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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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zwischen Kerki und Mary durch die Karakum-Wüste führte, und die Ebenen um Gaurdak, die dank intensiver Bewässerung Weizen, Obst und vor allem Baumwolle trugen. Selbst wenn er sich ins Gebiet östlich des 26. Längengrads zurückziehen musste, konnte er von Tschardschu aus noch immer mühelos das östliche Drittel des Landes kontrollieren. Aufregung durchpulste Zarazis Körper wie elektrischer Strom. Dies alles konnte er erreichen, das wusste er. Blieb er ein treuer Diener Allahs und führte er seine Brigade mit Leidenschaft und eiserner Hand, konnte er der unbestrittene Kriegsherr Ostturkmenistans und so mächtig wie der Präsident dieses Landes werden. Er konnte ein afghanisches Bollwerk errichten, das ein sicherer Zufluchtsort für die Taliban und ihre Sympathisanten aus der gesamten muslimischen Welt war.
    Dazu brauchte er nur dafür zu sorgen, dass seine Männer gehorchten – oder tot waren –, beginnend mit seinem ehemaligen Freund und Stammesgenossen Jalaluddin Turabi.
Zentrale der TransCal Petroleum Corporation, West Sacramento, Kalifornien
    Zur gleichen Zeit
    »Meine Damen und Herrn, hier ist er, von seiner sehr erfolgreichen Weltreise zurückgekehrt! Bitte begrüßen Sie Kevin Martindale, den nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten, sehr herzlich in West Sacramento!« Die Männer und Frauen an dem langen Tisch standen auf und applaudierten, als der amerikanische Expräsident Kevin Martindale den Sitzungssaal in Begleitung zweier Secret-Service-Agenten betrat. Der große, reich geschmückte Saal hallte von Beifall und Hochrufen wider, als Martindale ans Kopfende des Konferenztischs aus massiver Eiche ging und auf dem Weg dorthin einigen Vorstandsmitgliedern, die er kannte – ehemaligen Politikern und Offizieren –, die Hand schüttelte. Hinter ihnen gewährten wandhohe Fenster einen herrlichen Blick auf die an diesem klaren, sonnigen Winternachmittag glitzernde Stadt Sacramento; die Tower Bridge, der Discovery Park und der Zusammenfluss von American River und Sacramento River bildeten einen idealen Hintergrund für diese sehr spezielle Versammlung.
    William O. Hitchcock, der Präsident und CEO von TransCal Petroleum, stimmte in den Applaus der übrigen Vorstandsmitglieder ein, nachdem er dem ehemaligen Präsidenten herzlich die Hand geschüttelt hatte. Er ließ den Beifall noch fast eine halbe Minute gewähren, bevor er die Anwesenden aufforderte, wieder Platz zu nehmen. »Meine Damen und Herrn Vorstandsmitglieder, ich brauche Sie nicht daran zu erinnern, dass der Feind in unserer Branche OPEC heißt. Aber für jeden Drachen, der ein Königreich terrorisiert, gibt es einen Drachentöter – und ich bin stolz, sagen zu können, dass Amerikas Drachentöter dieser Mann ist: Kevin Martindale, der ehemalige und zukünftige Präsident der Vereinigten Staaten.« Auch diesmal ließ Hitchcock den Applaus fast eine halbe Minute lang gewähren, bis Martindale endlich die Hände hob, als ergebe er sich.
    »Während die Ölminister der OPEC öffentlich gedroht haben, ihre Förderung auf ein absolutes Minimum zu drosseln, hat Präsident Martindale sie einzeln besucht und spezielle Lieferungs- und Lagerverträge abgeschlossen, die TransCal über Jahre hinweg Versorgungssicherheit garantieren«, fuhr Hitchcock fort. »Dank seiner Unterstützung haben wir wirksame Zusicherungen erhalten, dass der Ölpreis stabil bleiben wird, dass kein OPEC-Mitglied, und sei es noch so groß und mächtig, die Fördergrenzen überschreiten und dass es für alle unabhängig von einer OPECMitgliedschaft genügend Märkte und Gewinne geben wird. Wir sind glücklich und stolz, ihn auf unserer Seite zu haben, und empfinden es als Ehre, seinen Wahlkampf mit dem Ziel zu unterstützen, als erst zweiter Mann in unserer Geschichte nach seiner Abwahl wieder zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt zu werden. Meine Freunde, ich bitte Sie, sich mir noch einmal anzuschließen, wenn ich unseren guten Freund Kevin Martindale in der Heimat willkommen heiße und ihm für seine Arbeit danke.«
    Nachdem die dritte Beifallsrunde abgeklungen war und Martindale vor dem versammelten Vorstand kurz das Wort ergriffen hatte, führte Hitchcock den Expräsidenten in sein Büro, das nur wenig kleiner als der Sitzungssaal war. Alle Wände, die nicht aus Glas bestanden, um die spektakuläre Aussicht auf die Stadt zu zeigen, hingen voller kostbarer Gemälde. Der riesige offene Kamin, der jedoch keine Funktion hatte, war aus italienischem Marmor, die

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