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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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kann er auch mitleiden.«
Als Lauren ihm winkte, war Rudy mit drei langen Schritten an Glorias Bett. Er setzte sich neben seine Frau und legte seine großen Hände auf ihren Bauch.
»Gegen Abend haben wir einen weiteren Mund zu stopfen, was?«
»Das werde wohl für eine ganze Weile ich übernehmen,
oder?«
»Ganz sicher.« Grinsend umschloss er ihre schweren Brüste mit seinen Händen.
Sie stieß sie scherzhaft weg. »Rudy Mendez, du bist ein
unersättlicher Sexprotz. Und das vor deiner eigenen Mutter!« »Ich komme eben nach meinem Vater.« Er lachte. Er
beugte sich über seine Frau und hauchte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. »Wenn du mich brauchst, ich bin
draußen. Ich liebe dich.«
Gloria küsste seine Hände, bevor er aufstand und den
Raum verließ. Lauren schluckte und blinzelte die Tränen
weg. Sie war froh, als Maria sie bat, nach dem Kaminfeuer
zu schauen.
Der Nachmittag zog sich scheinbar endlos hin. Glorias
Wehen wurden stärker, und Lauren beobachtete entsetzt,
wie sich das Laken mit einer rötlich schimmernden Flüssigkeit färbte. Hoffentlich ging da nichts schief! Maria versicherte ihr jedoch, dass das ganz normal sei und dass das
Baby nicht mehr lange auf sich warten lasse.
Etwa eine Stunde später verzog sich Glorias Gesicht zur
schmerzverzerrten Maske. Unter Marias sanftem Drängen,
fester zu drücken, gebar sie einen Sohn. Ihre Schwiegermutter zog ihn aus dem Mutterleib und durchtrennte die Nabelschnur. Ihre Mutter hatte bestimmt genauso gelitten,
überlegte Lauren, und war bei der Geburt ihres Bruders gestorben. Schade, dass sie ihre Mutter nie bewusst kennen
gelernt hatte. Sie hätte ihr so gern gesagt, dass sie sie liebte.
Maria wickelte das strampelnde, schreiende Baby soeben
in eine warme Decke, als Gloria aufkreischte: »Da kommt
noch eins!« Maria und Lauren, die eilends zu ihr liefen, gewahrten ein weiteres dunkles Köpfchen, das sich aus der
Öffnung zwischen ihren Beinen schob.
»Lauren, hilf ihr«, kommandierte Maria, die den wimmernden kleinen Jungen in den Armen wiegte.
Lauren wurde blass und wollte protestieren, aber Gloria
stöhnte erneut. Die Schultern des Babys bahnten sich bereits den Weg ins Leben. Mit zitternden Fingern fasste Lauren den Kopf, so wie sie es bei Maria gesehen hatte, und
zog sanft. Das Baby rührte sich nicht, sondern schrie, so
laut es seine kleinen Lungen hergaben. Lauren trat der kalte
Schweiß auf die Stirn, derweil sie fester an dem glitschigen
Köpfchen zog. Der Säugling glitt mit einem schmatzenden
Geräusch in ihre wartenden Hände. Es war ein Mädchen.
Sie lachte unter Tränen, während sie verkündete: »Diesmal ist es ein Mädchen.« Glorias Züge entspannten sich
merklich. »Hier, Lauren, nimm mal den Jungen, damit ich
die Nabelschnur durchschneiden kann.« Lauren legte das
Mädchen behutsam auf das Laken und nahm den Kleinen
in Empfang.
»Gloria, du hast Zwillinge bekommen. Ein süßes Pärchen.« Maria kiekste wie ein junges Mädchen.
»Sag es Rudy«, wisperte Gloria schwach aus den Kissen.
Lauren wirbelte herum und lief aus dem Zimmer, den Kleinen im Arm, der lautstark seine Existenz verkündete.
»Rudy, es sind Zwillinge! Ein Junge und ein Mädchen!«
Rudy betrachtete seinen kleinen Sohn. »Zwillinge?«, fragte er verdutzt.
»Ja, komm mit und sieh selbst.« Sie schob ihn in sein
Schlafzimmer, wo Maria ihm das kleine Mädchen hinhielt.
»Zwillinge!« Lachend klopfte er sich auf die Schenkel, woraufhin die beiden Säuglinge noch lauter brüllten.
»Das hast du jetzt davon!«, schimpfte Maria. Sie bettete
das kleine Mädchen in Glorias Arme. Rudy übernahm seinen Sohn und setzte sich an das Bett. Die frischgebackenen
Eltern bestaunten ihre Babys, unterdessen machte Maria
die Wöchnerin kurz frisch. Lauren, die sich wie ein ungebetener Eindringling vorkam, verließ eilends das Zimmer.
Es war spät geworden, und sie fühlte sich durch und
durch erschöpft. Sie hatte fast den ganzen Tag mit Gloria
und Maria verbracht und seit dem Frühstück nichts mehr
gegessen. Gleichwohl empfand sie keinen Hunger, nur eine
unbeschreibliche innere Leere.
In ihrem Zimmer öffnete sie die Schranktür, nahm eins
von Jareds frischen Hemden vom Bügel und sog den Duft
ein. Er war jetzt über einen Monat fort. Wie gern hätte sie
das Wunder der Geburt mit ihm gemeinsam erlebt, dachte
sie wehmütig.
Sie legte sich auf das Bett und deckte sich mit dem Hemd
zu. Sobald sie die Lider schloss, tauchte vor ihrem geistigen
Auge Jareds

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