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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Feuerwehrsirene, sondern um eine Luftschutzsirene. Unmittelbar danach gingen die Straßenlampen und sämtliche Lichter in albanischen Regierungsgebäuden aus – eine noch aus dem Zweiten Weltkrieg stammende automatische Reaktion auf den ausgelösten Luftalarm. Das plötzliche Dunkel, das nur durch die Lichter von Polizei-, Feuerwehr- und Krankenwagen sowie Brände auf den Straßen erhellt wurde, versetzte viele Demonstranten erst recht in Panik.
    Die Polizei hatte eben angefangen, die Demonstration mit Tränengas und Wasserwerfern aufzulösen, als plötzlich die Hölle los war. Aus einem unerträglich hellen Lichtblitz entstand mit einer ohrenbetäubenden Detonation ein riesiger Feuerball, der den gesamten Straßenblock erfasste, in dessen Mittelpunkt die deutsche Botschaft stand. Als der Feuerball in sich zusammensank, war die Botschaft nur noch ein rauchender Trümmerhaufen. Im Umkreis von hundert Metern um den Nullpunkt waren alle Menschen – Demonstranten, Polizisten, Soldaten, Botschaftsangehörige und Neugierige – tot oder schwer verletzt, und in den umliegenden Straßen standen zahlreiche Gebäude in Flammen.
Weißes Haus, Arbeitszimmer des Präsidenten (kurze Zeit später)
    »Die Zerstörungen sind gewaltig, Sir«, berichtete CIADirektor Douglas Morgan über den Vorfall in Tirana. »Die deutsche Botschaft ist völlig zerstört – nur noch ein Trümmerhaufen. Polizei und Medien schätzen die Zahl der Demonstranten vor der Botschaft auf fünftausend Menschen, zu denen zwei- bis dreitausend Polizisten, Soldaten, Journalisten und Neugierige kommen dürften, die sich ebenfalls im Detonationsbereich aufgehalten haben. Auch das Hauptquartier der UN-Friedenstruppen auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist schwer beschädigt – allein dort dürfte es über dreihundert Tote und Verletzte gegeben haben.«
    Präsident Thomas Thorn saß weiterhin schweigend in seinem Arbeitszimmer neben dem Oval Office. Er trug Freizeitkleidung – Polohemd, Khakihose und Sandalen –, weil er vom Abendessen im Familienkreis weggeholt worden war, als man die Explosion aus Tirana gemeldet hatte. Auf seinen Fernsehgeräten lief die Berichterstattung der wichtigsten Fernsehgesellschaften, aber er hatte den Ton abgestellt, ließ sich von seinen Mitarbeitern die eingehenden Meldungen vortragen und starrte dabei nicht die Fernsehschirme, sondern einen Punkt an der Wand an, als stelle er sich die tausende von Meilen entfernten Horrorszenen vor.
    »Sir, die Situation verschlimmert sich mit jeder Minute«, sagte Morgan drängend. »Die deutsche Regierung hat Einheiten, die bisher in der Umgebung von drei albanischen Hafenstädten biwakiert haben, nach Osten in Marsch gesetzt – das dürften über dreitausend Mann sein, die jetzt auf die Hauptstadt Tirana vorrücken. Und in Serbien und Makedonien rücken schätzungsweise fünftausend russische Soldaten aus Feldlagern in die Städte ein und errichten überall sogenannte Kontrollstellen. Das alles sieht nach einer Besetzung aus.«
    »Das ist eine Überreaktion«, sagte Thorn halblaut. Verteidigungsminister Robert Goff starrte den Präsidenten an, als wollte er seinen Ohren nicht trauen. Hatte Thorns Stimme soeben zögernd, vielleicht sogar zweifelnd geklungen? »Ich brauche Fakten, Doug, keine Spekulationen oder reißerische Medienberichterstattung. Ist das eine Invasionsstreitmacht, sagen Sie’s mir. Ist das eine Truppenverlegung als Reaktion auf einen schlimmen Terroranschlag, sagen Sie mir das.«
    »Es handelt sich um massive Truppenverschiebungen – auf den ersten Blick als Reaktion auf die Explosion in Tirana –, die leicht zu einer Besetzung führen können.« Morgan kniff die Augen zusammen, um seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen. »Und das ist keine Einschätzung irgendeines Journalisten, Sir, sondern meine. «
    »Danke, Doug«, sagte der Präsident, ohne weiter auf die nachdrückliche Antwort des CIA-Direktors zu reagieren, aber trotzdem in leicht entschuldigendem Tonfall. »Gibt’s schon weitere Informationen über diesen Luftalarm, der unmittelbar vor der Explosion gegeben wurde?«
    »Bisher nicht, Sir«, antwortete Morgan. »Das albanische Verteidigungsministerium soll vom Innenministerium Anweisung bekommen haben, die Sirenen heulen zu lassen, weil versucht werden sollte, dadurch die Demonstration aufzulösen. Vom Verkehrsministerium liegt noch keine Meldung vor, ob sich ein unidentifiziertes Flugzeug über der Hauptstadt befand. Die deutschen und russischen

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