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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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für ein Projekt, das an ihren Mann herangetragen worden war. Damit nahm sie ihren Gegnern sämtlichen Wind aus den Segeln.
    Pepe fuhr sie, wenn auch widerstrebend, durch Pueblo,
und sie war entsetzt über die Armut, die sie dort antraf. Bei
strahlendem Sonnenlicht trat die Hässlichkeit des Ortes wie
eine schwärende Wunde zutage. Lauren konnte über die
hygienischen Zustände nur noch fassungslos den Kopf
schütteln. Hier musste man ja zwangsläufig krank werden!
Der Ort starrte vor Schmutz, allenthalben schlug ihr der Gestank von verwesendem Unrat entgegen.
    Dank Laurens unermüdlichem Einsatz starteten die Damen aus der Gemeinde verschiedene Hilfsprojekte. Sammelten alte Kleidung und verteilten sie an die Bedürftigen.
Überschüssiges Holz und andere Materialien wurden für
Bauvorhaben gestiftet. Überdies bat sie in einem Schreiben
an die Universität von Austin um die Unterstützung durch
Medizinstudenten, die die Kranken behandeln und die Bewohner mit den Grundlagen der Hygiene vertraut machen
sollten.
    Als Olivia über einen informierten Bankkunden von Laurens Aktivitäten erfuhr, hatte sie Mühe, ihre Empörung zu
kontrollieren. Sie fuhr umgehend nach Hause.
    Dort, in ihrem Arbeitszimmer, entlud sich ihr Zorn mit
der Macht eines Vulkanausbruchs, und sie kam unversehens zum Kern der Sache: »Du wirst dein albernes Projekt
auf der Stelle aufgeben.«
    Lauren, die für die Unterredung gewappnet war, antwortete gefasst: »Du kannst nicht von mir erwarten, dass ich tatenlos darüber hinwegsehe, welches Elend in Pueblo
herrscht. Was hast du eigentlich gegen mein Engagement?«
    »Dein so genanntes Engagement ist reiner Wahnsinn!«,
brüllte Olivia sie an. »Du wirst die von dir initiierten
.Hilfsprojekte. langsam einschlafen lassen. Haben wir uns
verstanden?«
    »Ich werde keines meiner Projekte stoppen, dass du es
weißt.«
»Dann werde ich es tun«, drohte ihre Schwiegermutter mit
einer Bestimmtheit, die keinen Widerspruch zuließ.
Lauren zuckte indes mit keiner Wimper. »Das nehme ich
dir nicht ab«, konstatierte sie seelenruhig. »Was meinst du,
wie die Leute reagieren werden, wenn sich herausstellt, dass
Olivia Lockett die .edlen. Taten ihrer eigenen Schwiegertochter behindert?«
»Es würde mit Sicherheit niemand erfahren«, versetzte
Olivia leicht amüsiert. War die Kleine nicht mehr ganz bei
Trost? So viel Weltfremdheit war ihr noch nie untergekommen.
»Oh doch. Ich würde nämlich kein Blatt vor den Mund
nehmen.«
»Aha, ich verstehe. Du hast also die feste Absicht, mich in
Misskredit zu bringen, was?«
»Seit wann ist es eigentlich verboten, bedürftigen Mitmenschen zu helfen?« Damit war das Gespräch für Lauren
beendet. Wer nicht hören wollte, musste eben fühlen - sollte
Olivia doch sehen, wohin ihre Rachsucht führte.
Jedenfalls würde ihre Schwiegermutter es nicht schaffen,
ihre Aktionen zu beenden. Zumal Lauren sich immer schon
für karitative Zwecke eingesetzt hatte. Und sie war eine fabelhafte Schirmherrin. Sie hatte das seltene Talent, Menschen von ihrem Anliegen zu überzeugen, dass selbst unangenehme Aufgaben widerspruchslos akzeptiert wurden.
Alle schwärmten von der zupackenden Mrs. Lauren Lockett. Und widersprachen damit Olivias unterschwellig gehegter Mutmaßung, dass ihre Schwiegertochter eine hochgradig ambitionierte und selbstsüchtige Person wäre.
Als es dank vielfältiger Hilfseinsätze mit Pueblo langsam
bergauf ging, beschloss Lauren, nach Keypoint zurückzukehren. Für den Augenblick konnte sie nichts weiter tun.
Zudem empfand sie die kalte Feindseligkeit, die ihr in dem
Haus in Coronado entgegenschlug, als unerträglich.
In einer offenen Kontroverse mit Olivia behauptete sie
ungerührt: »Ich habe mit Jared über Elena und Carlos gesprochen. Er ist mit meinem Vorschlag einverstanden.« Es
war das erste Mal, dass Lauren Holbrook Lockett schamlos
gelogen hatte. Der Herr möge ihr verzeihen! »Du kannst sie
bestimmt entbehren, wenn Jared und ich weg sind. Pepe
fährt uns nach Keypoint und bringt den Wagen übermorgen
zurück.«
»Wie ich sehe, hast du alles bis ins Kleinste durchorganisiert. Was versprichst du dir eigentlich von dieser kleinen
Eskapade? Willst du die Sache etwa vor gewissen Leuten
ausplaudern, in der Hoffnung, unsere gesamten Pläne zu
kippen?« Olivias grüne Katzenaugen bohrten sich wie Dolche in Laurens.
»Wenn ich Rudy ins Vertrauen zöge«, versetzte sie, »würde ich ihn und seine Familie damit gefährden. Und das
möchte

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