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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Phil«, verlangte der Präsident ernst.
    »Die größte atomare Bedrohung geht von den chinesischen mobilen Raketen aus«, berichtete Freeman, der alle Zahlen im Kopf hatte. »Die Chinesen haben ungefähr hundert Mittelstreckenraketen, von denen jede mehrere Atomsprengköpfe tragen kann, und weitere hundert mobile Kurzstreckenraketen mit jeweils einem Gefechtskopf und insgesamt zwölf Interkontinentalraketen. Einige dieser Raketen sind nach Osten an die Pazifikküste verlegt worden, aber die meisten sind weiterhin gegen die Russen und Inder im Norden und Südwesten gerichtet. Die Kriegsmarine der VBA besitzt nur zwei U- Boote mit Kernwaffen; die Navy überwacht sie sehr genau, wenn sie in See gehen, was nicht allzu oft vorkommt. Alle Bomber H-6 können Atombomben tragen, aber die Chinesen scheinen vorerst noch keine Marschflugkörper zu haben, die von Flugzeugen abgeschossen werden können.
    Nach Einschätzung von Fachleuten können die chinesischen Bomber einer kompletten amerikanischen Kampfeinheit nicht gefährlich werden«, fuhr Freeman fort. »Kommt jedoch die Mao ins Spiel, müssen wir mit nuklearen Cruise-Missiles zur Bekämpfung von Schiffszielen rechnen - vor allem mit der SN-12-N Granit. Überschallschnell, fast dreihundertfünfzig Kilometer Reichweite, großer Gefechtskopf, Radarführung... eine echte Gefahr, falls es ihr gelingt, den äußeren und mittleren Verteidigungsring einer Einheit zu durchstoßen. Auch die Jäger Suchoi Su-zy und Su-33 der Mao Zedong sollen Atomwaffen tragen können.«
    »Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Chinesen Kernwaffen einsetzen, um ihr Ziel zu erreichen?«
    »Bis zur versuchten Besetzung der Philippinen im Jahre 1994 hat sie als gering gegolten«, antwortete Freeman. »Die Chinesen haben stets behauptet, sie würden ABC-Waffen niemals als Erste einsetzen. Aber China hat 1994 eine taktische Kernwaffe gegen philippinische Seestreitkräfte eingesetzt und Taiwan im März 1996 mit einem Atomschlag gedroht, falls es seine Unabhängigkeit erkläre. Die Chinesen haben sogar von militärischer Vergeltung gegen uns gesprochen, falls wir uns einmischen würden, und niemals dementiert, dass sie damit den Einsatz von Kernwaffen gegen die Vereinigten Staaten gemeint haben.
    Zu diesem Einsatz ist es natürlich nie gekommen. Wir haben immer geglaubt, das sei nur Gerede, aber... ich denke, dass es unverantwortlich wäre, irgendeine Drohung mit Atomwaffen leichthin abzutun. China besitzt ein ganzes Arsenal modernster Atomwaffen mit Neutronenbomben, Mehrfachsprengköpfen für Interkontinentalraketen, Gefechtsfeldwaffen und Bomben im Megatonnenbereich.«
    »Der gute alte Admiral Yin Po L'un hat im Südchinesischen Meer und der Celebes-See von seinem Dickschiff Hang Lung aus mit Kernwaffen herumgeballert wie ein Revolverheld in einem Western Saloon«, stellte der Präsident trocken fest. »Wir haben verdammt Glück gehabt, dass damals nicht der Dritte Weltkrieg ausgebrochen ist. Dank Patrick und Jon hier haben wir in seinen Zerstörer ein Loch von der Größe eines Eisenbahntunnels geschossen.«
    »Nun, General Chin Po Zihang ist weiter Generalstabschef der Volksbefreiungsarmee, Admiral Sun, damals Yins Stellvertreter, ist jetzt der zweite Mann im Generalstab, und China besitzt einen offenbar voll einsatzfähigen Flugzeugträger, der nach unseren Erkenntnissen mit nuklearen ballistischen Raketen und Marschflugkörpern zur Schiffszielbekämpfung bewaffnet ist«, fasste Freeman zusammen. »Chin will möglicherweise Rache dafür, was wir seiner Kriegsmarine angetan haben, und Sun will sich vielleicht für die Versenkung seines brandneuen Zerstörers rächen. Nur mit Atomwaffen dürften die Chinesen im Stande sein, die Nationalisten aus ihren Felsenfestungen auf Quemoy und Matsu zu vertreiben, was ein großer moralischer und taktischer Erfolg für sie wäre.«
    »Das heißt also, dass wir schlimmstenfalls mit einem Atomkrieg um Taiwan rechnen müssen?«, fragte der Präsident. »Ist nicht auch denkbar, dass diese Schiffe tatsächlich zur Feier des Wiedervereinigungstags nach Hongkong laufen?«
    »Möglich ist's natürlich, Sir«, antwortete Freeman, »aber wahrscheinlicher ist ein Unternehmen gegen eine der Taiwan vorgelagerten Inseln. Da zu der Kampfgruppe keine Landungsschiffe gehören, scheint keine Amphibienlandung vorgesehen zu sein, obwohl der Flugzeugträger ein sehr beachtlicher Truppentransporter ist, der sogar Landungsboote aussetzen kann. Die Sondereinheit könnte eine

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