Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
mir täglich sechsmal, dass er dich zurückhaben möchte – er hat ein Büro, einen Dienstwagen, ein Flugzeug, eine E-Mail-Mailbox und einen Spind im Fitnessraum für dich reserviert. Du bekämst sofort ein halbes Dutzend Mitarbeiter und zur Einarbeitung ein paar Projekte zur Auswahl. Ja, er will dich unbedingt zurückhaben, würde ich sagen.« Wendy senkte kurz den Blick, als suche sie die richtigen Worte, und sah ihren Ehemann danach wieder an. »Ich weiß, dass du nicht hochmütig bist, Patrick, aber mir drängt sich der Eindruck auf, dass diese Sache zum Teil damit zusammenhängt, dass du das Gefühl hast, richtig gehandelt zu haben, als du umgekehrt und nach Russland zurückgeflogen bist, um Annie und Dev zu helfen, und dass du dafür nicht bestraft werden solltest. Ich glaube, du kämpfst diese Sache um deiner Prinzipien willen durch.«
    »Findest du, dass ich falsch gehandelt habe?«
    »Begreifst du das nicht, Patrick?«, fragte Wendy fast bittend. »Das spielt keine Rolle. Du hast’s getan und deine Freunde gerettet. Nur das ist wichtig. Du erzählst mir ein Dutzend Mal im Jahr, der Kongress oder die Luftwaffe könnten Dreamland jederzeit schließen und euch alle zwangsweise pensionieren. Du sprichst davon, dass der nächste Fehler, der nächste Absturz, der nächste Geheimnisbruch das Ende bedeuten könnte. Du legst die Hälfte jedes Monatsgehalts in Pfandbriefen und Investmentfonds an, um für den Tag vorzusorgen, an dem plötzlich alles vorbei ist. Als Thomas Thorn ins Weiße Haus eingezogen ist, hast du gefürchtet, deine Entlassung stehe unmittelbar bevor.«
    »Und?«
    »Du warst also die ganze Zeit emotional und geistig auf ein jähes, vielleicht unerfreuliches Ende vorbereitet. Und jetzt bist du plötzlich nicht mehr bereit, es zu akzeptieren. Du kämpfst dagegen? Weshalb? Nicht wegen deiner Familie – du hast Vorsorge für den Tag getroffen, an dem du den Dienst quittieren müsstest oder vielleicht von einem Einsatz nicht mehr zurückkehren würdest. Jetzt bist du auf einmal nicht mehr bereit. Was hat sich geändert?« Patrick leerte verärgert sein Glas und stand auf. Wendy sah seinen strengen Gesichtsausdruck und wusste, dass sie zur Ursache seines Zorns, vorgedrungen war. »Terrill Samson, stimmt’s? Du fühlst dich von ihm verraten. Er war ein Zögling Brad Elliotts, genau wie du, und jetzt leitet er das HAWC, und du dachtest immer, ihr wärt ideologisch auf gleicher Wellenlänge. Das steckt dahinter, nicht wahr?«
    »Vielleicht teilweise«, gab Patrick zu. »Mir war von Anfang an klar, dass Terrill nicht Brads Feuer in sich hatte – Teufel, wer hat das schon?«
    »Du hast es in dir.«
    »Aber sie haben nicht mich zum HAWC-Kommandeur ernannt – sie haben ihn zum Kommandeur gemacht«, sagte Patrick verbittert. »Trotzdem fühle ich mich nicht von ihm verraten.«
    »Wer hat dich verraten, glaubst du?«
    »Thorn – Thomas Nathaniel Thorn, der verdammte Präsident der Vereinigten Staaten!«, sagte Patrick aufgebracht. »TNT, der Jungtürke, der New-Age-Präsident, der Elitesoldat aus dem Golfkrieg, der sich in einen pazifistischen Isolationisten verwandelt hat. Er macht sich nicht die Mühe, sich dem amerikanischen Volk zu zeigen. Bleibt seiner Amtseinführung fern, hält auch keine Rede zur Lage der Nation. Dieser ganze Scheiß, dass er die Armee abschaffen, keine Truppen mehr in Übersee stationieren und keine Sicherheitsgarantien für andere Staaten mehr abgeben will, macht mich verrückt. Ich habe das Gefühl, dass mein Land baden geht, ohne das ich das Geringste daran ändern kann. Thorn ist der Kerl, der Kommandeure wie Terrill Samson ermutigt, sich von alten Freunden abzuwenden und ihren Kriegern den Laufpass zu geben, genau wie er sich selbst von unseren Verbündeten abwendet und unsere Soldaten auf die Straße setzt.«
    »Du willst also nach Washington aufbrechen, um gegen den Präsidenten der Vereinigten Staaten zu kämpfen?«, fragte Wendy ungläubig. »Patrick, das musst du dir noch genau überlegen. Du kannst in Washington keinen Rachefeldzug beginnen. Dort gibt’s zu viele Leute mit zu vielen Sternen auf ihren Schulterklappen, die bereit – manche nur zu bereit – sind, dir ein Bein zu stellen, bevor du auch nur in der Nähe der Adresse Pennsylvania Avenue 1600 gelangst. Selbst Brad Elliott hat sich nie getraut, es mit dem Weißen Haus aufzunehmen.«
    Sie stand ebenfalls auf, ergriff seine Hände und sah ihm tief in die Augen. »Ich bin jetzt egoistisch, Patrick, aber ich

Weitere Kostenlose Bücher