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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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sich in lebensgefährliche Situationen zu begeben, und solange sie Auftrag und Einsatzzweck kennen und verstehen, werden sie’s immer wieder tun. Aber das ist die Auffassung der alten Schule, die ich hier vertrete. Liegt die Zukunft der Luftkriegsführung in ferngesteuerten Flugzeugen und satellitengeführten bewaffneten Drohnen, wäre ich stolz darauf, wenn mein Geschwader ihr den Weg bahnen würde.«
    Robert Goff nickte zustimmend – aber Thomas Thorn wirkte erst verwirrt, dann zornig.
    »Hören Sie, ich bin sicher, dass ich hier nicht die ganze Geschichte erfahre«, sagte er, »aber ich habe gesehen, was ich sehen wollte. Ich werde trotzdem untersuchen lassen, ob Sie Haushaltsmittel zweckentfremdet haben, General McLanahan, und ob Ihre Verwendung privater Versuchsflugzeuge für uns riskant ist.« Er musterte sie alle drei, dann fügte er hinzu: »Mir gefällt Ihre Analyse der Lage in Zentralasien, und ich denke, dass Sie hier ein Waffensystem haben, das nützlich sein kann, wenn der dortige Vorfall sich ernstlich ausweitet. Minister Goff, Sie treffen in diesem Zusammenhang alle Maßnahmen, die Sie für richtig halten.«
    »Sehr wohl, Sir.«
    Thorn nickte, dann sah er den drei Offizieren wieder ins Gesicht. »Vielleicht seid ihr Leute doch nicht so verlogen, hinterhältig, heimtückisch und ahnungslos, wie man euch mir geschildert hat.« Er machte eine Pause, wandte sich John Long zu und starrte ihn lange genug an, sodass jeder wusste, wer alles das behauptet hatte. Long wand sich förmlich, aber er konnte sich nirgendwo verstecken.
    »Ich weiß nicht, was ich von all dem halten soll, aber ich weiß eines: Ich mag keine Intriganten. Ich kämpfe lieber offen. Das war’s, Oberst.« Long salutierte; Thorn erwiderte seinen Gruß nicht. »Im Augenblick komme ich mir wie ein verdammtes Erdhörnchen vor. Kann mir jemand zeigen, wie man hier am schnellsten an die Oberfläche kommt?« David Luger und der Leiter des Sicherheitsteams des Präsidenten zeigten zu den bereitstehenden Elektrowagen hinüber. »Robert, Maureen, auf ein Wort, bitte.«
    Rebecca Furness ging zu Patrick hinüber, als Goff, Hershel und der Präsident die Köpfe zusammensteckten, um sich zu beraten. »Wissen Sie, manchmal werde ich wirklich nicht aus Ihnen schlau, McLanahan«, sagte sie.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Warum haben Sie ihnen nicht erzählt, was Sie denken, Patrick?« fragte sie. »Ich weiß, dass Sie nicht geglaubt haben, das Flugzeug sei in Gefahr. Ich weiß verdammt sicher, dass Sie nicht glauben, es habe eine Sondenberührung gegeben. Tatsächlich haben die Wartungsmannschaften weder auf Diego Garcia noch hier die geringste Spur einer Sondenberührung gefunden.«
    »Was ich ihnen erzähle, spielt keine Rolle.«
    »Spielt keine Rolle? Sie wissen so gut wie ich, dass sie Ihnen vielleicht eine weitere Chance gegeben hätten, Ihr virtuelles Cockpit zu erproben, wenn Sie den Verlauf aus Ihrer Sicht geschildert hätten ...«
    »Rebecca, genau das hatten sie von mir erwartet. Sie hatten erwartet, dass ich mein Projekt unter allen Umständen und unabhängig vom Inhalt des Flugberichts verteidige«, sagte Patrick. »Aber ich kann meine höheren Offiziere nicht ignorieren. Auch wenn ich Ihre Beobachtungen nicht teile, Rebecca, werde ich der National Command Authority nicht erklären, dass Sie Unrecht hatten, dass Sie sich getäuscht haben und ich Recht habe, nur weil ich zwei Sterne habe. Dazu habe ich zu viel Respekt vor Ihnen und Ihrer jahrelangen Erfahrung. Kann ich auf Ihr Urteil, der Test sei fehlgeschlagen, nur mit der Feststellung ›Ich bin anderer Meinung‹ antworten, fällt es mir nicht ein, diese schwache Position zu verteidigen. Bei der nächsten Gelegenheit kann alles wieder anders aussehen.«
    Wenig später stieg Thorn in einen der Elektrowagen, während Robert Goff und Maureen Hershel zu Patrick zurückgingen. »Der Präsident überlässt die Entscheidung mir«, sagte Goff. »Ich will, dass dieses Geschwader möglichst rasch einsatzbereit gemacht wird. Wie bald können Sie Ihren Auftrag definieren, einen Zeitplan aufstellen und einen Finanzierungsvorschlag machen, Patrick?«
    »Diese Dinge können wir dem Vorsitzenden der Vereinten Stabschefs in zwei Tagen vorlegen«, antwortete McLanahan.
    »Sehen Sie zu, dass Sie’s in einem Tag schaffen, Patrick, dann setze ich mich mit General Venti zusammen und bringe alles auf den Weg«, sagte Goff. »Und für den Fall, dass der Präsident intervenieren will, möchte ich Ihren detaillierten

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