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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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»Sir?«
    »McLanahan antwortet vielleicht nicht, aber die Implantate geben Ihnen die Möglichkeit, jeden zu orten und zu überwachen, der sie trägt«, sagte der Präsident. »Das haben Sie mir selbst erzählt. Sie wissen genau, wo er sich aufhält, aber das haben Sie weder General Venti noch Verteidigungsminister Goff mitgeteilt. Warum nicht?«
    »Was zum Teufel soll das, Samson?«, fuhr der Vorsitzende der Stabschefs ihn an. »Sie haben uns diese Informationen die ganze Zeit vorenthalten?«
    »Mir ist nie befohlen worden, McLanahans Aufenthaltsort zu ermitteln, Sir«, sagte Samson.
    »Sie sind Ihres Postens enthoben, General«, sagte Venti scharf. »Diese Insubordination hat Sie gerade Ihren Job gekostet.«
    »Darf ich offen sprechen, Sir?«
    »Kein Wort mehr!«, brüllte Venti.
    »Langsam, General«, ermahnte der Präsident ihn. »Sprechen Sie, General Samson.«
    Samson machte eine Pause, die jedoch nur einige Sekunden dauerte. Dann erwiderte er unerschrocken den Blick des Präsidenten. »Sir, mir gefällt nicht, was McLanahan tut – aber nur, weil er tut, was eigentlich meine Aufgabe wäre.«
    »Ihre Aufgabe?«
    »Meine Aufgabe ist es, Verrückte wie Kasakow mit seinem Stealth-Jagdbomber aufzuspüren und vom Himmel zu holen, anstatt zu versuchen, die eigenen Leute abzuschießen«, sagte Samson. »Sind Sie nicht bereit, Sir, sich in dieser Sache zu engagieren, ist das in Ordnung. Sie sind der Präsident und mein Oberbefehlshaber, deshalb ist Ihre Entscheidung endgültig. Aber wenn ehrenwerte Kämpfer wie Patrick McLanahan zu handeln beschließen, sollten sie nicht von ihrer eigenen Regierung verfolgt werden.«
    Samson sah nacheinander Venti, General Hayes, die übrigen im Oval Office Anwesenden und zuletzt Präsident Thorn an. »Befehlen Sie mir, McLanahan aufzuspüren und zurückzuholen, Sir, dann führe ich Ihren Befehl aus. Ich setze alle mir zur Verfügung stehenden Mittel ein, um ihn auszuführen.«
    »Also gut. Ich erteile Ihnen jetzt einen direkten Befehl, General Samson«, sagte der Präsident. Er machte eine kurze Pause. »General, ich will, dass Ihre Leute mir einen dieser subkutanen Empfänger einpflanzen. So schnell wie möglich. Noch heute.«
    »Sir?«
    »Sie haben mich verstanden. Rufen Sie an, damit einer hergebracht wird.«
    »Aber … aber was ist mit McLanahan?«, warf Vizepräsident Busick ein. »Wie soll ihn das stoppen?«
    »Ich muss mit ihm reden. Ich will seine Stimme hören«, sagte Thorn. »Da er sich offenbar in eine Art High-TechTerroristen oder einen selbst ernannten Weltrichter verwandelt hat, brauche ich Informationen aus erster Hand. Stelle ich fest, dass er oder die Leute, die mit ihm fliegen, psychisch labil sind, setze ich unsere Streitkräfte bis zum letzten Mann ein, um ihn unschädlich zu machen.«
Tirana, Albanien (zwei Nächte später)
    Gegenüber der deutschen Botschaft in Tirana hatten sich vor einem dreistöckigen Bürogebäude, dem Hauptquartier der UN-Friedenstruppe, die vor allem aus russischen und deutschen Einheiten mit dem Auftrag bestand, entlang der albanisch-makedonischen Südgrenze zu patrouillieren, nun schon in der zweiten Nacht Demonstranten versammelt. Seit die Geschäftsbeziehungen zwischen Pawel Kasakow und Mitgliedern der russischen Regierung publik geworden waren, gab es überall auf dem Balkan massive Proteste – jedoch nirgends umfangreicher und lauter als hier in der albanischen Hauptstadt. Die Demonstrationen richteten sich ebenso gegen die Deutschen, die als Handlanger der Russen galten.
    Heute waren die Proteste besonders heftig. Einheiten der albanischen Armee marschierten frühzeitig auf, was die Demonstranten noch mehr erregte. Einheimische Gewerkschaftsführer, die Kasakow vor allem übel nahmen, dass er seine Pipeline mit untertariflich bezahlten Billigkräften gebaut hatte, hielten Brandreden, und Polizei und Armee hatten keine Lust, sich mit den Gewerkschaften anzulegen. Die aufgebrachte Menge wogte unstet zwischen dem UNHauptquartier und der deutschen Botschaft hin und her. Die erregten Sprechchöre wurden immer lauter, und die Ordnungskräfte hatten Mühe, die Demonstranten in Schach zu halten. Bald kam es zu ersten Handgreiflichkeiten, dann flogen Steine und Flaschen, und die Flaschen verwandelten sich wenig später in Molotow-Cocktails.
    Im Getümmel und der zunehmenden Panik auf den umliegenden Straßen blieb das Heulen einer außergewöhnlich lauten Sirene weitgehend ungehört und unbeachtet. Es handelte sich um keine Polizei- oder

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