Brown, Dale - Schattenpilot
Operationsoffizier gelassen. Er machte eine Pause, dann bedeutete er dem Marineinfanteristen, den vorderen Teil der Kabine zu verlassen. »Der Angriff der Nationalisten ist erwartet worden.«
»Erwartet? Wie meinen Sie das?«
»Unsere U-Boote sind schon vor Stunden ausgelaufen«, sagte der Einsatzoffizier. »Nur ein paar ausgediente Boote sind als Köder zurückgeblieben, um die Rebellen anzulocken, damit sie ihre Bomben vergeuden. Alle Soldaten des Stützpunkts sind in die Luftschutzbunker geschickt worden. Über der Erde halten sich dort nur Fernsehreporter auf.«
»Fernsehreporter? Wir haben zu reinen Propagandazwecken zugelassen, dass unser Stützpunkt bombardiert wird? Was geht hier vor?«
»Das braucht weder Sie noch mich zu kümmern«, wehrte der Einsatzoffizier ab. »Alles gehört zu einem merkwürdigen Plan, den die Führung in Peking ausgeheckt hat. Sie gehen an Ihren Platz zurück und setzen die Überwachung unseres Sektors fort. Dieser Angriff soll nur ein Teil eines größeren Angriffsplans der Nationalisten sein, sodass wir heute Nacht mit weiteren Anflügen rechnen müssen.«
Der Wachleiter saß erst seit wenigen Minuten wieder vor seiner Konsole, als die nächste Welle taiwanesischer Jagdbomber gemeldet wurde. »Achtung, Achtung, feindliche Jäger auf Westkurs geortet, dringen in Luftsperrgebiet hundertzehn Kilometer östlich des Luftwaffenstützpunkts Xiamen ein«, meldete einer seiner Lotsen. »Zwei große Formationen, vermutlich zwanzig bis dreißig Flugzeuge.«
Der Wachleiter erschrak, als er sich das Bild auf seinen Radarschirm holte. Wurde Xiamen wirklich von zwei Formationen mit je schirm holte. Wurde Xiamen wirklich von zwei Formationen mit je Flotte der Nationalisten im Einsatz. »Meldung an Fuzhou, Alarmstart aller verfügbaren Maschinen«, befahl der Wachleiter. Er wusste, dass in Fuzhou fast hundert Jäger standen, von denen etwa ein Drittel betankt und bewaffnet waren, sodass sie in fünf Minuten in der Luft sein konnten, während weitere zehn bis zwanzig Maschinen noch würden starten können, bevor die feindlichen Jagdbomber den Stützpunkt erreichten. Diese Jäger würden die Angreifer vielleicht aufhalten können, bis der Stützpunkt geräumt und die restlichen Maschinen in Sicherheit gebracht waren. Im Gegensatz zu Juidongshan war der Stützpunkt Xiamen nicht geräumt worden, das wusste der Wachleiter. »Lassen Sie sich melden, wie viele Maschinen starten können. Ich will, dass...«
»Halt!«, sagte eine Stimme. Sie gehörte dem Einsatzoffizier, der jetzt hinter ihm stand. »In Fuzhou dürfen keine Jäger starten. Schicken Sie die drei J-6, die den Luftkampf bei Juidongshan überlebt haben, nach Shantou, damit sie möglichst rasch dort landen.«
»Was?«
»Beeilung!«, knurrte der Einsatzoffizier. »Keine Diskussion - davon hängt das Leben vieler ab. Also los!«
Der Luftraumüberwachungsradar in Xiamen bestätigte, was die IL-/6-Besatzung fürchtete - dies war ein Massenangriff von über dreißig Jagdbombern F-16, die in acht Gruppen in unterschiedlichen Höhen und aus verschiedenen Richtungen angriffen. Aber von den chinesischen Jägern war weit und breit nichts zu sehen.
Die F-16-Piloten wussten, dass die in Xiamen - keine zehn Kilometer westlich der taiwanesischen Insel Quemoy - stationierten FlaRaketen Hong Qian 2 eine maximale Reichweite von fünfundfünfzig Kilometern und eine optimale Reichweite von nur dreißig Kilometern hatte. Die HQ-2 war ein Nachbau der alten russischen SAM-2 mit dem Spitznamen »fliegender Telefonmast«: riesige, schwerfällige zweistufige Fla-Raketen mit großen Gefechtskörpern zur Abwehr langsamer Bomber der Fünfzigerund Sechzigerjahre, aber mit träger, unzuverlässiger und leicht zu störender Funkfernsteuerung - keine gute Waffe gegen die schnellen und wendigen F-16 Fighting Falcon.
Die taiwanesischen Satellitendaten waren ausgezeichnet, und das Angriffsradar APG-66 der F-16 erfasste die Wegund Zielpunkte mühelos; sobald die Radargeräte ihre Ziele erfasst hatten, wurden die IR-Zielsuchund Angriffssensoren Falcon Eye aktiviert und erfassten an jedem Zielpunkt vier mögliche Ziele. Aus fünfundsechzig Kilometern Entfernung zeigten weder Radar noch Falcon Eye mehr als die größten Hangars, aber die meisten F-16 sollten kleinere Ziele angreifen: Stabsgebäude, Fla-Raketen-Stellungen, Fernmeldeanlagen, Unterkünfte, Munitionslager, Tanklager und...
Radarwarner plärrten los, sowie die F-16 in den maximalen Wirkungsbereich der
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