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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Verteidigungsministers über euch Jungs gehört habe«, sagte Daren maliziös lächelnd. »Die riskante Fliegerei, die Unfälle, die Verfahrensverstöße ... lauter Bagatellen, denn ihr Jungs wart immer in Bestform. Es erleichtert mich wirklich, das zu hören.«
    Long wurde blass. Die Vorstellung, sein Name könnte bei Gesprächen im Büro des Verteidigungsministers erwähnt worden sein, gefiel ihm nicht.
    »Nur gut, dass das Geschwader Sie hatte, John.«
    Long machte ein finsteres Gesicht, äußerte sich jedoch nicht zu dieser Bemerkung. »Dieses Geschwader wird voll einsatzbereit sein, Oberst – dafür sorge ich persönlich«, sagte er. »Ich hege gewisse Zweifel, welchen Beitrag Sie dazu werden leisten können, aber ich bin nicht konsultiert worden, als die Staffelchefs ausgesucht wurden.«
    »Sie hatten in der Geschwaderführung bestimmt andere Entscheidungen zu treffen.«
    Long beschloss, dieses Wortgefecht, bei dem er noch keinen Punkt gemacht hatte, rasch zu beenden. »Also gut, fangen wir mit allgemeinen Informationen an.
    Die Einundfünfzigste Bomberstaffel hat den Auftrag, den Bomber EB-1C Vampire auszurüsten und für interkontinentale Einsätze, bei der Abwehr von ballistischen Raketen, zur Bekämpfung von Satelliten und zur Langstreckenaufklärung einzusetzen«, begann Long. »Ihre Staffel hat zwölf EB-1C in der Grube stehen.« Fast alle bezeichneten den unterirdischen Hangarkomplex als »Drachenhöhle«, was nach Darens Ansicht viel cooler als »Grube« klang, aber es sah Long ähnlich, einen weniger schmeichelhaften Spitznamen zu gebrauchen. »Normalerweise schaffen wir’s, neun bis zehn Maschinen einsatzbereit und eine nur für Ausbildungsflüge verfügbar zu haben, aber, ehrlich gesagt, unsere Wartungsleute brauchen manchmal einen kräftigen Tritt in den Hintern, damit sie nicht trödeln.«
    »Ich war mal Kommandeur einer Wartungsgruppe«, erinnerte Daren ihn. »Und ich weiß, dass niemand gut auf ›einen kräftigen Tritt in den Hintern‹ reagiert, vor allem Wartungstechniker nicht.«
    »Sie können die Truppe motivieren, wie Sie’s für richtig halten, Oberst«, stellte Long fest. »Hauptsache, die Arbeit wird gemacht.«
    »Ja, Sir«, sagte Daren. »Ich sehe keinen Grund, weshalb die Ausbildungsmaschinen nicht auch einsatzbereit gehalten werden sollen. Wir werden uns etwas einfallen lassen.«
    »Ein Grund könnten die Revolvermagazine sein«, antwortete Long. »Da die Magazine wartungsintensiv sind, lassen wir sie bei Ausbildungsflügen meistens am Boden.«
    »Ich sorge dafür, dass jede Vampire ständig ihre Revolvermagazine an Bord hat – auch bei Ausbildungsflügen, auch wenn sie nicht beladen sind«, sagte Daren. »Die Magazine müssen benutzt werden. Die Kugellager dieser Dinger sind dafür ausgelegt, mit neuntausend Kilogramm Waffen bei minus fünfzig Grad und bis zu neun g mit zehn Umdrehungen in der Minute zu rotieren. Sie müssen häufig benutzt werden, sonst entwickeln sie Macken.«
    »Für die Staffel wär’s sehr nachteilig, wenn ein Revolvermagazin defekt würde«, sagte Long zusehends irritiert. »Wir riskieren, wieder als nicht einsatzbereit eingestuft zu werden, wenn ein Einsatz daran scheitert, dass ein Revolvermagazin defekt ist. Deshalb benutzen wir sie nur, wenn’s unbedingt nötig ist.«
    »Genau deshalb werden sie defekt, John«, wiederholte Daren. Er merkte, dass Long ungehalten reagierte, als er ihn erneut mit dem Vornamen ansprach, aber das war ihm egal – ein ungeschriebenes Gesetz bestimmte, dass man einen gleichrangigen Offizier nicht mit »Sir« ansprach, auch wenn der andere der Boss war. »Wollen Sie, dass die Revolvermagazine funktionieren, müssen Sie sie in die Flugzeuge einbauen, an Strom, Hydraulik und Druckluft anschließen, mit ihnen fliegen und sie regelmäßig benutzen. Bei jedem Flug. Ohne Ausnahme. Ab sofort.«
    »Hey, Oberst, was halten Sie davon, wenn wir bei meiner Methode bleiben, bis Sie sich eingearbeitet haben?«, fragte Long demonstrativ.
    »Wie Sie meinen, John«, antwortete Mace.
    Long funkelte ihn warnend an, bemühte sich dann aber, die Spannungen zwischen ihnen zu entschärfen, indem er sagte: »Meiner Erfahrung nach ist’s schwierig, Leute zu motivieren, die fünfundzwanzig Meter unter der Erde arbeiten. Wieso McLanahan beschlossen hat, die Shelter unterirdisch anzulegen, werde ich nie kapieren. Für das Geld, das er für den Komplex ausgegeben hat, hätten wir weitere fünf Bomber beschaffen können.«
    »Ich habe mich für die

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