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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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eine desorganisierte, zerstrittene Partei beflügelt, um das Weiße Haus und beinahe auch den Kongress zu erobern. Das haben wir nicht dadurch geschafft, dass wir jeden eliminiert haben, der jemals anderer Meinung gewesen ist als ich.«
    »Wie steht's mit Loyalität, Kevin?«, wandte Haie ein. »Sie haben von Ihren Leuten immer absolute Loyalität gefordert.«
    »Baiboa ist nicht nur jemand, den ich ernannt habe, Jerrod - er ist Soldat«, antwortete Martindale. »Ich bin sein Oberbefehlshaber. Er führt meine Befehle aus, oder er zerstört seinen eigenen Ruf und seine Ehre.«
    »Was ist, wenn ihm Ruf und Ehre scheißegal sind, solange er bekommt, was immer er will?«, fragte Haie scharf. »Vielleicht hat Finegold ihm einen anderen Job versprochen. Was ist, wenn er sich vorgenommen hat, außer seinem auch Ihren Ruf zu zerstören, weil er ohnehin bald gehen will?«
    »Bleiben seine falschen Anschuldigungen an mir hängen, verdiene ich vielleicht nicht, im Weißen Haus zu regieren«, meinte der Präsident.
    Haie schüttelte irritiert den Kopf. »Das ist Unsinn, Kevin, das wissen wir beide! Wer die Menschen geschickt manipuliert, kann sie dazu bringen, alles zu glauben. Es hat nichts Edles an sich, das Weiße Haus zu verlieren, nur weil Baiboa beschließt, Sie zu hintergehen, oder weil die Presse sich auf eine sensationelle Geschichte stürzt und sie überproportional aufbläst.«
    »Hey, Jerrod, Sie müssen auch die Tatsachen sehen«, forderte der Präsident ihn auf. »Ich habe einen Bomber EB-52 zur Formosastraße entsandt, und er hat vermutlich den chinesischen Angriff auf Quemoy provoziert. Baiboa und Finegold lügen nicht - sie geben nur Informationen preis, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind.«
    »Aber Baiboa arbeitet für Sie, Sir«, wandte Haie ein. »Er muss wissen, dass er nichts ausplaudern darf-vor allem nicht im Gespräch mit führenden Oppositionspolitikern. Baiboa muss gestoppt werden!«
    »Mit Baiboa werden wir fertig, Jerrod, aber nicht, indem wir ihm mit einem Baseballschläger den Schädel einschlagen«, sagte Martindale. »Sie halten weiter Augen und Ohren offen, ohne schon etwas zu unternehmen. Kapiert?« Haie nickte, obwohl er innerlich vor Wut kochte. »Holen Sie Chastain und Baiboa ans Videofon.« Der Präsident wandte sich an Freeman. »Was haben Sie für mich, Philip?«
    »Der vorläufige Bericht von CINCPAC, Admiral Allen, besagt, dass eine Fla-Rakete einer taiwanesischen Fregatte oder eine Jagdrakete der über der Formosastraße stationierten EB-52 Megafortress eine chinesische Lenkwaffe oder Rakete mit Kernsprengkopf abgeschossen hat, wobei es zu einer Teildetonation gekommen ist«, antwortete Freeman. »Wäre unsere EB-52 nicht gewesen, wäre Quemoy jetzt Toast - oder Glas, je nachdem wie stark eine volle Detonation gewesen wäre. Die von der EB-52-Besatzung als Kin Men identifizierte taiwanesische Fregatte ist von einer chinesischen Cruise Missile mit Kernsprengstoff zerstört worden.«
    »Dann scheint die Entsendung dieser EB-52 doch eine gute Idee gewesen zu sein«, meinte der Präsident.
    »Vielleicht auch nicht, Sir«, sagte Freeman. »Möglicherweise haben die Taiwanesen zuerst geschossen - aber nur kurz vor der Megafortress. Unsere Seite kann mit der Ballerei angefangen haben.«
    »Scheiße«, murmelte der Präsident kopfschüttelnd. »Wer hat die... ach, verdammt, schon gut, das brauchen Sie mir nicht zu sagen, ich weiß es selbst. Brad Elliott hat die Megafortress geflogen, stimmt's?« Freeman nickte. »Mit ihnen alles in Ordnung? Elliott, McLanahan - er fliegt immer mit Elliott - und die übrige Besatzung? Sie muss nahe dran gewesen sein, als die Kernwaffen hochgegangen sind.«
    »Schwere Schäden und ein Toter an Bord von Elliotts EB-52«, berichtete Freeman. »Der Offizier für elektronische Kriegsführung, ein junger Oberleutnant. Elliott ist leicht verwundet. Der Bomber befindet sich in Begleitung einer weiteren Megafortress auf dem Rückflug.«
    Dem Präsidenten tat der junge Offizier Leid - aber nur, weil er das Pech gehabt hatte, mit Brad Elliott zu fliegen. »Die Taiwanesen haben ihre Informationen bestimmt von Elliott bekommen«, vermutete Martindale. Keiner der Anwesenden versuchte auch nur, diese Theorie zu widerlegen. »Besteht auch nur die geringste Möglichkeit, dass eine der EB-52 die Kernwaffen eingesetzt hat?«
    Freeman antwortete nicht gleich. In dieser Pause, die erkennen ließ, dass er das nicht wusste, sträubten sich die Nackenhaare des

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