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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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glaube, dass ich das Recht habe, dir Folgendes zu sagen: Denk an deine Familie, bevor du morgen auch nur ein Wort sagst. Vergiss deinen gekränkten Stolz, deinen Zorn und denk an deinen Sohn und mich. Unterliegst du in diesem Kampf, wanderst du ins Gefängnis. Dann besucht dein Sohn dich in Leavenworth, sieht dich zwischen all diesen gescheiterten militärischen Existenzen und setzt dich mit ihnen gleich. Wie willst du ihm erklären, dass du für eine gerechte Sache gekämpft hast? Wie lange wird selbst unser intelligenter Sohn brauchen, um das zu verstehen? Dein Kampf mag gerecht sein, und du hast vielleicht sogar wirklich Recht, aber du wanderst ebenso sicher hinter Gitter, als hättest du Unrecht gehabt. Julius Cäsar ist ein Heldenstück, aber trotzdem eine Tragödie, weil der Held letztlich untergeht.«
    Patrick konnte sie nicht ansehen, aber das war auch gar nicht nötig. Sie umarmte ihn liebevoll und küsste ihn zum Abschied. »Du musst jetzt los«, sagte sie einfach, wandte sich ab und verschwand im Schlafzimmer.
Nellis AFB bei Las Vegas, Nevada (zur gleichen Zeit)
    » Schto wy sachotitje? Was zum Teufel wollen Sie von mir?«, rief David Luger am Telefon. »Weshalb rufen Sie mich hier an? Wollen Sie vielleicht, dass ich mich vor einen Zug werfe?«
    »Beruhigen Sie sich, Oberst«, sagte Generalleutnant Roman Smolij, der Oberbefehlshaber der ukrainischen Luftstreitkräfte, in seiner VIP-Suite auf der Nellis Air Force Base. »Ich rufe wegen einer wichtigen Sache an, die nichts mit Ihnen persönlich zu tun hat.« Er telefonierte über die angeblich abhörsichere Verbindung von seinem Zimmer aus – hörten die Amerikaner sie trotzdem ab, konnte er’s nicht ändern.
    »Okay, was gibt’s?«, fragte Luger. Als er sich auf sein Bett fallen ließ, konnte er sich kaum bewegen und wollte andererseits auch kein Wort versäumen. Auf der Brooks Air Force Base bei San Antonio, Texas, wohnte Luger in der Unterkunft für Offiziersbesucher, während er sich dreitägigen Tests durch den Luftfahrtmedizinischen Beratungsdienst unterzog, bevor die eigentliche Untersuchung in der Abeilung für Luftfahrt-Neuropsychiatrie des Air Force Hospitals begann, bei der die Ursachen seiner plötzlichen Lähmungserscheinungen festgestellt werden sollten. »Schto eto snatschit?«
    »Verdammt noch mal, hören Sie auf, Russisch mit mir zu reden, Oberst«, knurrte Smolij. »Sie sind nicht mehr in sowjetischer Gefangenschaft, und ich arbeite nicht mehr in einem sowjetischen Forschungslabor. Sie sind Amerikaner, und ich bin Ukrainer.«
    Luger atmete tief durch und machte sich im Stillen Vorwürfe wegen dieser unerklärlichen Verwechslung von Ort und Zeit. »Was wollen Sie von mir?«
    »Ich brauche Informationen«, sagte Smolij. »Die Türken hauen von hier ab, so schnell sie ihren Kram zusammenpacken können, aber ich kann nichts in Erfahrung bringen. General McLanahan ist fort – er ist zu Hause, glaube ich –, und General Samson hält eisern dicht. Hier geht alles drunter und drüber. Sie sind der einzige hohe Offizier, den ich finden konnte.«
    »Ich bin gegenwärtig auch nicht gerade auf dem Laufenden, General«, sagte Luger.
    »Wo sind Sie? Warum sind Sie nicht hier?«
    Luger hätte Smolij am liebsten gesagt, wohin er sich seine Fragen, seine gespielte Anteilnahme stecken konnte, aber er war zu sehr damit beschäftigt, über die Situation in Dreamland nachzudenken, als er abgereist war: Samson auf dem Kriegspfad, Patrick und Rebecca vermutlich auf dem Weg vors Kriegsgericht … insgesamt eine beschissene Situation.
    Zu seiner eigenen Überraschung begann Luger, dem Ukrainer alles zu erzählen. Er ließ nichts aus: die CIA-Agentin in Russland, die Entdeckung des Hangars mit einem Stealth-Jagdbomber, die Rettungsunternehmen, die gegen sie erhobenen Anklagen, das drohende Kriegsgerichtsverfahren und seine eigene psycho-paralytische Reaktion. »Der Schlüssel zu allem ist dieser Stealth-Jagdbomber, General, das weiß ich«, schloss Luger. »Irgendjemand ordnet diese Angriffe auf Albanien und Makedonien an. Das AWACSFlugzeug der NATO war rein zufällig im Weg. Die Frage ist nur: Weshalb werden diese Angriffe durchgeführt?«
    Zu Lugers wirklicher Verblüffung fragte Smolij als Erstes: »Und wie geht’s Ihnen, Oberst?«
    Luger war wie vor den Kopf geschlagen. Statt besorgt nach weiteren europäischen Angriffszielen des russischen Stealth-Flugzeugs zu fragen, hatte der ukrainische General sich nach ihm erkundigt. »Mir … mir geht’s so weit

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