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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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zögerte, aber als der Präsident nickte, antwortete er: »In der Straße von Hormus, ungefähr drei Meilen südlich von Bandar- Abbas. Die Wasserstraße wird täglich von Hunderten von Hochseeschiffen befahren. Unsere Miami hat das iranische Raketen-U-Boot Taregh der Kilo-Klasse beschattet, als sie...«
    »In internationalen Gewässern?«, unterbrach Barbara Finegold ihn misstrauisch, als glaube sie, die Antwort bereits zu kennen.
    »Das lässt sich nicht eindeutig sagen«, antwortete Philip Freeman. »Die Iraner beanspruchen alle Gewässer bis zur Mitte der Straße von Hormus sowie drei Meilen um ihre Inseln herum. Der Internationale Seegerichtshof hat dem Iran drei Meilen von der mittleren Hochwassergrenze aus zugesprochen.«
    »Dann will ich meine Frage anders formulieren, General Freeman: Hat die Miami sich in iranischen Hoheitsgewässern befunden? Haben wir die Iraner irgendwie provoziert?«, erkundigte Finegold sich.
    »Senatorin, wir scheinen die Iraner allein durch unsere Existenz zu provozieren«, stellte Freeman fest. »Ja, unser U-Boot hat sich in iranischen Gewässern befunden, aber ich glaube nicht, dass man fairerweise sagen kann, wir hätten irgendwelche Maßnahmen gegen unser U-Boot oder seine Besatzung provoziert.«
    Finegold schüttelte verwundert den Kopf. »Eines unserer Atom- U-Boote hat sich in iranischen Gewässern vor einem iranischen Marinestützpunkt auf die Lauer gelegt? Das ist doch so, als führe ein iranisches U-Boot den Mississippi bis nach New Orleans hinauf, nicht wahr?«
    »Senatorin Finegold, wir haben den Senat schon mehrmals über unsere Überwachungsmaßnahmen unterrichtet«, sagte Verteidigungsminister Chastain. »Wir müssen wissen, wo sich die iranischen Raketen-U-Boote befinden. Normalerweise lässt sich das durch in Saudi-Arabien oder Bahrein stationierte Überwachungsflugzeuge feststellen. Wegen der Spannungen, die es in letzter Zeit zwischen dem Iran und uns gegeben hat, sind keine Überwachungsflüge mehr möglich, deshalb brauchen wir Jagd-U-Boote, um die iranischen UBoote zu beschatten. Um zu verhindern, dass die Taregh heimlich ausläuft, und zur Überwachung der iranischen Flotte in Bandar-Abbas und im Persischen Golf haben wir uns zur Stationierung von UBooten vor den iranischen Marinestützpunkten entschlossen. Im Normalfall ist das kein besonders gefährliches Unternehmen. Die Straße von Hormus ist so tief und breit, dass unsere U-Boote viel Bewegungsfreiheit haben.«
    »Aber sie sind in iranischen Gewässern, Mr. Chastain!«, stellte Finegold ungläubig fest. »Wir haben einen kriegerischen Akt verübt!«
    »Solche Einsätze werden laufend durchgeführt, Senatorin«, warf der Präsident ein. »Sie tun gerade so, als hätten Sie das noch nie gehört. Das ist ein Katz-und-Maus-Spiel. Es kommt immer wieder mal vor, dass jemand dabei erwischt wird. Aber die auf diese Weise über die iranischen Seestreitkräfte gesammelten Informationen sind das Risiko wert.«
    »Was wäre gewesen, wenn die Iraner beschlossen hätten, die Miami zu versenken, Mr. President?«, fragte der Abgeordnete Joseph Crane. »Wären diese Informationen auch den Tod von hundertdreißig Seeleuten wert gewesen?« Martindale fuhr zusammen, als erinnere die Frage ihn an den schmerzlichen Verlust des Flugzeugträgers Independence durch eine Atomexplosion. »Entschuldigung, Mr. President«, murmelte Crane nicht sonderlich überzeugend.
    »Aber sie haben sie nicht versenkt«, sagte Chastain. »Das Boot ist angegriffen worden, und da es bewegungsunfähig war, hat der Kapitän die richtige Entscheidung getroffen und ist aufgetaucht. Der Kapitän hat praktisch nur Hausfriedensbruch begangen, und wir erwarten, dass wir Boot und Besatzung schon bald zurückerhalten.«
    »Aber erst nachdem die ganze Welt in CNN gesehen hat, wie unser Atom-U-Boot sich in iranischen Hoheitsgewässern in einem Fischernetz verfangen hat!«, stellte Crane fest. »Eines unserer besten Jagd-U-Boote der Los-Angeles-Klasse zappelt wie eine riesige stählerne Makrele im Netz, während Hunderte von Iranern es von kleinen Booten aus mit Müll und Fäkalien bewerfen. Das iranische U- Boot ist trotzdem entkommen, und wir stehen als unfähige Arschlöcher da.«
    »Die Iraner werden sich hüten, uns zu provozieren«, behauptete Freeman. »Sie wissen...«
    »Dass Sie sonst einen weiteren Stealth-Bomber B-2 über ihre Städte fliegen und sie in Schutt und Asche legen oder >Klebstoffbomben< auf ihre Schiffe und Luftwaffenstützpunkte werfen

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