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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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aus Peking sagen. Die im Hintergrund zu hörende Stimme des Ministers verriet zornige Erregung. »Das chinesische Volk fordert lautstark Krieg, Sir! Es verlangt Rache für die blutigen heimtückischen Angriffe auf unsere Städte. Präsident Jiang wird heute vormittag in einer Fernsehansprache zur Besonnenheit mahnen, aber er steht unter gewaltigem Druck von Militär, Volkskongress und Politbüro, gegen Ihre unglaubliche Aggression zurückzuschlagen.«
    »Bedaure, Minister Qian, aber ich habe Ihnen schon zwei Mal gesagt, dass die Vereinigten Staaten nichts mit diesen angeblichen Angriffen auf Ihre Städte zu tun gehabt haben«, antwortete Präsident Martindale. Bei sich im Oval Office hatte er seine engsten Berater: Ellen Whiting, Arthur Chastain, Jeffrey Hartman, jerrod Haie, Philip Freeman und Admiral George Baiboa. Ein Nachrichtenoffizier der U.S. Army, der fließend Mandarin-Chinesisch sprach, dolmetschte und führte Protokoll für den Präsidenten. »Weder unsere Bomber noch Jagdbomber sind daran beteiligt gewesen. Haben Sie verstanden, Minister Qian ? Kein unter meinem Befehl stehender Bomber ist an irgendwelchen Angriffen beteiligt gewesen.«
    »Dann... sagen Sie... nicht die Wahrheit«, kam es zögernd aus Peking.
    »Er hat Sie einen Lügner genannt«, warf der Nachrichtenoffizier ein. »Er hat gesagt, Sie seien >ein verdammter Lügner<. Das ist wörtlich übersetzt, Sir.«
    »Dieser Hundesohn!«, fluchte der Präsident halblaut und ließ dabei die Sprechtaste los, damit Qian nicht mithören konnte. »Was bildet er sich überhaupt ein?« Er drückte wieder die Sprechtaste. »Minister Qian, lassen Sie uns wie zivilisierte Menschen miteinander reden«, sagte er mühsam beherrscht. »Ob Sie mich als Lügner bezeichnen, ob Sie mir glauben oder nicht, ist mir egal. Aber hier sind die Tatsachen, wie wir sie kennen, Sir: China hat zehn Mittelstreckenraketen auf eine amerikanische Militäreinrichtung abgeschossen und sie mit einem Kernsprengkopf zerstört. Wollen Sie das leugnen, Minister Qian?«
    »Wir bestreiten nicht, Raketen abgeschossen zu haben«, antwortete Qian durch seinen Dolmetscher, »aber das waren keine Angriffsraketen mit Kernsprengköpfen, sondern lediglich Forschungsraketen mit Wettersatelliten.«
    »Minister Qian, unsere Satelliten und Radarstationen haben diese Raketen vom Start bis zur Detonation über Guam verfolgt«, sagte der Präsident aufgebracht. »Die zehn Raketen, die Sie in Ningsia und der Inneren Mongolei gestartet haben, sind mit denen identisch gewesen, deren Bahnen wir bis nach Guam verfolgt haben. Wir haben die Freisetzung der Sprengköpfe und ihren Wiedereintritt in die Atmosphäre beobachtet. Wir haben sogar die eine Rakete verfolgt, die vom Kurs abgekommen und in den Pazifik gestürzt ist. Mit etwas Glück werden wir ihre Trümmer bergen und der Welt beweisen, dass es sich tatsächlich um eine Dong Feng 4 mit Kernsprengkopf gehandelt hat. Wir haben unwiderlegbare Beweise für einen chinesischen Atomschlag gegen Guam, Minister Qian. Die Frage ist nun: Was hat China als Nächstes vor?«
    »Mr. President, die vor einigen Stunden gestarteten Satellitenträger, die Sie verfolgt haben wollen, sind nicht für die Verwüstung Ihrer Kolonialinsel verantwortlich gewesen«, behauptete Qian. »Unsere Daten, die ich Ihnen gern zur Verfügung stelle, zeigen die exakten Bahnen der Wettersatelliten, die von diesen Trägerraketen in niedrige Umlaufbahnen gebracht worden sind. Wie jedes dazu fähige Land mühelos feststellen kann, sind unsere Satelliten noch im Orbit. Für die angeblich von unseren Raketen freigesetzten Sprengköpfe habe ich keine Erklärung. Offenbar sind Ihre Geräte oder Ihre Auswertungsverfahren fehlerhaft gewesen. Unsere Raketen haben keine Wiedereintrittskörper und erst recht keine Kern Sprengköpfe getragen.«
    Leider sagte Qian teilweise die Wahrheit, das wusste der Präsident. Drei der zehn chinesischen Raketen hatten tatsächlich Wettersatelliten in eine Umlaufbahn gebracht. Nach bisherigen Erkenntnissen waren die drei Satelliten harmlos und lieferten so eine schwache, aber doch plausible Erklärung für die chinesischen Raketenstarts. Die sonstigen Beweise für einen Atomschlag Chinas gegen Guam wurden dadurch nicht entwertet, aber jetzt musste die entfernte Möglichkeit, dass China keine Raketen mit Kernsprengköpfen abgeschossen hatte, genau untersucht werden. Und das ging nicht von heute auf morgen.
    »Minister Qian, ich möchte, dass Sie Präsident Jiang etwas

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