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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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und die wenigen unerlässlichen Reserveinstrumente waren an den unteren Rand der Instrumenten tafeln verbannt.
    »Willkommen im elektronischen Bomber, Daren. Die B-1 war schon immer ein hochgradig automatisiertes, systemgesteuertes Flugzeug, aber jetzt haben die Menschen eine völlig neue Rolle erhalten. Dieses Ding fliegt man nicht mehr – man managt es.« Ohne Daren aus den Augen zu lassen, sagte Rebecca: »Bobcat zwo-null-drei, Batterie ein, Innenbeleuchtung an.« Im nächsten Augenblick flammten die Leuchten im Cockpit auf.
    »Spricht man etwa mit dem Flugzeug, wie man mit dem Offizier vom Dienst redet?«
    »Genau«, bestätigte Rebecca. »Tatsächlich braucht man vor den meisten Einsätzen nicht einmal zu reden – das Flugzeug nimmt die Vorflugkontrollen laut Einsatzplan vor.« Sie zuckte mit den Schultern. »Die Computer sind klüger, schneller und zuverlässiger als menschliche Besatzungen.
    Wozu soll man das Kämpfen und Sterben nicht ihnen überlassen? Dem Flugzeug macht das nichts aus. Wahrscheinlich ist es sogar froh, wenn es keine Menschen mit ihrem Wärmebedürfnis und ihren schweren Lebenserhaltungssystemen herumschleppen muss. Wir sind ein langsames, ineffizientes, unwirtschaftlich redundantes Subsystem, das für erfolgreiche Einsätze völlig überflüssig ist.«
    »Jesus, Rebecca, du klingst wie irgendein von Isaac Asimov erfundener Roboter.«
    »Nein, ich zitiere nur General McLanahan, General Luger, Oberst Cheshire, Oberst Long und die übrigen Mitglieder des Brain-Trusts hier in Battle Mountain«, antwortete sie.
    »Ganz im Vertrauen gesagt, Daren: Die Kerle, die hier Verantwortung tragen, sind die größten Technikfreaks, die du dir vorstellen kannst. Sie kommen alle aus Dreamland, wo sie solches Zeug schon vor fünfzehn Jahren entwickelt haben, und denken völlig abgehoben. Vom Telefonsystem bis zur Latrine besteht alles aus computerisierten High-TechGeräten. Man könnte glauben, die ganze Bande sei gerade vom Raumschiff Enterprise auf die Erde gebeamt worden.« »Dann sind du und ich die letzten Vertreter der alten Schule, stimmt’s?«
    »Die HAWC-Leute haben schon einiges geleistet«, stellte Rebecca fest. »Ich behaupte keineswegs, dass sie blutige Anfänger sind. Seit ich sie kenne, haben sie schon mehrere haarsträubende Einsätze geflogen, und ich vermute, dass sie in Dutzende von Abenteuer verwickelt waren, von denen ich lieber nichts wissen will. Bei manchen Einsätzen, auf die wir uns hier vorbereiten, werden sich dir die Nackenhaare sträuben. Aber diese Leute glauben, alles mit Spitzentechnologie lösen zu können. Alles muss über Satellit oder Computer laufen. Die gute alte Zeit, in der man sich mit Landkarten und dem Einsatzbefehl an einen Tisch gesetzt und den Einsatz selbst geplant hat, ist eindeutig vorbei.«
    »Mir nur recht. Ich habe nichts dagegen, einen Computer Flugpläne ausarbeiten und die Maschine fliegen zu lassen«, sagte Daren. »Wozu brauchen sie uns dann überhaupt?« »Weil McLanahan und seine Kumpel aus dem HAWC zwar brillante Techniker sind, aber nicht viel von der Führung einer fliegenden Einheit verstehen«, antwortete Rebecca.
    »McLanahan hat Kinder angeworben – ich meine wirklich Kinder – , um sie hier arbeiten zu lassen.
    Ich denke, dass es unsere Aufgabe ist, die Staffel aufzustellen und McLanahan und seine Eierköpfe die Maschinen entwickeln zu lassen. Heutzutage kennen Kinder sich mit Computern aus. Sobald sie allein auf einem Stuhl sitzen können, wissen sie, wie man einen Computer bedient.
    Wovon sie nichts verstehen, sind Organisation, Disziplin, Korpsgeist, Teamwork und gegenseitige Unterstützung.
    Diese Dinge müssen wir ihnen beibringen.«
    »Gott, Rebecca, wenn du so redest, komme ich mir verdammt alt vor«, meinte Daren trocken. Aber dann zuckte er mit den Schultern und tätschelte den Blendschutz über der Instrumententafel. »Ich denke, ich schließe einen Handel mit ihnen ab: Bringen sie mir bei, mit der B-1 zu reden, lehre ich sie, als Team zu denken.«
    »Genau das wollte ich hören«, sagte sie. »Pass auf, in den kommenden Tagen wird’s hier von Bonzen wimmeln. Angeblich kommen der Präsident und der Verteidigungsminister her, um eine Führung mitzumachen.«
    »Cool. Sie werden jedenfalls staunen.«
    »Der General plant ein großes Projekt, für das er Haushaltsmittel braucht.«
    »Er hat’s mir schon erklärt«, sagte Daren. »Es ist umwerfend, erfordert aber noch viel Arbeit. Willst du, dass ich mich nicht blicken lasse,

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