Brown, Dale - Schattenpilot
gegen China unterstützen werden«, sagte Hartman. »Beide Staaten sind weiter darauf angewiesen, dass wir ihre Sicherheit garantieren und allgemein für Stabilität in ganz Asien sorgen. Stellen wir uns auf die Seite Taiwans, können wir voraussichtlich mit widerstrebender Unterstützung Japans und Südkoreas rechnen.«
»Sollten die Chinesen Taiwan angreifen, sind wir anscheinend die Einzigen, denen das nicht egal ist«, sagte der Präsident. »Und der springende Punkt ist, dass mir das wirklich nicht gleichgültig ist. Ich will keinen Krieg mit China, aber ich will auch nicht, dass China sich Taiwan gewaltsam einverleibt. Seine Wiedervereinigung mit Hongkong ist friedlich zu Stande gekommen. Sollte es eine mit Taiwan geben, muss sie ebenso friedlich ablaufen. Eine Eroberung Taiwans würde unserem Land schaden.«
»Ganz ohne Zweifel«, stimmte Vizepräsidentin Whiting zu. »Handel, Finanzmärkte, international tätige Firmen, unsere Staatsverschuldung und unser Ansehen in Asien würden leiden, wenn das kommunistische China sich Taiwan mit Gewalt einverleibte.«
»Richtig«, sagte der Präsident knapp. »Daraus ergibt sich folgende Frage: Was können wir tun, falls China gegen Taiwan vorgeht?«
»Normalerweise würde ich Wirtschaftssanktionen, den Widerruf der Meistbegünstigungsklausel und ein erneutes Handelsembargo in Bezug auf High Tech-Produkte empfehlen«, antwortete Hartman. »Aber da China offenbar bereits eine Invasionsflotte zusammenzieht, dürften solche Maßnahmen nicht mehr greifen. Ich denke, wir sollten etwas über militärische Optionen hören - begrenzt, unauffällig, nicht allzu bombastisch.«
»Zu diesem Thema haben wir zwei Kurzreferate vorgesehen, Sir«, sagte Freeman. »Admiral Baiboa hält das erste, General Terrill Samson von der Eighth Air Force das zweite.«
»Okay, hören wir uns an, was sie zu sagen haben«, schlug der Präsident vor. »Wo ist Admiral Baiboa?«
Jerrod Haie telefonierte bereits mit der Nachrichtenzentrale des Weißen Hauses. »Hierher unterwegs, Mr. President«, berichtete er Sekunden später und machte den Secret-Service-Agenten ein Zeichen, die anderen einzulassen.
Der Präsident stand auf, als Terrill Samson, Patrick McLanahan und Dr. Jon Masters ins Oval Office begleitet wurden. »Verdammt, ich freue mich, Sie wieder zu sehen, Patrick«, sagte Martindale herzlich. »Wie zum Teufel geht's Ihnen?«
»Mir geht's gut, Mr. President«, antwortete McLanahan, während er seinen Händedruck erwiderte. »Ich freue mich, Sie wieder zu sehen, und bin sehr froh, Sie hier zu sehen, wo Sie hingehören.«
»Manchmal wünsche ich mir, ich wäre wieder Vizepräsident und hätte mit Leuten wie Ihnen zu tun - reichlich Macht, aber keine Verantwortung«, sagte Martindale, dessen Stimme dabei müde klang. »Wie geht's Ihrer Frau? Wendy, stimmt's? Hoffentlich gut.«
»Ihr geht's gut, danke.«
»Das freut mich. Nach ihrem Unfall ist das geradezu ein Wunder. Glückwunsch!« Martindale kannte alle Einzelheiten des Luftkampfs zwischen Wendy McLanahan in der ursprünglichen EB-52 Megafortress und dem Jäger, dessen Pilot der russische Spion Kenneth Francis James gewesen war. »Und ich wollte Ihnen nochmals dafür danken, was Tiger Jamieson und Sie über dem Iran und dem Persischen Golf geleistet haben. Sie haben eine weltweite Ölkrise und wahrscheinlich einen weiteren Golfkrieg abgewendet. Gut gemacht, Patrick!«
»Ich hoffe, dass ich Gelegenheit erhalte, mit Ihnen über die vor kurzem verfügten Einsparungsmaßnahmen in Bezug auf die Bomberverbände zu sprechen, Sir«, sagte McLanahan. »Als besorgter und gut informierter Staatsbürger, nicht als Vertreter einer Rüstungsfirma, habe ich ein paar Ideen für die zukünftige Struktur dieser Verbände, die ich Ihnen gern erläutern würde.«
»Diese Chance bekommen Sie, das verspreche ich Ihnen«, antwortete der Präsident. »Das haben Sie sich verdient. Sie müssen nur bedenken, dass die Kürzungen lange vor Beginn meiner Amtszeit beschlossen worden sind - und die eingesparten Mittel längst anderweitig verplant sind. Aber darüber können wir später reden. Ich habe viel Gutes darüber gehört, was Sie und dieser junge Mann hier geschafft haben.« Martindale schüttelte Jon Masters die Hand. »Ich freue mich auch, Sie zu sehen, Dr. Masters. Und ich hoffe, dass Sie bald einen Satelliten nach mir benennen. Am liebsten einen wirklich guten, okay?«
»Unser neuer Überwachungsund Zielfestlegungs-Satellit hat noch keinen Namen«,
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