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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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seelenruhig fort, »die
Vandivers und ich haben das optimale Areal für das Kraftwerk gefunden. Dafür muss der Fluss allerdings oberhalb
von Pueblo und nicht unterhalb des Ortes gestaut werden.
Und das zieht zwangsläufig Unannehmlichkeiten für die
Bewohner nach sich. Sie werden von der Wasserversorgung
abgeschnitten, weshalb wir mit vehementem Protest aus der
Gemeinde rechnen. Folglich werden wir Maßnahmen ergreifen müssen, die dazu führen, dass die Bevölkerung das
Gebiet freiwillig verlässt.«
Lauren hatte ihre Gabel auf den Teller gelegt und blickte
verständnislos von Olivia zu Jared. Er wich ihrem Blick aus.
»Also, das kapiere ich nicht.« Lauren befeuchtete sich die
Lippen. »Was denn für Maßnahmen?« Ob sie wollte oder
nicht, sie musste es einfach wissen!
»Lauren, halt dich da raus. Es geht dich nichts an«,
schnaubte Jared.
»Natürlich geht es sie etwas an, Jared. Meine Liebe«,
wandte Olivia sich erneut in ihrem lockeren Plauderton an
Lauren, »wir werden einen Trupp von Desperados, Banditen, Gangstern oder wie immer man sie nennen mag, anheuern. Spätestens jetzt kommst du doch sicher drauf, oder?
Diese Bande wird in Pueblo für Unruhe sorgen. Sie werden
zündeln, stehlen, Leute verprügeln, eben alles tun, was nötig ist, um ein Chaos anzuzetteln. Damit löst sich das Problem quasi von selbst. Unsere Helfershelfer werden mit ein
paar geschickt gelegten Bränden nachhelfen, um die Siedlung auszulöschen. Ich habe mir das sehr genau überlegt.
Parker hält es für eine ausgezeichnete Idee. Er hat Jared
gebeten, in Austin die entsprechenden Männer zu organisieren. Mein Sohn treibt sich häufiger in Etablissements herum, wo man derartige Ganoven trifft.«
Lauren war fassungslos. Das Gesicht kreideweiß, versetzte
sie mit aufgewühlter Stimme: »Und was ist mit den Menschen, die dabei zu Tode kommen? Außerdem wird den
Bewohnern von Pueblo die Lebensgrundlage entzogen!«
Olivia zuckte wegwerfend mit den Achseln. »Das ist sicher
kein herber Verlust, glaub mir.«
»Trotzdem leuchtet mir das nicht ein! Wieso kann das
Kraftwerk nicht da gebaut werden, wo es anfangs geplant
war?«
»Weil ich will, dass es woanders gebaut wird.«
»Und dafür legst du ein ganzes Dorf in Schutt und
Asche?« Lauren sank gegen die Polsterlehne ihres Stuhls
und starrte ihre Tischnachbarin entgeistert an. In Olivias
Miene mischten sich Hass und Häme. Plötzlich ging Lauren ein Licht auf. »Rache«, wisperte sie rau. »Du lässt deine
Wut auf eine Frau an der ganzen Gemeinde aus.«
Olivia funkelte sie an. »Ich weiß nicht, worauf du mit diesem Gefasel hinauswillst, Lauren!«
»Das weißt du sehr genau. Maria Mendez. Du kannst es
nicht auf dir sitzen lassen, dass Ben sie liebte ...«
»Halt den Mund!«, brüllte Olivia und schlug mit der Faust
auf den Tisch. Gläser und Porzellan klirrten bedrohlich.
»Nein, das tue ich nicht. Du hättest Elena und Isabela lieber sterben lassen, als ihnen zu helfen. Das war herzlos und
grausam, aber jetzt überspannst du den Bogen. Es mag
nachvollziehbar sein, dass du einen Groll gegen Maria
hegst, aber dafür gleich ein ganzes Dorf auszuradieren,
grenzt an Wahnsinn.«
»Es ist mein fester Entschluss und damit basta«, schnitt
Olivia ihr erregt das Wort ab. »Ich muss mich weder vor dir
noch vor sonst wem rechtfertigen!«
Lauren war baff. Ihre Schwiegermutter war von der leidenschaftlichen Obsession getrieben, zu hassen, zu zerstören. Sinnlos, sie zur Vernunft zu bringen. »Das sicher nicht.
Und an deine Menschlichkeit zu appellieren kann ich mir
bestimmt sparen«, gab sie prompt zurück. Vor Olivia hatte
sie keine Angst mehr. Sie hatte ihr gegenüber Ressentiments und ein gesundes Misstrauen, aber Skrupel? Nein.
Olivia war ein hoffnungsloser Fall, aber vielleicht war bei Jared noch etwas zu retten.
Während der erhitzten Auseinandersetzung zwischen seiner Frau und seiner Mutter hatte er abwesend in die Kaminflammen gestarrt.
Lauren wandte sich ihm zu. »Jared? Jared, wie kannst du
so etwas Entsetzliches billigen?«, fragte sie ungläubig.
»Halt dich da raus«, knurrte er erneut. »Davon verstehst
du nichts.«
»O doch!«, blaffte sie ihn an. »Was ihr vorhabt, ist verabscheuungswürdig, kriminell und ... und ...«
Jared sprang so abrupt auf, dass er dabei seinen Stuhl umstieß, ein Glas Rotwein ergoss sich über das Tischtuch.
»Verdammt noch mal, schert euch zum Teufel.« Er setzte
mit langen Schritten zur Tür, Lauren war jedoch schneller.
Sie

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