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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Vielleicht denke ich heute Abend, wenn der Papierkram erledigt ist und das Telefon zu klingeln aufhört, über die politischen Aspekte nach.«
    Robert Goff blieb noch da, als der Vizepräsident das Oval Office verließ. Er ging mit Thorn in sein Arbeitszimmer neben dem Oval Office. »Mr. President, ich denke, wir müssen vernünftig mit Kercheval reden«, sagte er. »Laden Sie ihn zum Abendessen bei sich ein. Horchen Sie ihn aus, stellen Sie fest, was er wirklich will.«
    »Ich denke, ich weiß, was er will, Robert«, sagte Thorn. »Er möchte, dass ich mich mehr wie ein herkömmlicher Präsident verhalte. Er möchte, dass ich in der Weltpolitik statt einer passiven eine aktive Rolle spiele. Das respektiere ich. Aber ich kann ihm diesen Gefallen nicht tun. Also ist es sein gutes Recht zurückzutreten.«
    »Nein, er hat kein Recht dazu«, widersprach Goff. »Der Vizepräsident hat ganz richtig betont, dass ein Kabinettsposten eine Vertrauensposition ist, in der man nicht nur Ihnen gegenüber, sondern der gesamten Regierung gegenüber Verantwortung trägt. Es gibt Zeiten und Methoden, diesen Posten zu verlassen – zum Beispiel bei Krankheit oder zur Halbzeit einer Amtperiode. Ein Rücktritt wegen einer politischen Meinungsverschiedenheit ist nicht in Ordnung.«
    »Mir tut’s Leid, dass Kercheval zurückgetreten ist, und ich weiß, dass wir darunter leiden werden, besonders weil Wahlen bevorstehen«, sagte Thorn, »aber das lässt sich nicht ändern. Wir müssen dafür sorgen, dass Hershel sich möglichst schnell in ihrem neuen Amt zurechtfindet, und ich möchte mit den Fraktionsvorsitzenden reden, damit die Kongressanhörungen vor ihrem Amtsantritt möglichst schnell über die Bühne gehen.«
    »Die warten auf Sie, das steht fest«, sagte Goff. »Thomas, ich schlage vor, dass Sie ...«
    »Also gut, Robert, ich rufe Edward an und lade ihn zu einer Aussprache ein«, sagte der Präsident resigniert. »Aber ich glaube nicht, dass das etwas nützt.«
    »Ich wollte etwas anderes vorschlagen«, sagte Goff. »Morgan scheint sich ziemlich sicher zu sein, dass sich in Zentralasien etwas zusammenbraut. Ich weiß, dass Sie gesagt haben, Ihrer Überzeugung nach rechtfertigten die Ereignisse in Turkmenistan keine Entsendung amerikanischer Truppen...«
    »Richtig. Das glaube ich weiterhin.« Der Präsident musterte Goff prüfend. »Aber Sie reden nicht von Truppen, sondern von etwas anderem. Vielleicht von unbemannten Flugzeugen?«
    Geradezu unheimlich, dachte Goff, wie intelligent Thomas Thorn ist. Ein Kerl, der geistig und körperlich so auf Draht war, musste ein sehr, sehr gefährlicher Gegner sein. »Für nächste Woche ist ohnehin eine Wahlkampfreise an die Westküste geplant – erst eine Ansprache vor dem Umweltforum am Lake Tahoe, dann Auftritte in Reno, San Francisco, Monterey, Santa Barbara, Las Vegas und L.A. Ich würde Ihnen raten, vor dem Auftritt in Reno einen Abstecher zu machen.«
    »Nach Battle Mountain?«
    Robert Goff nickte. »General McLanahan hat großartige Arbeit geleistet, als er diesen neuen Verband so rasch aufgestellt hat«, sagte er. »Sein Einsatz über Afghanistan war erfolgreich, auch wenn Morgan daran herumgemäkelt hat. Ich habe ein Unternehmen zur Bergung der Wrackteile der dort draußen abgeschossenen Drohne genehmigt und wette, dass es ebenfalls ein Erfolg wird.«
    »Das glaube ich auch, und ich bin stolz auf McLanahan«, sagte der Präsident. »Er hat auf tragische Weise seine Frau verloren, er ist plötzlich allein erziehender Vater, aber trotzdem hat er fleißig und erfolgreich gearbeitet.«
    »Ich weiß, dass der Reiseplan bereits steht«, fuhr Goff fort, »aber McLanahan kann Ihnen für den Fall, dass wir dort drüben eingreifen müssen, vielleicht ein paar Optionen aufzeigen.«
    »Ich sehe keine Notwendigkeit für ein militärisches Eingreifen, Robert«, sagte der Präsident abwehrend. »Aber ... Sie denken daran, McLanahans Einrichtungen alternativ als nationales Befehlszentrum zu benutzen, stimmt’s? Battle Mountain ist der unterirdische Luftwaffenstützpunkt, nicht wahr?«
    »Allerdings«, bestätigte Goff lächelnd. »Und er besitzt ein hochmodernes Kommunikationssystem – eigene Bodenstationen für Satelliten, Mikrowellen- und VLF-Verbindungen – für die Steuerung seiner Drohnen. Er liegt weit genug von wichtigen Zielen oder Bevölkerungszentren entfernt und hat eine über zwei Meilen lange Landebahn, die außer dem Airborne National Command Center auch die Air Force One aufnehmen

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