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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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könnten Sie sich drei oder vier Sterne anheften, würden vielleicht Verteidigungsminister oder Sicherheitsberater des Präsidenten, am Ende sogar selbst Präsident, wären Sie für den Weltfrieden ebenso gefährlich, wie Brad es war.
    Sie sind nur zu stoppen, Patrick, wenn jemand, der genügend Autorität besitzt, Ihnen gewaltig die Flügel stutzt – oder indem Sie ebenfalls sterben. Das ist das traurige Ende, vor dem ich Sie zu bewahren versuche: als mit Fehlern behafteter, verzweifelter, schizophrener Mann wie Brad Elliot zu sterben. Als Ihr Kommandeur besitze ich die Autorität, etwas gegen Sie zu unternehmen, bevor Sie die Welt mit Ihrer Guerillataktik korrumpieren. Damit ist jetzt Schluss, verstanden? Ich wünschte nur, irgendjemand hätte Brad zurückgepfiffen, bevor er ins Irrationale abgedriftet ist.«
    »Brad … Brad war nichts dergleichen, General Samson«, widersprach David Luger mit leiser, bebender Stimme. Die beiden anderen bekamen nicht mit, dass er noch etwas auf Russisch murmelte.
    »Sie behaupten, ihn gut gekannt zu haben – ich sage, dass das nicht stimmt«, knurrte Patrick. »Sie glauben nur, ihn gekannt zu haben. Ich denke, Sie wollten vor allem ein nettes, bequemes Kommando, um Ihre Sterne tragen zu können, ohne das System allzu sehr aufzurütteln. Brad Elliott hat genau entgegengesetzt gehandelt. Er hat drei Sterne und dieses Kommando bekommen, obwohl er regelmäßig halb Washington gegen sich aufgebracht hat. Er hat Waffensysteme geschaffen und Flieger ausgebildet, die wirklichen Mut und wirklichen Kampfgeist bewiesen haben. Sogar als er zwangspensioniert wurde, ist er als Held zurückgekehrt. Er hat unser Land ein Dutzend Mal gerettet, Sir. Sind Sie wegen meines Ungehorsams zornig – oder sind Sie nur frustriert, weil Sie niemals mit Ihren Bombern in die Schlacht geflogen sind?«
    »Ich bin nicht frustriert, weil ich niemals gekämpft habe, General«, antwortete Samson vielleicht etwas zu nachdrücklich. »Kein richtiger Soldat wünscht sich einen Krieg, und ich bedaure ganz sicher nicht, nie einen geführt zu haben. Mir genügt es, meinem Land auf dem Posten zu dienen, auf den es mich stellt – ganz gleich, ob ich in Thailand bei fünfunddreißig Grad im Schatten eine Startbahn asphaltiere oder hier die größte militärische Versuchseinrichtung der Welt leite. Ich laufe nicht herum und provoziere Kriege, um wieder einmal kämpfen zu können.« Diese Bemerkung traf Patrick. Er senkte den Kopf und trat von Samsons Schreibtisch zurück.
    »Schluss der Debatte«, sagte Samson. »Die Anklagepunkte bleiben bestehen, General, Oberst. Liegen Ihre Abschiedsgesuche nicht bis siebzehn Uhr auf meinem Schreibtisch, übergebe ich den Fall dem Chef des Heeresjustizwesens.«
    »So lange brauchen Sie nicht zu warten, Sir«, sagte David Luger. »Meine Antwort können Sie gleich haben: Ich trete nicht freiwillig in den Ruhestand. Ich habe in der Vergangenheit zu viel durchgemacht, um jetzt alles hinzuwerfen. Wollen Sie Anklage gegen mich erheben, müssen Sie’s einfach tun.«
    »Ich rate Ihnen, sich die Sache noch mal zu überlegen«, sagte Samson streng. »Sie können es sich kaum leisten, auf eine ehrenhafte Entlassung und Ihre Ruhestandsbezüge zu verzichten, glaube ich. Ihr Werdegang und … weitere Faktoren dürften nicht gerade zur Folge haben, dass private Firmen oder andere staatliche Stellen sich um Sie reißen.«
    » Wie bitte , General?«, fragte Luger viel höflicher, als Patrick es an seiner Stelle getan hätte. »Ty schto, ahuyel?«
    »Wie war das? Was haben Sie eben gesagt, Luger?«, explodierte Samson. David gab keine Antwort, aber er schien unter Samsons dröhnender Stimme zusammenzuschrumpfen, senkte den Blick und hielt seine herabhängenden Arme gestreckt. »Ich habe Sie in den letzten Wochen beobachtet, Oberst Luger, vor allem seit der Ankunft dieses ukrainischen Generals. Sie haben Ihre früheren Kontakte zu Smolij gemeldet und einige Ihrer Erlebnisse in Litauen geschildert, aber danach haben Sie sich geweigert, Urlaub zu machen, solange das ukrainische Kontingent hier ist. Das war eine schlimme Fehleinschätzung, die Sie meiner Ansicht nach aus dem emotionalen und psychischen Gleichgewicht gebracht hat.«
    »Unsinn!«, schnaubte McLanahan.
    »Sie könnten sich selbst und das HAWC gefährden, Oberst«, fuhr Samson fort. »Darüber sind Sie sich offenbar nicht im Klaren – auch McLanahan nicht. Reichen Sie kein freiwilliges Abschiedsgesuch ein, bin ich gezwungen, Sie im Interesse

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