Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
sanktioniert –, das NATO-Bündnis ist zerschlagen, wir haben mit Deutschland einen mächtigen neuen Verbündeten gewonnen, und das Öl vom Kaspischen Meer macht mein Land reich. Ich bin stolz auf das, was ich für mein Land getan habe, Kasakow, selbst wenn ich letztlich dafür ins Gefängnis kommen sollte. Der Verlust Ihres Tankers und Ihres Öls trifft mich nicht im Geringsten.«
    »Dann ist unsere Geschäftsbeziehung beendet, glaube ich«, antwortete Kasakow. »Viel Spaß dabei, wenn Sie im Gefängnis Lefortowo den braven kleinen Soldaten spielen. Und denken Sie immer daran: Nicht bücken, wenn Ihnen beim Duschen die Seife aus der Hand fällt.«
    Kasakow knallte den Hörer mit solcher Gewalt auf die Gabel, dass er fast sein dreitausend Dollar teures Satellitentelefon ruiniert hätte. Im Gespräch mit Schurbenko hatte er sich bemüht, entspannt und lässig zu wirken, als bedeute ein Verlust von einer halben Milliarde Dollar nicht viel für ihn, aber in Wirklichkeit war das ein schwerer Schlag. Da das Öl auf dem Weg vom Bohrloch über die Terminals bis zur Raffinerie ihm gehörte und er mit den Durchleitungsstaaten zahlreiche Nebenvereinbarungen geschlossen hatte, die einen sicheren Transport garantierten, waren weder seine Tanker noch das Öl während des Transports übers Schwarze Meer versichert. Schließlich gab es nicht allzu viele Versicherungen, die bereit gewesen wären, das Eigentum eines Drogenhändlers und Gangsterbosses zu tragbaren Prämien zu versichern. Außerdem erwarteten seine Investoren ihren Anteil, ob das Rohöl die Pipeline erreichte oder nicht, und das waren weitere siebeneinhalb Millionen Dollar, die er aus eigener Tasche zahlen musste. Bei diesen Verpflichtungen gab es keinen Aufschub, kein Insolvenzverfahren – er musste zahlen oder damit rechnen, für den Rest seines Lebens von Gläubigern gejagt zu werden.
    Außerdem bedeutete die Kaperung eines Tankers durch eine unbekannte, offenbar mächtige Terrororganisation – vermutlich irgendein CIA- oder SAS-Kommando – das Ende weiterer Öltransporte mit eigenen Schiffen. Er würde also andere Tanker chartern müssen, was nicht gerade billig war. Jedenfalls war sein Rohöl ebenso gefährdet wie seine Tanker, und andere Reedereien würden sich entweder weigern, Erdöl für Metjorgas zu transportieren, oder hohe Risikozuschläge verlangen, um für den Fall einer weiteren Schiffsentführung abgesichert zu sein.
    Für das alles gab es nur eine Lösung: Er musste die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit von sich weg auf ein anderes Thema lenken.
    Kasakow verließ sein Büro und stürmte in den Hangar hinüber. Obwohl sie die Metjor Mt179 Tjeny weiter in unregelmäßigen Abständen auf andere Stützpunkte verlegten, standen die meisten Flugplätze in Georgien, Kasachstan, Russland und Bulgarien, die mit Metjor Aerospace in Verbindung gebracht wurden, unter dauernder Überwachung, sodass dieser Stützpunkt in Rumänien noch am sichersten erschien. Er marschierte an den Wachposten vorbei und sah Dr. Pjotr Fursenko im Gespräch mit einem Techniker vor dem Stealth-Jagdbomber stehen. Die beiden Männer diskutierten besorgt über die grauen und schwarzen Streifen an den Flügelvorderkanten: Spuren von Treibgasen der internen Jagdraketen. »Doktor, lassen Sie die Maschine für heute Nacht startbereit machen«, befahl Kasakow ihm.
    Der Wartungstechniker, mit dem Fursenko gesprochen hatte, entfernte sich eilig. »Wir haben gewisse Probleme, Genosse Kasakow«, antwortete Fursenko vorsichtig.
    »Probleme interessieren mich jetzt nicht, Fursenko, einzig Action und Ergebnisse.« Der Wissenschaftler schwieg, sah nur zu Boden. »Also? Woran fehlt’s diesmal?«
    »Durch die letzten Starts von Jagdraketen hat die Tragflächenstruktur weiter gelitten …«
    »Ich dachte, Sie hätten dieses Problem gelöst.«
    »Es war nicht möglich, die Abschussvorrichtungen in den Tragflächen umzubauen und die Maschine gleichzeitig Tag und Nacht einsatzbereit zu halten, wie Sie’s verlangt haben«, erklärte Fursenko ihm. »Wir konnten nur kleinere Reparaturen vornehmen und die Betriebsgrenzen weiter einschränken. Die Besatzung hatte Anweisung, die intern mitgeführten Lenkwaffen nur im Notfall einzusetzen – wenn alle anderen Jagdraketen verschossen waren, nur zu Verteidigungszwecken und unter Einhaltung der von uns festgelegten Grenzen: nicht über Mach 0,8, keine Beschleunigung über zwei g und kein Anstellwinkel über fünf Grad.« Fursenko merkte, dass dieses

Weitere Kostenlose Bücher