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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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wäre die logische Waffe gegen einen Militärstützpunkt gewesen.«
    »Langsam, langsam, sonst vergaloppieren wir uns«, wehrte der Präsident irritiert ab. »Wozu dieser Angriff auf den Militärstützpunkt Lang-Ch'i? Haben die Chinesen Vorbereitungen für eine Besetzung Matsus getroffen? Sollte das ein vorbeugender Schlag zur Verhinderung einer Invasion sein?«
    »Dass die Volksrepublik China versuchen würde, Matsu und Quemoy zu erobern, war seit den chinesischen Großmanövern des vergangenen Jahres zu erwarten«, sagte Freeman. Er blätterte in seinen Unterlagen, dann fügte er hinzu: »Letztes Jahr hat China die 117. und 134. Marinedivision, beides Reserveeinheiten, nach Lang-Ch'i verlegt; außerdem hat es dort die 52. Armeegruppe mit dem 165. Luftlanderegiment stationiert - das sind fast zweihunderttausend Mann allein in diesem Gebiet.«
    »Angesichts dieser Bedrohung wären die taiwanesischen Angriffe verständlich, falls sie wirklich so stattgefunden haben«, meinte der Präsident. »Und haben die Chinesen Matsu besetzt?«
    »Bisher scheinen keine chinesischen Truppen auf Matsu gelandet zu sein«, antwortete Freeman, »aber China besitzt nur verhältnismäßig wenige Landungsschiffe, sodass kein sofort anlaufendes Landungsunternehmen zu erwarten war. Der taiwanesische Luftwaffenstützpunkt Matsu ist bombardiert und schwer beschädigt worden. Aber insgesamt scheint China sich etwas zurückzuhalten.«
    Das war eine gewisse Erleichterung, so unbestimmt diese Hoffnung auch war. »Was zum Teufel geht dort drüben vor?«, wollte der Präsident wissen. »Versucht Taiwan etwa, einen chinesischen Angriff zu provozieren? Das wäre ein selbstmörderisches Vorhaben.«
    »Mr. President, mir fällt hier als Erstes die >zufällige< Platzierung dieser Videokameras auf dem Träger und der Fähre auf«, sagte CIADirektor Plank. »Das sind keine handelsüblichen Camcorder, sondern echte Profikameras gewesen. Und beide haben die Treffer festgehalten, als wüssten die Kameraleute genau, wo sie zu erwarten waren sie haben nicht Personen oder Ereignisse an Deck gefilmt, sondern über die Reling gesehen. Außerdem haben die Chinesen es verdammt eilig gehabt, diese Bänder dem CNN-Büro in Peking zur Verfügung zu stellen; sie haben sich nicht einmal die Mühe gemacht, die Bänder zu analysieren, als wüssten sie bereits, was darauf zu sehen ist. Und ich erinnere daran, was General Freeman vorhin festgestellt hat: Die chinesischen Flugzeuge haben unsere Fregatten keine halbe Stunde nach den Unglückstreffern auf der Fähre angegriffen. Das ist... nun, das alles kommt mir verdächtig vor.«
    »Wollen Sie etwa behaupten, China habe diese Angriffe inszeniert, Bob?«, fragte der Präsident. »Wie wäre das möglich gewesen? Woher hätten die Chinesen wissen sollen, dass ein taiwanesisches U-Boot sich dem Flugzeugträger genähert hatte? Woher hätten sie wissen sollen, dass wir einen Bomber in der Nähe dieses Fährschiffs hatten und woher hätten sie wissen sollen, dass er das vermeintliche Ziel angreifen würde? Das erscheint mir alles ziemlich weit hergeholt.«
    »Ich weiß, Sir, aber ich stelle nur fest, was mir aufgefallen ist, als CNN die chinesischen Videoaufnahmen gezeigt hat«, antwortete Plank. »Jedenfalls wäre es möglich gewesen, das alles zu inszenieren. Der >Angriff< auf den Flugzeugträger wäre eine Kleinigkeit gewesen - man bringt ein paar Torpedos zu Wasser, schießt sie ab und ist mit einer Kamera zur Stelle, wenn sie auftreffen. Der Angriff auf die Fähre wäre schwieriger, aber nicht unmöglich zu inszenieren gewesen - man legt die Torpedos im Wasser aus, schickt die Fähre los, wenn unsere Fregatten kommen, schickt die Torpedos ferngesteuert los und hofft, dass die Fregatten zurückschießen. Ich glaube nicht, dass die Chinesen vorausgesehen haben, dass die Megafortress angreifen würde, aber sie haben gewusst, dass wir einen Stealth-Bomber im dortigen Gebiet hatten.«
    »Das ist verrückt, Bob«, sagte der Präsident ablehnend. »Konzentrieren wir uns lieber auf die bekannten Tatsachen, statt wilde Vermutungen anzustellen. Ich möchte...«
    Er sprach nicht weiter, als er Jerrod Haies Hand auf seiner Schulter spürte. »Ministerpräsident Nagai ruft über den >heißen Draht< aus Japan an.«
    »Scheiße«, murmelte Martindale. Da Kasumi Nagai fließend Englisch sprach, brauchte der Präsident keinen Dolmetscher und hatte somit keinen Grund, die Entgegennahme dieses Anrufs hinauszuschieben. Er nahm den Telefonhörer

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