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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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lassen?«, unterbrach Crane ihn verächtlich grinsend. »Haben Sie das Anfang des Jahres gemacht, General Freeman?«
    »Ja, das haben wir gemacht, Mr. Crane«, antwortete der Präsident streng. Crane und Finegold starrten ihn sichtlich verblüfft an. »Ja, ich habe einen Stealth-Bomber B-2 China und Afghanistan überfliegen lassen, damit er Ziele im Iran bombardieren und den damals noch iranischen Flugzeugträger mit nicht tödlichen Spezialwaffen angreifen konnte. Zufrieden?«
    Crane nickte triumphierend. »Sobald Sie mir ein paar weitere Fragen beantwortet haben, Mr. President.«
    »Die müssen leider warten, Mr. Crane«, entschied Martindale. »Und ich verlange, dass Sie diese streng vertraulichen Informationen strikt geheim halten.«
    »Tut mir Leid, aber darauf kann ich mich nicht einlassen, Sir«, widersprach Crane trotzig. »Ich werde einen Untersuchungsausschuss beantragen, der - meinetwegen unter Ausschluss der Öffentlichkeit - klären soll, ob die von Ihnen befohlenen Angriffe notwendig und angemessen gewesen sind.«
    »Ein Untersuchungsausschuss ausgerechnet jetzt, wo der Iran und China sich auf dem Kriegspfad befinden, wäre kontraproduktiv, Mr. Crane.«
    »Mr. Martindale, seit wir wissen, dass ein amerikanischer Bomber Ziele im Iran angegriffen und den iranischen Flugzeugträger außer Gefecht gesetzt hat, müssen wir wegen der Versenkung der Independence vielleicht nach anderen Verdächtigen Ausschau halten, anstatt uns nur auf die Chinesen oder reaktionäre japanische Saboteure zu konzentrieren.«
    »Ein Untersuchungsausschuss würde lediglich zeigen, dass es zwischen Regierung und Opposition Differenzen gibt, und der ausländischen Propagandamaschine nützen«, stellte Jerrod Haie fest. »Weder China noch der Iran würden sich dadurch vom Kriegspfad abbringen lassen.«
    »Aber vielleicht könnte er Sie vom Kriegspfad abbringen, Mr. President!«, giftete Crane ihn an. »Sie...«
    »Mit Verlaub, Mr. President«, warf Senatorin Barbara Finegold ein und hob eine Hand, um ihren aufgebrachten Parteifreund zu beschwichtigen, »wir verstehen Ihre Position in Bezug auf amerikanische Militäreinsätze im Ausland nicht. Ihr gegenwärtiges Verhalten ist verwirrend und durch nichts zu rechtfertigen, und Ihre Absichten -vor allem gegenüber dem Iran, China und dem chinesischen Taipeh - sind unklar. Meine Kollegen im Senat brauchen einige Erläuterungen zu Ihren Absichten, bevor wir auch nur daran denken können, eine Unterstützungsstrategie zu formulieren.«
    Dem Präsidenten fiel unangenehm auf, dass Finegold eine Sprachregelung übernommen hatte, die seit dem Ausbruch des Taiwankonflikts vor etwa einem Monat in den Medien populär war: Sie sprach nicht von der Republik China oder Taiwan, sondern benützte den Ausdruck »chinesisches Taipeh«. Für Kevin Martindale war das ein Beweis, wie bereitwillig viele Leute, besonders in Oppositionskreisen, einfach alles glaubten, was irgendwie dazu beitragen konnte, den albtraumhaften Konflikt zwischen China, Taiwan und jetzt auch den Vereinigten Staaten zu entschärfen. Der chinesische Präsident Jiang Zemin und seine Regierung hatten in einer Propagandakampagne sondergleichen die Reaktivierung der amerikanischen Atomstreitmacht kritisiert - vor allem den Verstoß gegen die im START-Vertrag festgelegten Obergrenzen an Kernsprengköpfen.
    Nachdem China Taiwan mit Atomwaffen angegriffen hatte, hatte Präsident Martindale bekannt gegeben, auf seine Anordnung würden die landgestützten ICBM Peacekeeper und die auf U-Booten stationierten ballistischen Raketen Trident 05 mit nuklearen Zehnfachsprengköpfen bestückt. Den größten Aufschrei hatte jedoch die Meldung ausgelöst, sechzehn amerikanische Stealth-Bomber B-aA Spirit wären mit je sechzehn Atombomben 683 und zwanzig Bomber-B-1B Lancer mit je acht Marschflugkörpern AGM-89 mit Kernsprengköpfen und vier Atombomben 683 einsatzbereit.
    Amerika befand sich fast wieder im Kalten Krieg, und das gefiel in den Vereinigten Staaten und im Ausland praktisch niemandem.
    »Meine Absichten sind ganz einfach, Senatorin«, antwortete Märtindale. »Ich werde Präsident Lee und die Republik China gegen Präsident Jiang und die militärische Aggression der Volksrepublik China unterstützen. Die Reaktivierung unserer Atomstreitmacht bleibt wegen des feigen Angriffs auf die Independence, der chinesischen Atomschläge gegen die Republik China und dem rätselhaften Kernwaffenangriff auf Nordkorea und der dort entstandenen hoch brisanten

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