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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Anliegen nicht tangiert ist - seine Möglichkeit, dort Geld zu verdienen.
    Aber unsere gesamte politische und gesellschaftliche Ordnung wird von den Amerikanern angegriffen. Sie versuchen, unsere Gesetzgebung zu beeinflussen, wollen uns vorschreiben, wie viele Kinder unsere Familien haben dürfen, oder fordern uns auf, ihnen mehr Autos, Fernseher und Jeans abzukaufen, weil sie sonst nicht zulassen, dass unsere Produkte anderswo auf der Welt verkauft werden. Dieser schlimme Einfluss erstickt uns allmählich, Genossen, und ich sehe kein anderes Mittel dagegen, als die Amerikaner endgültig aus Asien zu vertreiben. Das bedeutet, dass wir ihre Flugzeugträger versenken und ihren wichtigsten Stützpunkt auf Okinawa vernichten müssen. Uns bleibt keine andere Wahl, Genossen.«
    »Sie plädieren für einen Atomkrieg gegen die Amerikaner?«,
    fragte General Chin ungläubig. »Sind Sie übergeschnappt, Sun? Das wäre unser sicheres Ende!«
    »Ein Nuklearkrieg gegen Amerika ist nicht unvermeidlich, Genösse General«, behauptete Sun. »Amerika hat sich seiner Fähigkeit, einen Atomkrieg zu führen, fast völlig begeben - die Amerikaner halten ihn angesichts ihrer vermeintlichen Überlegenheit bei konventionellen Waffen für unnötig und undenkbar. Nach meinen Erkenntnissen würden die Amerikaner in einem Krieg, der weder das Leben amerikanischer Staatsbürger noch das Gebiet der Vereinigten Staaten gefährdet, selbst unter Führung eines Falken wie Präsident Kevin Martindale keine Atomwaffen gegen uns einsetzen. Aber wenn wir siegen wollen, müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass wir mit Kernwaffen angreifen müssen. Wir können darauf vertrauen, dass Amerika keine Atomwaffen einsetzt, solange das Gebiet der Vereinigten Staaten nicht angegriffen wird, und selbst wenn es zu einem Atomkrieg käme, könnten wir ihn als Nation überleben.
    Ich schlage vor, die Neutronenbomben aus unserem subatomaren Arsenal einzusetzen, um die Truppen der Nationalisten auf Quemoy und Matsu schnell zu vernichten, bevor die Amerikaner reagieren können«, fuhr Sun fort. »Unser Angriff lässt sich mit einer Blockade und Luftangriffen tarnen, aber die Wahrheit kommt trotzdem schnell genug heraus. Und die Nationalisten können sich in ihren Bunkern und Tunnels nicht vor der Wirkung einer Neutronenbombe verstecken. Bevor die Amerikaner eintreffen, haben wir Quemoy zurückerobert.«
    Präsident Jiang war von Suns Ideen und der Kraft seiner Überzeugungen verblüfft, sogar etwas eingeschüchtert... und durchaus angetan. Endlich einmal ein Offizier, der zu führen bereit ist!, dachte Jiang. Ein Offizier, der chinesische Militärgeschichte und die Kriegskunst der Alten studiert und diese alt-ehrwürdigen, bewährten Ideen angewandt hat, um moderne Probleme zu lösen. Hier war ein Mann der Tat, der bereit war, einen Befreiungskrieg gegen die gewaltigste Militärmacht der Geschichte - die Vereinigten Staaten von Amerika — zu führen.
    Und er schreckte nicht davor zurück, die grausigsten Waffen einzusetzen, die der Mensch kannte: Atomwaffen, vor allem die Neutronenbombe. Die vor zehn Jahren mit Hilfe gestohlener amerikanischer Pläne entwickelte Neutronenbombe war eine kleine »schmutzige«
    Kernwaffe, die durch starke Strahlung tödlich wirkte. Ihre Sprengkraft war so gering, dass Sachschäden durch die Druckwelle nur in wenigen hundert Metern Umkreis um den Nullpunkt auftraten, aber die Wirkung ihrer Neutronenstrahlung auf Menschen war vernichtend. Im Umkreis von drei Kilometern um den Nullpunkt würden alle Menschen, auch die in den tiefsten Bunkern, binnen achtundvierzig Stunden an den Folgen der Strahlen sterben; alle ungeschützten Menschen im Umkreis von acht bis zehn Kilometern um den Nullpunkt würden innerhalb von zweiundsiebzig Stunden sterben. Außerdem würde die Strahlung innerhalb einer Woche völlig abklingen, ohne Gebäude und Maschinen im Geringsten beschädigt zu haben. Danach konnte die Volksbefreiungsarmee die Insel Quemoy besetzen, ohne einen einzigen Schuss abgeben zu müssen.
    »Sie sprechen davon, eine direkte Konfrontation mit amerikanischen Luftund Seestreitkräften zu vermeiden«, stellte Jiang fest, »aber andererseits wollen Sie amerikanische Flugzeugträger und Stützpunkte vernichten. Wie soll das gehen, Admiral Sun? Wollen Sie etwa überall im Pazifik Atomwaffen einsetzen?«
    Aus dem zuversichtlichen Lächeln des Admirals sprachen Energie und Enthusiasmus - beides Eigenschaften, die sich hier nur sehr selten

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