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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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schnitt ihm den Weg ab, legte ihm beschwörend beide
Handflächen auf die Brust. Ihren flehenden Blick in seinen
gebohrt.
»Versprich mir, dass du dich aus der Sache heraushältst.
Bitte, Jared.« Als er schwieg, fuhr sie fort: »Jared, denk doch
mal nach. Denk an die Familien, die in Pueblo leben. Elena,
Rosa und Gloria haben dort ihre Freunde und Verwandten
wohnen. Du willst doch nicht etwa zum Mörder werden,
oder?«
Es war die Höhe! Erst seine Mutter mit ihren knallharten
Anweisungen, und dann auch noch Lauren, die ihn halb bestürzt, halb vorwurfsvoll fixierte.
Letzte Nacht hatte er sie mit einer Leidenschaft begehrt,
die ihm bislang fremd gewesen war. Die Erinnerung an ihre
sinnlich schönen Stunden kam ihm wieder ins Gedächtnis.
Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Sie war eine Frau wie
jede andere, versuchte er sich einzureden. Wieso sollte er
Gefühle an sie verschwenden? Immerhin hatte sie Ben besuchen wollen und nicht ihn. Sie hatte ihn nur wegen der
zwanzigtausend Dollar geheiratet - und würde zweifellos
wieder verschwinden, sobald sie das Geld in den Fingern
hätte. Sein Gesicht verzog sich zu einer hässlichen Maske.
Er stieß unsanft ihre Hände weg, woraufhin sie zurücktaumelte.
»Teufel noch, was erlaubst du dir eigentlich, so mit mir
umzuspringen? Wer hat denn schon immer hier gelebt, du
oder ich? Weißt du überhaupt, wie die Leute dort hausen?
Das Dorf ist ein Dreckloch, Lauren. Und seine Bewohner
der letzte Abschaum: Huren und Spieler und Gauner. Du
weißt nicht, worum du mich da bittest.«
»Ich weiß genau Bescheid. In Pueblo sollen unschuldige
Menschen geopfert werden. Das ist gemein und hinterhältig!« Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, packte sie
ihn am Unterarm.
»Halt dich gefälligst da raus«, zischte er und riss sich aus
ihrer Umklammerung. Seine heftige Geste blieb nicht ohne
Folgen. Er streifte mit seiner locker geballten Faust ihren
Mund und bemerkte erschrocken, wie Blut aus ihrer aufgeplatzten Lippe quoll.
Einen Herzschlag lang standen beide wie vom Blitz getroffen da.
Jared fasste sich als Erster. Er griff in seine Brusttasche,
zog ein Taschentuch heraus und hielt es ihr hin. »Verzeih
mir, Lauren. Hier ...« Er versuchte, das Blut abzutupfen.
»Fass mich nicht an!« Sie schlug seine Hand weg. Das
Taschentuch flatterte zu Boden. »Ich will nichts mehr mit
dir zu tun haben. Du bist keinen Deut besser als die anderen. Lass mich in Frieden.«
Der Streit ließ eine tiefe Kluft zwischen ihnen entstehen.
Ihre grauen, zornig umwölkten Augen bohrten sich in seine.
»Kein Problem«, sagte er nach einer langen Weile. »Ich
werde dich nicht mehr anrühren, darauf kannst du Gift
nehmen.«
Sie stürmte aus dem Zimmer und die Stufen hinauf. Auf
halber Höhe der Treppe holte Jared sie ein. »Ich fahre morgen nach Austin. Ich weiß noch nicht, wann ich zurückkomme.«
Sie musterte ihn von oben bis unten. Obwohl er ihr soeben
jede Illusion genommen hatte, liebte sie ihn. Im Eifer ihrer
Auseinandersetzung hatte er sich die Haare gerauft. Sie fielen ihm in die Stirn, verschatteten seine Augen. Machten es
unmöglich, darin zu lesen. Er stützte einen gestiefelten Fuß
auf die unterste Stufe, einen Arm auf das Geländer. Und sah
umwerfend aus. Jede Faser ihres Herzens schrie: Jared, ich
liebe dich!
Lauren behielt es für sich. Sie sagte ihm nicht einmal Lebewohl.
    »Ich fahre morgen nach Keypoint und nehme Elena mit.«
Lauren fixierte Olivia über Bens Schreibtisch hinweg. Ihr
Entschluss stand fest. Sollte ihre Schwiegermutter ruhig toben. »Gloria kann bestimmt Hilfe gebrauchen, wenn das
Baby kommt. Elena und Carlos sind verheiratet und gehören zusammen. Ich werde Rudy bitten, ihnen auf der Ranch
eine von den Hütten zu geben.«
    »Der Vorarbeiter ist nicht befugt, auf Keypoint Entscheidungen zu treffen, Lauren.« Olivia schäumte vor Zorn. Lauren provozierte sie absichtlich mit diesem Bastard und seiner Brut! Und das schon seit Tagen.
    Unmittelbar nach Jareds Aufbruch war Lauren aktiv geworden. Bevor Olivia Wind von der Sache bekam, hatte ihre
Schwiegertochter ein Gemeindekomitee ins Leben gerufen,
das sich für die Gemeinde von Pueblo stark machte.
    Lauren machte sich nichts vor. Ihr war klar, dass, wenn
ihnen daran gelegen gewesen wäre, die Bewohner von Coronado sich längst für ihre mexikanischen Mitbürger eingesetzt hätten. Folglich nutzte sie ihren neuen Nachnamen
schamlos aus, bat als Jared Locketts Ehefrau freundlich um
Unterstützung

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