Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
Vom Netzwerk:
wieder nach der rauschhaften
Ekstase, seiner maskulinen Begierde, mit der er sie beglückt hatte.
Seine geflüsterten Zärtlichkeiten hallten ihr noch im Ohr,
foppten und folterten sie, während sie sich schlaflos auf ihrem tränenfeuchten Kissen wälzte.
Rudy gab Carlos und Elena eine Hütte, die etwa eine Meile vom Haupthaus entfernt lag. Und er billigte Carlos einen
freien Tag zu, um das Häuschen wohnlich einzurichten.
Die beiden besaßen zwar nicht viel, trotzdem kam Elena
tags darauf strahlend zur Arbeit und kümmerte sich rührend
um die Kinder. Die Kleinen vergötterten sie und gehorchten
ihr aufs Wort. Anders als ihrer Mutter oder der etwas überreizten Tante Lauren oder ihrer Großmutter, die meist beide
Augen zudrückte und viel zu nachsichtig mit ihnen war.
Lauren, der vor Weihnachten grauste, hatte Geschenke für
die Kinder mitgebracht. James und John bekamen neue Unterhosen und freuten sich riesig über die Spielzeugrevolver
in den Waffenholstern. Die Mädchen strahlten vor Begeisterung, als sie die Päckchen mit den neuen Petticoats und
den hübschen Haarschleifen öffneten.
Während der allgemeinen Begeisterung zog Lauren sich
klammheimlich in ihr Zimmer zurück.
Unwillkürlich trat sie zum Schrank und öffnete ihn verstohlen. Betrachtete Jareds Kleidung: ein ausgedientes Paar
Stiefel lag achtlos in einer Ecke, eine Lederweste hing an
einem im Schrank befestigten Nagel.
»Jared«, stöhnte sie. Sie drückte ihr Gesicht in eines der
frisch gebügelten Hemden, das seinen Duft verströmte, das
leichte Tabakaroma und den schwachen Geruch nach Leder. Weinte, bis sie plötzlich eine weiche Hand auf ihrer
Schulter fühlte.
»Lauren, möchtest du jetzt darüber reden? Weißt du, ich
bin bestimmt eine gute Zuhörerin.«
»Oh, Maria, ich möchte niemanden mit meinen Problemen belasten. Außerdem leidest du schon genug unter Bens
Tod.«
Maria führte sie zum Bett, und sie setzten sich. Aus dem
Nebenzimmer drangen gedämpft die Freudenschreie der
Kinder zu ihnen. Maria tätschelte Laurens Hand und ließ
ihr Zeit, sich zu sammeln.
»Ich ... diese ... meine Heirat ist eine Farce«, platzte sie
heraus. Stockend und von Schluchzern geschüttelt, erzählte
sie ihr die ganze Geschichte. Angefangen mit Bens Einladung über William Kellers versuchte Nötigung bis hin zu
den Prathers, die ihr kein Wort geglaubt hatten. Beschämt
enthüllte sie ihre Abmachung mit Olivia, die Vandivers ließ
sie jedoch unerwähnt. »Jetzt denkst du bestimmt schlecht
von mir, weil ich mich auf diese Weise verkauft habe.«
»Ich bin gewiss die Letzte, die sich über andere ein Urteil
erlauben sollte, Lauren. Vermutlich hätte ich in deiner Situation genauso gehandelt. Bisweilen muss man sich im
Leben für das kleinere von zwei Übeln entscheiden. Du hast
das für dich vermeintlich Richtige gewählt. Niemand darf
dir deswegen einen Vorwurf machen. Außerdem ging es dir
dabei bestimmt nicht nur um Bens Wunsch oder das Geld,
oder?«
Die Frage hatte Lauren sich auch schon des Öfteren gestellt. War sie damals schon in Jared verliebt gewesen? Hatte sie deshalb in diesen himmelschreienden Plan eingewilligt? Sie hätte es nicht zu sagen vermocht.
»Du hast dich in Jared verliebt, stimmt`s?«, fragte Maria
weich. Als Lauren zaghaft nickte, fuhr die ältere Frau fort:
»Und aus dieser Zweckehe wurde mehr, hm? Ihr ... du und
Jared ... wart miteinander intim?«
Lauren senkte das Gesicht in die Hände und schluchzte:
»Ja, oh ja. Es ist erst ein paar Tage her und ... oh, ich weiß
ehrlich gesagt nicht mehr weiter, Maria. Ich wurde so erzogen, dass Männer mit Frauen .schlimme. Sachen machen
und dass eine wohlerzogene junge Dame sich gegen diese
Demütigungen zu wehren hat. Jared liebt mich nicht, ganz
bestimmt nicht. Ist es demnach sündhaft, was ich getan habe? Dass es mir Spaß gemacht hat ...«
»Hast du es denn als schlimm empfunden?«
»Nein«, antwortete Lauren heftig, und Maria versagte sich
ein Lächeln. »Zu Beginn meiner Beziehung mit Ben war ich
wie du noch sehr jung und unschuldig. Ich sperrte mich
dagegen, Lust oder gar Befriedigung zu empfinden. Aber
als ich merkte, wie glücklich ich ihn machte, fielen Scham
und Schuldgefühle von mir ab. Ich war nämlich genauso
falsch erzogen, dass eine Frau dem Liebesakt ausschließlich
Schmerz und Demütigung abgewinnen sollte. Gott hat den
Sex erfunden, Lauren, und nicht die Menschen. Und nach
wie vor ist die körperliche Vereinigung das höchste Glück

Weitere Kostenlose Bücher