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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Radarstationen auf dem Balkan behaupten alle, kein unidentifiziertes Flugzeug verfolgt zu haben.«
    »Es könnte also ein unidentifiziertes Flugzeug gegeben haben – nur will niemand zugeben, dass es der Luftraumüberwachung entgangen ist«, stellte Verteidigungsminister Goff fest.
    »Welche sonstigen Verbände machen mobil?«, fragte Präsident Thorn. »Deutsche Truppen in Albanien; russische Einheiten in Serbien und Makedonien. Werden in Russland Truppentransporte beobachtet? In den GUS-Staaten? Macht die russische Kriegsmarine mobil? Verlegen Deutschland oder Russland fliegende Verbände?«
    Morgan schüttelte den Kopf, kontrollierte rasch seine Unterlagen und schüttelte nochmals den Kopf. »Nein, Sir. Wir beobachten bisher nur routinemäßige Nachschubflüge und Seetransporte.«
    »Eine ›Besatzungsmacht‹ würde sehr rasch erhebliche Mengen Nachschub brauchen, glaube ich, um eine ganze Hauptstadt besetzen zu können«, meinte der Präsident. »Nur wenige erfolgreiche Besetzungen dürften praktisch aus dem Stand begonnen haben. Nein, ich sehe bisher nichts, was auf eine Besetzung hinweist.«
    »Nicht dass wir etwas dagegen unternehmen könnten, wenn es zu einer käme!«, warf Goff ein.
    »Vielleicht nicht«, sagte der Präsident in nur leicht irritiertem Tonfall.
    »Ich kann nicht glauben, dass wir einfach nur dasitzen und nichts tun!«, fuhr Goff fort. »Müssten wir nicht den deutschen Bundeskanzler und den russischen Präsidenten anrufen und sie warnen, dass ihre Reaktion wie eine Besetzung aussieht, die wir niemals billigen würden? Sollten wir nicht die Italiener, die Bosnier und unsere NATO-Verbündeten anrufen, um ihnen zu versichern, dass wir die Situation aufmerksam beobachten und vielleicht sogar über entsprechende Maßnahmen nachdenken?«
    »Die wissen bestimmt, dass wir das alles tun und denken«, wehrte der Präsident lässig ab. »Außerdem sprechen Taten lauter als Worte. Selbst zusehen und abwarten heißt schon, etwas tun.«
    »Nach meinen Begriffen nicht«, sagte Goff halblaut.
    »Was sollte ich Ihrer Meinung nach tun, Robert?«, knurrte der Präsident. »Also los: Welche Kräfte sollte ich einsetzen? Wir haben in der Adria und im Mittelmeer je ein Expeditionskorps der Marineinfanterie, dazu eine Trägerkampfgruppe in der Ägäis. Ebenfalls einsatzbereit sind zwei Bomberstaffeln mit B1B in Georgia, zwei Bomberstaffeln mit Stealth-Bombern B2A, die konventionelle Bomben und Marschflugkörper tragen können, in Missouri, und ein Transporter- und Tankergeschwader in South Carolina. Das sind rund fünfundzwanzigtausend Männer und Frauen, vierzehn Kriegsschiffe und ungefähr hundert Flugzeuge, die wir binnen acht Stunden auf dem Balkan einsetzen könnten. Und binnen zwölf Stunden könnten wir diese Zahlen fast verdoppeln. Haben Sie dort Ziele für mich, Robert? Wie lautet der Auftrag? Was wollen Sie diesmal in die Luft jagen?«
    »Ich will gar nichts in die Luft jagen, Sir – ich will nur Senkow, Kaisinger, Schurbenko und all diesen anderen Verrückten klar machen, dass uns nicht gefällt, was sie tun, und dass wir zum Eingreifen bereit sind, wenn sie nicht damit aufhören!«, antwortete Goff. »Und für den Fall, dass sie unsere Untätigkeit als Desinteresse oder sogar stillschweigende Zustimmung deuten, sollten wir ihnen nachdrücklich und unmissverständlich erklären, dass wir unabhängig vom Ausmaß der Provokation keine offensiven Maßnahmen in Europa dulden werden.«
    »Ich glaube, ich muss Ihnen etwas erklären«, stellte der Präsident fest. »Robert, ich rate Ihnen dringend: Machen Sie nicht den Fehler, meine so genannte Untätigkeit als Desinteresse oder stillschweigende Zustimmung zu deuten. Aber ich habe nicht die Absicht, auf eine drohende Kriegsgefahr mit eigenen Drohungen zu antworten.« Er trat auf Goff zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Robert, Sie scheinen zu glauben, dort draußen gebe es Leute, die wir mit Gewalt zur Räson bringen müssten. Aber ich sage Ihnen, dass es die nicht gibt. Schlagen Sie sich diese fixe Idee aus dem Kopf.« Da er merkte, dass seinem Freund noch einiges auf der Zunge lag, ließ er den beruhigenden Tonfall fallen und sagte: »Gehen Sie nach Hause, Robert.« Das war kein Vorschlag, sondern ein Befehl.
    Goff trat einen halben Schritt näher an Thorn heran und fragte: »Haben Sie das auch zu Präsident Martindale gesagt, als Sie sich zu Ihrem Privatgespräch mit ihm getroffen haben? ›Gehen Sie einfach nach Hause‹? Oder haben Sie ihn

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