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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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diesem Trikot und einem Lächeln nichts trug. Er durchquerte das Wohnzimmer, brachte Wendy ihr Glas und setzte sich neben sie. Ihre Gläser berührten sich, dann ihre Lippen.
    »Ich staune immer wieder darüber, wie viel Bradley schon zu wissen und zu verstehen scheint«, sagte Patrick. »Manchmal kommt’s mir vor, als könnte er Gedanken lesen.«
    »Er ist dein Sohn – was hast du anderes erwartet?«, fragte sie lächelnd. Dr. Wendy Tork hatte als zivile Elektronikingenieurin in Dreamland gearbeitet, als sie Patrick McLanahan kennen gelernt hatte, und seit damals war ihr gemeinsames Leben eng mit der streng geheimen Forschungseinrichtung in der Wüste Nevadas verwoben. Hätte jemand vorausgesagt, Bradley werde der nächste Thomas Alva Edison oder Bill Gates werden, hätten die meisten Leute, die ihn kannten, dem nicht widersprochen. »Erst neulich hat das kleine Monster deiner Mutter eine E-Mail geschickt.«
    » Was hat er getan?«
    »Er hat eine E-Mail verschickt«, sagte Wendy. »Im Ernst. Ich weiß, dass er schon tausendmal zugesehen hat, wie ich Jon am Computer E-Mails und Berichte maile, aber ich habe immer gedacht, er würde nur darauf warten, ›Freddie Fish‹, ›Pajama Sam‹ oder irgendein anderes Spiel spielen zu dürfen. Er hat mir alles abgeschaut, was er wissen musste, und hat deiner Mutter eine Seite Unsinn gemailt – mit einem Deckblatt, auf dem Geheim! stand.«
    »Typisch Bradley«, meinte Patrick stolz. Er trank einen Schluck Wein und versuchte, sich zu entspannen.
    »Hast du heute mit Dr. Cranfield telefoniert?«, fragte sie.
    »Ja – sogar zweimal«, antwortete Patrick. Oberst Bruce Cranfield war Direktor des Zentrums für LuftfahrtNeuropsychologie auf der Brooks Air Force Base bei San Antonio, Texas, in dem David Luger nach dem Zwischenfall in Dreamland untersucht wurde. »Die Tests sind noch nicht abgeschlossen, aber er glaubt, dass David an etwas leidet, das er als verzögerte Anpassung bezeichnet. Davids Erinnerungen an seine Leidenszeit in der Sowjetunion – erstmals vermutlich durch das Aufkreuzen der ukrainischen Bomberbesatzungen aktiviert und dann durch Samsons Vorwurf, er sei labil und brauche psychologische Hilfe, verstärkt – haben in seinem Kopf einen Stressabwehrmechanismus ausgelöst. Er hat’s geschafft, alle externen Sinneseindrücke abzuschalten, um sich vor physischen, emotionalen und psychischen Schäden zu bewahren.«
    »Mein Gott, das klingt grässlich! Glaubt Cranfield, dass er ihn wieder hinkriegt?«
    »Das muss sich erst rausstellen«, sagte Patrick. »Solche Anpassungsschwächen werden zunächst mit Medikamenten behandelt, was automatisch bedeutet, dass David nicht mehr fliegen oder im Labor arbeiten darf. Aber Cranfield sagt auch, dass David nach erfolgreicher Behandlung wieder voll dienstfähig sein dürfte – auch als Pilot. Diese Störung tritt bei Soldaten relativ häufig auf, und nach Cranfields Auskunft sind Medikation und Therapie im Allgemeinen sehr erfolgreich. Die meisten Patienten werden vollständig geheilt.«
    »Das ist wunderbar.« Wendy schwieg einen Augenblick, dann lehnte sie sich an Patrick und legte seinen Arm um ihren Körper. »Ich habe mal nachgefragt – im Flugzeug wäre noch Platz für Bradley und mich«, sagte sie.
    »Ich habe ihn gerade erst zu Bett gebracht, Sweetheart.«
    »Bradley wäre zu jeder Tages- und Nachtzeit selig, wenn er mit dir fliegen dürfte«, stellte Wendy fest. »Das Apartment von Sky Masters in Crystal City wäre auch gerade frei. Ich kann jederzeit weg. Also, was meinst du?«
    »Sweetheart, diese Sache kann in einem Tag vorbei sein – oder sie hat erst angefangen, sodass ich sofort wieder nach Hause komme«, wandte Patrick ein. »Es hat keinen Sinn, dich aus deiner Arbeit herauszureißen – und Bradley aus dem Kindergarten –, nur damit ihr zwei Tage in Flugzeugen verbringen könnt. Lass mich mit meinem von der Air Force gestellten Anwalt reden, die ersten Gespräche führen und rauskriegen, wo ich stehe.«
    »Jon hat noch einmal angerufen und dir die Dienste seiner Firmenanwälte angeboten«, fügte Wendy hinzu. »Der Chef der Rechtsabteilung des Militärbezirks Washington ist bestimmt gut, aber Jon kann dir mit einem einzigen Anruf Dutzende der besten Anwälte und juristischen Rechercheure zur Seite stellen. Willst du nicht wenigstens mal mit ihnen reden?«
    Patrick schüttelte den Kopf. »Du weißt, dass ich mit Auftragnehmern der Air Force nicht über dienstliche Dinge sprechen oder irgendwelche Geschenke

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