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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Situation ebenfalls in Kraft. Die Aufbringung unseres U-Boots durch die Iraner ändert daran nicht das Geringste, sondern macht mich im Gegenteil nur noch zorniger und bestätigt mich in meiner Überzeugung, richtig gehandelt zu haben.«
    »Aber welcher Vertrag oder welches Gesetz gibt Ihnen das Recht, so zu handeln, Mr. President?«, fragte Finegold. »Der Taiwan Relations Act ermächtigt Sie nicht zur Verteidigung des chinesischen Taipehs, das kein Mitglied der ASEAN oder irgendeines anderen Bündnisses ist, dem auch die Vereinigten Staaten angehören.«
    »Senatorin, ich brauche keinen Vertrag oder eine Bündnisverpflichtung, um einen mit uns befreundeten friedliebenden und demokratischen Staat zu unterstützen«, sagte der Präsident. »Ich habe Taiwan meine Unterstützung zugesichert, weil ich nicht glaube, dass China oder sonst jemand das Recht hat, einem anderen Staat seinen Willen aufzuzwingen.«
    »Mr. President, meine Rechtsberater und mehrere externe Fachleute, deren Rat wir eingeholt haben, sind alle der Auffassung, das chinesische Taipeh sei juristisch gesehen kein souveräner Staat, sondern tatsächlich eine Provinz Chinas, wie Peking seit 1949 behauptet«, wandte Finegold ein. »Aus meiner Sicht gibt es keine andere logische Schlussfolgerung. Die nationalistische Regierung ist vom Festland geflüchtet und hat sich auf Formosa, das im Zweiten Weltkrieg japanisch besetzt gewesen war, als eine Rebellenregierung etabliert. Sie war nichts anderes als eine abgesetzte Regierung.
    Dass die Vereinigten Staaten das Ziel der Nationalisten, eines Tages aufs Festland zurückzukehren, unterstützt haben oder die Nationalisten den Sitz Chinas bei den Vereinten Nationen inne gehabt haben, ändert nichts an den Tatsachen«, fuhr die Senatorin fort. »Die Regierung in Peking ist die legitime Regierung des gesamten chinesischen Volkes - eine Tatsache, die seit 1972 von den Vereinigten Staaten und fast allen Staaten der Welt anerkannt wird. Die nationalistische Regierung ist nicht die legitime Regierung und hat deshalb kein Recht, die Unabhängigkeit Taipehs zu erklären oder andere Staaten um Unterstützung zu bitten.
    Der Konflikt zwischen China und Taipeh ist eine innere Angelegenheit der Volksrepublik, deshalb haben wir keinerlei Veranlassung, das Leben amerikanischer Soldaten aufs Spiel zu setzen oder den Weltfrieden zu gefährden, indem wir militärisch in diesen Konflikt eingreifen.«
    »Glauben Sie diesen Unsinn wirklich, Senatorin?«, fragte der Präsident spöttisch. »Können Sie diese beiden Staaten ernsthaft miteinander vergleichen und mir dann erzählen, die Republik China sei nur ein Hirngespinst einer abgehalfterten Regierung, die sich in eine abgelegene Inselprovinz geflüchtet hat?«
    »Mr. President, wie ich die Dinge sehe, tritt das chinesische Taipeh die Volksrepublik ans Schienbein und versteckt sich dann rasch hinter den Vereinigten Staaten - und wir holen uns dabei eine blutige Nase«, sagte Finegold. »Taipeh ist hier nicht das unschuldige Opfer. Solange es darauf beharrt, illegal seine Unabhängigkeit zu erklären, und versucht, einen Atomkrieg zu provozieren, ist es gefährlich. Welchen Zweck verfolgen Sie mit Ihrer fortgesetzten Unterstützung?«
    »Die Republik China erfüllt sämtliche Kriterien, die wir in den vergangenen fünfzig Jahren bei der Prüfung von Hilfeersuchen anderer Staaten angelegt haben«, warf Außenminister Hartman ein. »Wir fordern, dass der neue Staat eine geschriebene Verfassung und eine pluralistische, demokratische Regierung hat, die aus freien und allgemeinen Wahlen hervorgegangen sein muss; wir fordern den offiziellen Austausch akkreditierter Botschafter; wir fordern, dass der neue Staat zum Allgemeinwohl und zur gemeinsamen Verteidigung beiträgt, dass er freien Zugang zu seinen Märkten gewährt und freie Kommunikation zwischen seinem Volk und dem Rest der Welt garantiert; wir fordern, dass der neue Staat sich um Aufnahme in die Vereinten Nationen bewirbt; und wir fordern schließlich, dass er offen und öffentlich um unsere Unterstützung bittet. Die Republik China hat diese Kriterien ausnahmslos erfüllt, Senatorin.«
    »Tatsächlich hat Taiwan diese fünf traditionellen Kriterien besser erfüllt, Senatorin«, warf Vizepräsidentin Ellen Whiting ein, »als einige der Nationen, für die Sie sich in letzter Zeit eingesetzt haben - zum Beispiel Bosnien, Kurdistan und Ost-Timor. Taiwan hat sich als starker und wahrer Freund der Vereinigten Staaten bewährt.«
    »Als

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