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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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für einen Einsatz dieser Art brauchen könnten.«
    »Das kann ich mir denken«, sagte Samson. Er streckte seine Pranke aus, die Briggs herzlich schüttelte. »Alles Gute und viel Erfolg. Erzählen Sie mir, wie’s gelaufen ist, wenn Sie zurückkommen.«
    »Wird gemacht, General.«
    General Samson entließ seinen Stab und die Offiziere der 111. Bomberstaffel, aber nicht bevor er Patrick McLanahan einen warnenden Blick zugeworfen hatte. Zum ersten Mal in ihrer langen Zusammenarbeit hätte Patrick beinahe eine Disziplinlosigkeit begangen. Dabei stand er in dem Ruf, unbedingt loyal zu sein. Dieser Vorfall bedeutete hoffentlich nicht, dass Schlimmeres bevorstand. Samson nahm sich vor, sich nach diesem Unternehmen mit Patrick zusammenzusetzen und unter vier Augen mit ihm zu reden – kein »Gespräch unter Männern«, sondern eine knallharte Warnung vor zukünftigen Eskapaden dieser Art.
    Die meisten Offiziere und Unteroffiziere der Hundertelften gingen sofort in den Planungsraum der Operationsabteilung hinüber, in denen Computer standen, die sie für ihre Einsatzplanung benutzen konnten. Patrick steuerte wie gewohnt auf den Platz am Masterterminal zu – und merkte erst dann, dass er John Long buchstäblich beiseite geschoben hatte. Er wartete einige Sekunden, um zu sehen, ob Long seinem Generalsrang Respekt zollen würde, aber diese Hoffnung wurde enttäuscht. Dies war Longs Chance, allen zu beweisen, was die 111. Bomberstaffel und er leisten konnten, und er brannte darauf, endlich loszulegen. »Entschuldigung, John«, murmelte Patrick und überließ den Platz am Masterterminal dem Operationsoffizier der Hundertelften.
    »Kein Problem, Sir«, sagte Long, ohne sich die Mühe zu machen, ein hämisches Grinsen zu verbergen. Die HAWCStabsoffiziere folgten Patricks Beispiel und überließen ihre Arbeitsplätze dem Stab der Hundertelften. Long drückte Patrick einen Computerausdruck in die Hand. »Dies sind die Punkte, die Sie für uns abhaken sollten, Sir. In zwei Stunden treffen wir uns zu einer ersten Besprechung über den Stand der jeweiligen Vorbereitungen. Lassen Sie mich wissen, ob Sie bei diesen Punkten Hilfe brauchen.«
    »An der Masterkonsole kann ich besser arbeiten, Major«, sagte Patrick. Aber Long hatte sich bereits abgewandt, loggte sich am Masterterminal ein und war bereit, den Flugplan zu erstellen, die Intervalle für Luftbetankung festzulegen, die Wartung ihrer Maschinen auf ausländischen Plätzen zu planen und Aufklärungsergebnisse herunterzuladen. Seine Flugkommandeure und ihr Personal loggten sich ebenfalls ein, und kurze Zeit später waren alle damit beschäftigt, Daten einzugeben und Checklisten zur Einsatzplanung abzuhaken.
    Lässt der kleine Scheißer mich auch noch Kaffee holen, dachte Patrick auf dem Rückweg in sein Dienstzimmer, muss ich ihn leider k.o. schlagen.
Weißes Haus, Arbeitszimmer des Präsidenten (zur gleichen Zeit)
    Das einzig Gute an diesem Präsidenten, sagte sich Verteidigungsminister Robert Goff, ist die Tatsache, dass er immer erreichbar ist – weil er nie irgendwo hingeht. Er arbeitete immer im Büro, meistens in dem Arbeitszimmer neben dem Oval Office, außer wenn er kleine Stabsbesprechungen leitete oder Besucher empfing. Da hinter ihm nur ein sehr kleiner Parteiapparat stand, zeigte er sich selten in der Öffentlichkeit oder bei Veranstaltungen, bei denen Spenden für die Jeffersonian Party eingesammelt wurden. Seine knappe Freizeit verbrachte er ausschließlich mit seiner Familie oben in der Residenz des Präsidenten. Bob Goff wusste, dass er den Präsidenten nicht stören durfte, wenn er meditierte, meistens um 10 und 15 Uhr, aber ansonsten telefonierte Präsident Thorn oder arbeitete an seinem Computer – ganz der Chef einer riesigen Verwaltung.
    Manchmal machte Goff sich Sorgen um seinen alten Freund. Er golfte nicht, joggte nicht, segelte nicht, fuhr nur selten auf seinen Landsitz Camp David hinaus, machte nichts von dem, was seine Amtsvorgänger zur Entspannung getan hatten. Seine einzige Erholung vom Leben in Washington waren gelegentliche Wochenendbesuche bei seinen Eltern in Vermont oder bei seiner Schwiegermutter in New Hampshire, damit die Großeltern die Enkel sehen konnten. Andere Präsidenten hatten darüber geklagt, dass ihre Amtspflichten und Verantwortlichkeiten sie im Weißen Haus »gefangen hielten«, aber Thorn schien seinen Schwung und Energie aus der Flut von Besprechungen, Vorträgen, Berichten und Entscheidungen zu ziehen, mit denen er tagtäglich

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