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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Crew, Lenkwaffenstart aus den Waffenbehältern.« Seine Finger flogen über das SMFD, um neun chinesische Schiffe als Ziele zu bezeichnen. Dann machte er vier der für Angriffe konfigurierten Abwurflenkwaffen AMG-17/ Wolverine scharf und gab jeder alle neun Ziele ein. Die Lenkwaffen würden ein Ziel nach dem anderen angreifen. War ein Ziel nicht getroffen, wurde es angegriffen; blieb der Angriff erfolglos, wurde er wiederholt; war das Ziel getroffen, kam das nächste an die Reihe. »Achtung, Lenkwaffenstart in Normalfluglage.« McLanahan drückte auf den Startknopf und befahl: »Startsequenz für Lenkwaffen Wolverine.«
    WARNUNG, STARTSEQUENZ FÜR VIER LENKWAFFEN WOLVERINE IM WAF- FENBEHÄLTER, antwortete der Computer und wartete seinen nächsten Befehl ab.
    »Start!«, befahl McLanahan. Die Startsequenz lief weiter, und die Besatzung fühlte, wie die Megafortress leicht erzitterte, als die Klappen der Waffenbehälter unter den Tragflächen geöffnet und die vier Abwurflenkwaffen ausgestoßen wurden. »Kursanzeiger beachten, Pilot, neuer Kurs zur Luftbetankung null-zwo-fünf, und wir haben's eilig.«
Oberkommando der Volksbefreiungsarmee, Peking
zur selben Zeit
    Admiral Sun Ji Guomings Exekutivoffizier wartete das »Herein!« seines Vorgesetzten nicht ab, als er kurz anklopfte und in Suns Dienstzimmer stürmte. Der erste Stellvertreter des Generalstabschefs stand vor einer großen Wandkarte mit Taiwan und der Ostküste Chinas, auf der die Dislozierung aller chinesischen und taiwanesischen Einheiten mit Angaben über ihre bekannte oder geschätzte Stärke dargestellt war. Als Sun sich aufgebracht nach ihm umdrehte, verbeugte der Offizier sich und sagte: »Genosse Admiral!«
    »Ich wollte nicht gestört werden!«
    »Dringender Funkspruch vom Flottenkommando Ost für den Chef des Generalstabs«, meldete der Offizier. »Der Kapitän des Flugzeugträgers Mao fordert Unterstützung an.«
    »Unterstützung? Wo steht der Flugzeugträger? Was ist passiert?«
    »In der Formosastraße, fünfzig Kilometer südlich von Quemoy. Admiral Yi meldet, dass eine Fregatte der taiwanesischen Kriegsmarine die Mao und ihre Kampfgruppe aufgefordert hat, beizudrehen und sich durchsuchen zu lassen...«
    »Was?«, rief Sun entgeistert aus. Die Trägerkampfgruppe war noch mindestens einen Tag von ihrer geplanten Angriffsposition vor der von den Nationalisten besetzten Insel Quemoy entfernt - sie musste noch in chinesischen Hoheitsgewässern sein. Und der Angriff auf Quemoy sollte in frühestens einer Woche beginnen! »Die nationalistische Marine behindert unsere Kampfgruppe?«
    »... und wird dabei vermutlich von einem amerikanischen Stealth-Bomber unterstützt, der Abwurflenkwaffen einsetzt!«
    Sun fuhr zusammen, als habe jemand in seinem Dienstzimmer einen Schuss abgegeben. »Von einem Stealth-Bomber? Woher wissen sie das? Haben sie ihn gesehen?«
    »Nach mehreren flüchtigen Radarkontakten ist ein vernichtender Angriff mit Lenkwaffen zur Radaransteuerung erfolgt«, berichtete der Exekutivoffizier. »Das Wetter ist klar, ihre Radargeräte funktionieren, aber sie können das Flugzeug, von dem sie angegriffen werden, nicht orten. Nachdem die Mao und der Begleitzerstörer Kang von scheinbar aus dem Nichts kommenden Lenkwaffen zur Radaransteuerung getroffen worden waren, hat Admiral Yi befehlen müssen, sämtliche Radargeräte der Kampfgruppe abzuschalten.«
    »Mitkommen!«, befahl Sun knapp. Er rannte mit dem Exekutivoffizier aus seinem Dienstzimmer zu dem Fahrstuhl, der sie ins unterirdische Kommandozentrum des Generalstabschefs hinunterbrachte. Dieser Befehlsbunker war kaum mehr als eine große Funkbude, die Tag und Nacht mit Fernmeldespezialisten besetzt war, die in vier Abteilungen arbeiteten: Heer, Marine, Luftwaffe und Zweites Artilleriekorps, das für die landgestützten Atomraketen zuständig war. Außer bei Übungen ließ sich hier unten kaum jemals ein hoher Offizier sehen, deshalb entstand sofort hektische Betriebsamkeit, als Admiral Sun Ji Guoming hereingestürmt kam und sich in den Sessel des Generalstabschefs warf. »Wachhabender!«, rief Sun, während er sich die vor ihm liegenden Kopfhörer des Sprechfunkgerätes aufsetzte.
    »Genosse Admiral!«, antwortete eine Stimme. »Hier ist Major Dai, Chef vom Dienst.«
    »Ich will sofort mit dem Kapitän des Flugzeugträgers Mao Zedong
    sprechen«, verlangte Sun. »Und ich möchte eine Karte mit der Verteilung unserer Marinefliegerkräfte im Gebiet um Quemoy und eine Meldung über den

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