürliche Harmonie und der Rhythmus dieser Region sich ungehindert entfalten können.« Ihr zweiter Kampfeinsatz war offenbar noch erfolgreicher als der erste Flug – er lieferte den Zündfunken, den Kasakow brauchte, um den Balkan in Brand zu setzen.
    Statt nach Rumänien zurückzukehren, flogen Stoica und Jegorow diesmal über Bulgarien und das Schwarze Meer zu einem Flugplatz der IIG Metjor in der Nähe der georgischen Stadt Batumi, wo eine weitere Pipeline Kasakows endete. Der Rückflug verlief glatt und ohne Zwischenfälle. Über dem Schwarzen Meer profitierte die Mt179 von starkem Rückenwind, mit dem sie selbst in Marschflugstellung der Leistungshebel gut über neunhundert Stundenkilometer machte. In ihrer Flughöhe von zwölftausendfünfhundert Metern war der Nachthimmel wolkenlos klar, und die Sterne schienen fast zum Greifen nahe. Später würde ein Halbmond aufgehen, der jedoch keine Rolle spielte – sie würden längst gelandet sein, bevor jemand ihr Flugzeug bei Mondschein sehen konnte. Um Treibstoff zu sparen, hatten sie sich bereits für einen steilen Abstieg mit im Leerlauf arbeitenden Triebwerken durch den georgischen Luftraum entschlossen, statt den Erfassungsbereich des türkischen Küstenradars tief zu durchfliegen und darauf zu vertrauen, dass die StealthEigenschaften der Tjeny sie unsichtbar machen würden.
    Jegorow erbot sich, die Wache zu übernehmen, und Stoica machte dankbar ein Nickerchen, während der Waffenoffizier seinen Einsatzbericht ausfüllte, die Computeraufzeichnungen speicherte und es dem Autopiloten überließ, die Maschine zu fliegen. Da der Autopilot ohne Höhenbegrenzung auf konstante Reisegeschwindigkeit bei geringstem Treibstoffverbrauch eingestellt war, ließ er die Mt179 bei abnehmendem Gesamtgewicht allmählich auf ihre Dienstgipfelhöhe von vierzehntausend Metern steigen.
    Stoica hatte versäumt, dem Autopiloten eine Höchsthöhe einzugeben. Hätte er sich die Mühe gemacht, seinen Wetterbericht bei der Einsatzbesprechung genau durchzulesen, hätte er gesehen, dass das für ihren Rückflug über dem Schwarzen Meer vorhergesagte Kondensstreifenniveau bei knapp über zwölftausendfünfhundert Metern lag. Jegorow hatte im rückwärtigen Cockpit keine Möglichkeit, den Autopiloten zu korrigieren – er konnte ihn nur ausschalten –, und war sowieso zu beschäftigt, um auf ihre Höhe zu achten. Die Sicht nach hinten war von seinem Sitz aus ohnehin sehr schlecht, deshalb hätte er selbst bei einem Blick nach draußen nicht bemerkt …
    … dass die Metjor Mt179 einen langen, dicken weißen Kondensstreifen durch den Nachthimmel über dem Schwarzen Meer hinter sich herzog. Dieser Kondensstreifen war hell genug, um fast hundert Kilometer weit sichtbar zu

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