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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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unglaublichsten Aufnahmen, die ich je gesehen habe. Darauf müssen wir sofort reagieren.«
    »Vor allem müssen wir Ruhe bewahren, verdammt noch mal«, sagte Präsident Kevin Martindale, der sich unbehaglich in seinen Drehsessel zurücklehnte. Die anderen vier Männer in seinem Arbeitszimmer standen vor den Fernsehern und verfolgten die Berichterstattung sichtlich entsetzt und schockiert. »Für die Medien - vor allem für CNN - bin ich für den Rest des Abends nicht mehr telefonisch zu erreichen. Mir ist's egal, ob Jane Fonda persönlich anruft, um weitere Auskünfte zu erhalten.« Die übrigen Anwesenden waren Sicherheitsberater Philip Freeman, CIA-Direktor Robert Plank und Admiral George Baiboa, der Vorsitzende der Vereinten Stabschefs als Vertreter der Streitkräfte.
    Jerrod Haie, der Stabschef des Weißen Hauses, war zuletzt hereingekommen und stand etwas hinter dem Präsidenten. »Die Minister Chastain und Hartman nehmen auswärtige Termine wahr«, teilte er Martindale mit. »Die Vizepräsidentin und Mr. Ricardo sind hierher unterwegs. Sie müssten in spätestens zehn Minuten eintreffen.«
    »Sorgen Sie dafür, dass Arthur und Jeffrey mich umgehend anrufen«, wies der Präsident ihn an. Er wandte sich an seine Berater und nickte Freeman zu. »Phil, fangen Sie bitte an?«
    »Ja, Sir«, sagte der Sicherheitsberater und schlug eine rote Mappe mit dem Aufdruck STRENG GEHEIM auf. »Vor ungefähr einer Stunde, gegen neunzehn Uhr Washingtoner Zeit und acht Uhr Hongkonger Zeit, haben sich in der Formosastraße fast gleichzeitig mehrere außergewöhnliche und verlustreiche Vorfälle ereignet. Wir kennen die Medienberichterstattung darüber, aber mir liegen die vorläufigen Berichte der Beteiligten vor, die ein völlig anderes Bild ergeben.
    Erstens sind auf die vor der Insel Quemoy stehenden Fregatten Duncan und/ames Daniel der U.S. Navy mehrere Lenkwaffen abgeschossen worden«, fuhr Freeman fort. »Die zur Naval Reserve Fleet gehörende Duncan ist durch zwei Torpedotreffer leicht beschädigt worden. Die Besatzung der EB-52 Megafortress, die zu diesem Zeitpunkt in der Nähe war, hat gemeldet, sie habe den Lenkwaffenstart entdeckt und das dafür verantwortliche Schiff geortet. Danach hat die Megafortress ohne Feuererlaubnis angegriffen.«
    »Der gute alte Elliott hat sein Ziel auch richtig getroffen - aber es hat sich als chinesisches Passagierschiff herausgestellt«, warf Admiral Baiboa erregt ein. »Brad Elliott hat gegen glasklare Befehle verstoßen und zwei Volltreffer auf einem Fährschiff erzielt!«
    »Verluste?«
    »Die Chinesen melden achtundsechzig Tote und über zweihundert Verletzte«, antwortete Freeman ernst. »Diese Zahl lässt sich noch nicht verifizieren, aber dem Videofilm nach könnte sie stimmen. Wie CNN zeigt, sind die Rettungsarbeiten noch im Gange.«
    »O Gott«, murmelte der Präsident. Dann fragte er in lautem, aufgebrachtem Tonfall: »Welche Ausrede hat Elliott dafür parat gehabt ?«
    »Nach Aussage der Besatzung hat die Fähre einen Prahm geschleppt, mit dem sie im Radar wie ein Kreuzer oder Zerstörer ausgesehen hat, und die auf die Duncan und James Daniel abgeschossenen Raketentorpedos sind aus der Richtung dieses Schiffs gekommen«, antwortete Freeman. »Die Besatzung gibt an, sie habe nur unsere Fregatte schützen wollen.«
    »General Freeman, wann hören Sie endlich auf, Elliott in Schutz zu nehmen?«, explodierte Admiral Baiboa. »Technische Pannen, Wolf im Schafspelz, Retter aus der Not, in geheimer Mission... vergessen Sie die gottverdammten Ausreden, denn von denen hat er Dutzende. Tatsache ist jedenfalls, dass Elliott wieder ohne Erlaubnis angegriffen hat. Er hat sich das Ziel nicht genau angesehen und gleich zwei schwere Lenkwaffen auf einen Nonkombattanten abgeschossen!«
    »Aber die EB-52 Megafortress haben den Fehler wieder gutgemacht«, fuhr Freeman fort. »Sie sind bei den Fregatten geblieben und haben mitgeholfen, chinesische Luftangriffe abzuwehren. Nach Berichten der James Daniel und der Flugzeugbesatzungen haben die Chinesen mit mehreren Gruppen von Jägern, Jagdbombern und sogar mittleren Bombern mit großen Abwurflenkwaffen angegriffen. Elliott und die zweite Megafortress haben mehrere Angreifer abgeschossen; taiwanesische Jäger haben dann mitgeholfen, weitere Formationen chinesischer Jäger abzuwehren.«
    »Das alles wäre nicht passiert«, behauptete Baiboa, »wenn Elliott dieses Fährschiff nicht mit zwei Lenkwaffen getroffen hätte.«
    »Ich bin anderer Meinung,

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